Unser Jahresbericht 2024
Gerechtigkeit. Mitgefühl. Liebe
Diese Werte leiten ADRA Deutschland e.V. – auch im Jahr 2024, das von zahlreichen humanitären Krisen geprägt war. Ob Überschwemmungen in Europa und Südamerika, die anhaltende Notlage in der Ukraine und im Nahen Osten oder das verheerende Erdbeben in Syrien: Unsere Projekte standen im Zeichen schneller, wirksamer Hilfe.
Dank starker Unterstützung konnten wir Notunterkünfte bereitstellen, Trinkwasser sichern, Nahrung verteilen und Bildung fördern. Besonders wichtig war uns der Schutz von Frauen und Kindern – etwa im Libanon, wo sichere Räume und neue Perspektiven geschaffen wurden.
Hinter jeder Zahl im Jahresbericht steht ein Mensch, dem geholfen wurde.
Humanitäre Hilfe bedeutet für uns: mitfühlen, handeln, Verantwortung übernehmen.
Gemeinsam schenken wir Hoffnung – dort, wo sie am dringendsten gebraucht wird.
Christian Molke
Vorsitzender des Vorstands
Was hat ADRA 2024 erreicht?
Hier arbeiten wir

Link zu unseren Projekten in Asien
Link zu unseren Projekten in Europa
Link zu unseren Projekten in Afrika
Link zu unseren Projekten in Südamerika

Link zu unseren Projekten in Asien
Link zu unseren Projekten in Europa
Link zu unseren Projekten in Afrika
Link zu unseren Projekten in Südamerika
Unsere Arbeitsfelder

Nahrung
Nahrung

Umwelt
Umwelt

Katastrophen-vorsorge
Katastrophenvorsorge

Bildung
Bildung

Nothilfe
Nothilfe

Flüchtlingshilfe
Flüchtlingshilfe

Einkommen
Einkommen

Geschlechtergerechtigkeit
Geschlechtergerechtigkeit

Gesundheit
Gesundheit

Kinder
Kinder

Anwaltschaft

Entwicklungspolitische Bildung
Entwicklungspolitische Bildung

Wasser
Wasser

Völker-verständigung
Völkerverständigung
Unsere Projekte Weltweit
Bildung| Einkommen | Gesundheit | Umwelt | Wasser
Einkommen
Direktbegünstigte: 154.556
Anzahl der Projekte: 2
Projektkosten: 1.500.000,00 €
Schwerpunkte:
Einkommen | Katastrophenhilfe | Nahrung | Umwelt
Katastrophenhilfe
Einkommen | Nahrung
Nahrung | Flüchtlingshilfe
Nahrung | Umwelt | Einkommen
Flüchtlingshilfe | Einkommen | Katastrophenhilfe | Nahrung | Wasser
Einkommen |Katastrophenvorsorge | Nahrung | Umwelt
Einkommen | Nahrung
Bildung | Gesundheit | Katastrophenhilfe
Katastrophenhilfe
Anwaltschaft | Bildung | Einkommen | Katastrophenhilfe | Kinder
Gesundheit | Nahrung | Wasser
Bildung | Flüchtlingshilfe | Gesundheit | Katastrophenhilfe | Katastrophenvorsorge | Nahrung | Wasser
Hunger lindern im Norden des Gazastreifens
Im Mai 2024 unterstützte ADRA die Menschen im Norden des Gazastreifens mit Lebensmittelpaketen und warmen Mahlzeiten. Nach monatelangen Kämpfen hatte sich dort eine Hungerkrise entwickelt, die täglich wuchs. Viele suchten Zuflucht im Norden, da die meisten Kämpfe im Süden stattfanden.
Gemeinsam mit dem Partner Anera (American Near East Refugee Aid) versorgte ADRA über 29.600 Binnenvertriebene mit Mahlzeiten und Paketen, die Grundnahrungsmittel wie Reis, Kartoffeln, Tomatensauce und Öl enthielten. Dieses Projekt war das erste humanitäre Engagement von ADRA im Gazastreifen nach Ausbruch des Konflikts.
Weitere Hilfsprojekte sollen folgen, sobald es die Sicherheitslage erlaubt.
Lokale humanitäre
Hilfe stärken
ADRA leistet länderübergreifende Nothilfe in Burkina Faso, Mali und Mosambik. Häufige Dürren, Überschwemmungen und gewaltsame Konflikte vernichten Ernten, verschärfen die Lebensmittelknappheit und treiben Familien in die Flucht – besonders in Bam (BF), Tominian (ML) und Cabo Delgado (MZ). Gemeinsam mit lokalen Partnern richtet ADRA Ersthelfergruppen ein, die mit Behörden Bedarfe erfassen, Hilfe priorisieren und Einsätze koordinieren.
Was wir konkret tun:
- Lebensmittel und wichtige Güter verteilen, akute Engpässe lindern
- Finanzielle Soforthilfen für die dringendsten Ausgaben leisten
- Trinkwasserversorgung verbessern (z. B. Reparaturen, Wasserstellen, Hygiene)
- Frauenverbände einbinden, damit Hilfe bedarfsgerecht ankommt
So wird kurzfristig Not gelindert und die Widerstandskraft der Gemeinden gestärkt. Rund 150.000 Menschen profitieren.

