Nach dem verheerenden Erdbeben in Herat: Ein ADRA-Mitarbeiter sitzt einfühlsam mit einem betroffenen Mann auf den Trümmern, zeigt Mitgefühl und steht bereit, Unterstützung in der akuten Notlage Afghanistans zu bieten.
Nach dem verheerenden Erdbeben in Herat: Ein ADRA-Mitarbeiter sitzt einfühlsam mit einem betroffenen Mann auf den Trümmern, zeigt Mitgefühl und steht bereit, Unterstützung in der akuten Notlage Afghanistans zu bieten.

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Erdbeben erschüttert Herat und offenbart die Notlage Afghanistans

Zwischen dem 7. und 15. Oktober wurden die westlichen Provinzen Afghanistans von drei verheerenden Erdbeben heimgesucht. Die Naturkatastrophe zählt zu den schlimmsten der letzten Jahre in Afghanistan. Die Regierung ist bei solchen Katastrophen weitgehend auf internationale Hilfe angewiesen. Dieses katastrophale Ereignis rückt die ohnehin schon sehr heikle Situation ins Zentrum der Aufmerksamkeit. 

„Unmittelbar nachdem uns die Nachricht von den Erdbeben erreicht hat, haben wir ein Notfallteam zusammengestellt und in die betroffenen Gebiete geschickt, um Hilfe zu leisten“, sagt Hamid Akbari, Programmkoordinator von ADRA in Afghanistan 

Reza hat seine Frau und zwei Kinder verloren

Im Bezirk Zinda Jan trifft das Nothilfeteam den 35-jährigen Viehzüchter Reza vor seinem Zelt. Als am 7. Oktober die Erde bebte, war er in den Bergen und hütete das Vieh. Da das Erdbeben so schwer war, machte sich Reza sofort auf den Weg in sein Dorf, in der Hoffnung, dass seine Familie wohlauf sein würde. Als er sein Dorf erreichte, sah er, dass der ganze Ort in Schutt und Asche lag und alle Häuser ein Trümmerbild boten. Reza hat an diesem Tag seine Ehefrau und zwei Kinder verloren. „Es ist sehr schmerzhaft, seine Familienmitglieder unter Trümmern zu sehen und nichts für sie tun zu können“, so Reza. „Nur zwei meiner anderen Kinder, die draußen im Freien spielten, überlebten das Erdbeben.“  

An diesem Tag im Oktober hat Reza nicht nur den Verlust seiner beiden Kinder und seiner Frau zu beklagen, er sorgt sich auch um die beiden Kinder, die überlebt haben. Er ist ständig in Sorge, ob seine Kinder jetzt und in den kalten Wintermonaten ausreichend vor der Kälte geschützt sind und ob das Vieh überlebt. Ohne die Tiere kann er seine Kinder nicht ernähren. Er hat Angst, beides zu verlieren.  

Aktiv in der Not: ADRA ergreift Hilfsmaßnahmen

ADRA wird Nahrungsmittel und andere Hilfsgüter wie warme Kleidung und Decken zur Verfügung stellen, um die betroffenen Familien besser auf die kommenden Wintermonate vorzubereiten“, so Akbari. „Dank unserer guten Beziehungen zu den lokalen Behörden, anderen Hilfsorganisationen und internationalen Akteuren können wir die lebensrettende Hilfe effizient in die betroffenen Gebiete bringen“, fasst Akbari die langjährige Netzwerkarbeit von ADRA zusammen. 

Das Erdbeben trifft eine ohnehin schon geschwächte Gesellschaft und erhöht das Risiko von Unterernährung, Seuchen und kältebedingten Krankheiten sowie Todesfällen.

Vor seinem Zelt erzählt Reza, wie er sich nach dem Erdbeben um seine beiden Kinder und seine Weidetiere kümmert. ©ADRA Afghanistan
Nach dem Erdbeben in Herat, Afghanistan: Ein erdbebenbetroffener Mann betrachtet die zerstörte Landschaft, während ein mitfühlender ADRA-Mitarbeiter Hilfe leistet
Nach dem Erdbeben in Herat, Afghanistan: Ein erdbebenbetroffener Mann zeigt auf die Trümmer, während ein mitfühlender ADRA-Mitarbeiter Hilfe leistet

Afghanistan steht vor einer beispiellosen humanitären Krise

„Wir sind den europäischen Nationen dankbar, die den Afghanen in schwierigen Zeiten immer zur Seite gestanden haben. Doch in den letzten Jahren ist Afghanistan zu einer vergessenen Seite im Buch der Geschichte geworden“, stellt Hamid Akbari fest.  

Seit dem Machtwechsel im August 2021 gelten internationale Sanktionen gegen Afghanistan, die die Lebensbedingungen der Menschen dramatisch verschlechtert haben. „Durch die Sanktionen sind viele Menschen arbeitslos geworden. Millionen Familien haben ihre Lebensgrundlage verloren und sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Schätzungsweise 28 Millionen Menschen brauchen dringend Unterstützung“, so Akbari.  

„Die größte Sorge der afghanischen Bevölkerung ist der Mangel an wirtschaftlichen Perspektiven aufgrund der Sanktionen. Die Entwicklungsbemühungen sind zum Stillstand gekommen. Wir glauben, dass die Kombination von humanitärer Hilfe und Entwicklungsanstrengungen das Leben der Menschen nachhaltig verbessern wird