Wiederaufbau nach dem Erdbeben
Nach der Nothilfe unterstützt ADRA nun den Wiederaufbau mit Fokus auf Bildung und Gesundheit in Aleppo und Latakia. Obwohl die meisten Schulen drei Monate nach dem Beben wieder öffneten, blieb viel Lernstoff liegen. ADRA bietet Nachhilfe für Mittel- und Oberstufe, ersetzt Schulmaterial und saniert zwei beschädigte Schulen inkl. Mobiliar. Ergänzend gibt es psychosoziale Betreuung und Freizeitangebote zur Stabilisierung.
Zur wirtschaftlichen Erholung erhalten 150 Familienbetriebe finanzielle Zuschüsse und technische Beratung.

ADRA setzt sich für den Schutz von Frauen und Mädchen ein
Der Libanon erlebt seit 2019 die schwerste Wirtschaftskrise seiner Geschichte. Viele Familien haben kein Geld mehr, um wichtige Güter wie Hygieneartikel zu kaufen.
Unter dieser Situation leiden besonders Frauen und Mädchen. Sie verzichten auf den Kauf von Produkten, die für die Menstruation und ihre Gesundheit unerlässlich sind. In diesem Projekt erhalten 320 Frauen Hygieneartikel und lernen, wiederverwendbare Damenbinden zu nähen. Durch Sensibilisierungskampagnen werden Frauen und Mädchen über den Umgang mit ihrer Periode aufgeklärt. Schließlich erhalten sie einen finanziellen Zuschuss und Beratung, um ein Kleinstunternehmen zu gründen und eigenständig zu führen. Im Zuge des militärischen Konfliktes im Herbst 2024 erweiterte ADRA die Hilfsmaßnahmen. Betroffene erhielten Decken und warme Kleidung, um gut über den Winter zu kommen.

Lebensmittelverteilung an der Frontlinie
Zwei Jahre nach Ausbruch des Krieges sind wir mit unserem Netzwerk und mit Hilfsprojekten weiterhin vor Ort. In diesem Projekt unterstützt ADRA Menschen, die in umkämpften Gebieten wohnen. In den Regionen Cherson, Charkiw, Mykolajiw und Luhansk, nahe der Frontlinie, verteilt das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen gemeinsam mit ADRA Lebensmittel an die zurückgebliebene Bevölkerung. Die Gebiete werden täglich beschossen. Läden gibt es kaum noch, weil sie zerstört wurden. Das Projekt kommt knapp 300.000 Menschen zugute.

Fluthilfe weltweit
Brasilien
Im Mai 2024 kam es im brasilianischen Bundesstaat Rio Grande do Sul zu Überschwemmungen und Erdrutschen. Knapp 600.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Insgesamt sind über 2,3 Millionen Menschen von dieser Flutkatastrophe betroffen. In Porto Alegre, der Hauptstadt des Bundesstaates, betreibt ADRA vier öffentliche Notunterkünfte, um die Betroffenen zu unterstützen. Hygieneartikel werden verteilt. Für eine bessere sanitäre Versorgung werden Sanitär- und Duschanlagen installiert. Außerdem richtete ADRA in allen vier Unterkünften jeweils eine kleine Wäschestation ein. Das Projekt kam 4.127 Menschen zugute.

Fluthilfe weltweit
Deutschland
Massiver Starkregen hat Ende Mai 2024 zu großflächigen Überschwemmungen in Süddeutschland geführt. Neben Donau und Inn sind auch zahlreiche kleinere Flüsse und Bäche über die Ufer getreten. ADRA ist vor Ort und unterstützt acht soziale Einrichtungen finanziell bei Aufräumarbeiten sowie bei der Wiederbeschaffung von notwendigen Fahrzeugen und beim anschließenden Wiederaufbau. Soziale Einrichtungen und Vereine erreichen mit ihren Angeboten besonders vulnerable Personen wie z. B. Menschen mit Behinderungen oder die ältere Bevölkerung. Durch sie können wir deutlich mehr Menschen in Not helfen, als wenn wir allein handeln würden. Die Hilfe kommt knapp 1.700 Menschen zugute.

Fluthilfe weltweit
Spanien
Am 29. Oktober 2024 kam es im Süden und Osten Spaniens zu sintflutartigen Regenfällen. Die Mittelmeerregion um Valencia war mit über 220 Toten und zahlreichen Vermissten am schwersten von dem Unwetter betroffen. Viele Geschäfte waren mancherorts vier Wochen nach der Katastrophe immer noch geschlossen. Etliche Straßen sind noch immer unbefahrbar. In vier stark betroffenen Städten unterstützt ADRA 7.000 Menschen mit der Verteilung von Trinkwasser, Lebensmitteln, frischem Gemüse und Obst. Auch Hygieneartikel und Reinigungsmittel werden bereitgestellt.

Hilfe für Geflüchtete aus Myanmar
In den letzten Jahren haben aufgrund politischer Unruhen über 100.000 Menschen aus Myanmar Zuflucht in Thailand gefunden. Sie leben in Notunterkünften nah an der Grenze zu ihrem Heimatland und haben keine Möglichkeit, Geld zu verdienen.
ADRA bildet deshalb 2.700 Geflüchtete in verschiedenen Berufen aus und hilft ihnen, sich auf dem thailändischen Arbeitsmarkt zu behaupten. Dabei legen wir viel Wert auf die Förderung von Frauen. Mit einem finanziellen Zuschuss unterstützen wir sie bei der Gründung von Kleinstunternehmen.
Projektziel:
2.700 Geflüchtete aus Myanmar absolvieren eine Ausbildung und wissen, wie sie ihr Einkommen steigern können.
ADRA und Partnerorganisationen sind mit lokalen politischen und wirtschaftlichen Partnern vernetzt, um die Integration der Geflüchteten in den thailändischen Arbeitsmarkt zu erleichtern.

Soziale Ungleichheiten verringern
ADRA setzt sich für die Rechte von Frauen ein und hilft ihnen, ihren Platz in der Gesellschaft zu finden. Mit der mosambikischen Hilfsorganisation 🔗 Livaningo unterstützt ADRA 1.240 Frauen, Jugendliche und Menschen mit Behinderungen, ausreichend Lebensmittel zu produzieren sowie ein gutes Einkommen zu erzielen.
Sie lernen neue Anbaumethoden kennen, um mehr zu ernten. Ausbildungen in verschiedenen Berufen werden auch angeboten, um die Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen. Mit einem finanziellen Zuschuss und technischer Beratung helfen wir ihnen bei der Gründung von Kleinstunternehmen.

Mehr Umweltschutz für ein besseres Leben
In den letzten Jahren haben Entwaldung, Bodenerosion und der Einsatz von Pestiziden zu einer Verschlechterung der Böden sowie zu minderwertigen Ernten geführt. Im Bezirk Sigi unterstützt ADRA 1.020 Menschen dabei, ausgelaugte Böden zu regenerieren und ihre Ernten zu steigern.
Schulungen in Agroforstwirtschaft helfen den Menschen, den Wald aufzuforsten und Emissionen einzubinden. Energiesparende Kochherde verringern zudem die Nachfrage nach Brennholz. Das so eingesparte CO2 können die Bauernfamilien in Form von Emissionsgutscheinen an Firmen mit einem hohen CO2-Bedarf verkaufen.
Projektziel:
In 12 Dörfern im Bezirk Sigi verbessert die Bevölkerung ihre Lebensgrundlagen und senkt ihre Kohlenstoffemissionen nachhaltig

Gesunde und regionale Mahlzeiten für städtische Familien
Viele Familien können sich nicht ausreichend und ausgewogen ernähren; aus Geldmangel greifen sie zu billigen, stark verarbeiteten Importlebensmitteln, teils pestizidbelastet. ADRA unterstützt gemeinsam mit OADEL städtische Familien durch Schulungen und Kochkurse zu gesunder, lokaler Ernährung sowie Saatgut, Werkzeuge und Beratung für Gemüsegärten.
Auch Landwirt:innen und Händler:innen erhalten Trainings zu Anbaumethoden und Hygiene, um Qualität und Angebot zu verbessern. Das Projekt kommt 1.888 Menschen zugute.

Gemeinsam erdbebensichere Familienhäuser
bauen
In diesem Projekt unterstützte ADRA Familien, ihre Häuser erdbebensicherer umzubauen. In den letzten Jahren ist die Anzahl der Erdbeben in Indonesien gestiegen. Zuletzt gab es Ende 2022 ein starkes Beben, das viele Tote und Verletzte gefordert hat. Um sich vor künftigen Katastrophen besser zu schützen, lernten 30 Familien, wie sie selbst die Innen- und Außenwände ihres Hauses mit Drahtgeflecht verstärken können. Diese Technik ist kostengünstig umsetzbar, und es sind keine speziellen Werkzeuge erforderlich. Die Familien erhielten finanzielle Mittel, um ihre Häuser nachzurüsten. Darüber hinaus lernten 20 lokale Bauunternehmen diese Methode kennen, um sie in ihrer Arbeit einzusetzen. Die Lehren und das Wissen aus diesem Projekt wurden den lokalen Behörden und anderen Organisationen der Zivilgesellschaft weitergegeben.

Roma-Familien stärken
In Serbien engagiert sich ADRA seit 2015 an der Seite von Roma-Familien, um ihnen die Suche nach einer Arbeit zu erleichtern. Im Rahmen dieses Projekts erhalten Kinder Nachhilfe und werden darin unterstützt, einen Schulabschluss zu machen.
Erwachsene, vorrangig Frauen, erlernen in Schulungen neue Fähigkeiten, die sie auf dem Arbeitsmarkt nachweisen können. Unternehmen bekommen einen finanziellen Zuschuss sowie eine Fachberatung, um ihre Produktion umweltfreundlicher zu gestalten.
Roma-Familien werden darüber hinaus über ihre Rechte informiert, um Diskriminierungen am Arbeitsplatz vorzubeugen. Das Projekt kommt 984 Menschen zugute.

Ihre Wirkung
Programmarbeit 92 %

Werbe- und Verwaltungskosten 8 %
ADRAheute 2024
Unser Jahresbericht als PDF

Unser Jahresbericht als PDF
Wie viele Menschen werden von ADRA Deutschland e.V. unterstützt und in welchen Regionen der Welt sind wir aktiv? Das Vertrauen unserer Spenderinnen und Spender in unsere Arbeit ist für uns unschätzbar wichtig. Daher lässt ADRA Deutschland e.V. sich freiwillig jedes Jahr prüfen und wurde wiederholt mit dem DZI-Spendensiegel ausgezeichnet. Das DZI-Spendensiegel bestätigt uns einen sparsamen und verantwortungsvollen Umgang mit unseren Spendengeldern. Überzeugen Sie sich in unserem Jahresbericht und lesen Sie dort, wofür wir die uns anvertrauten Gelder eingesetzt haben.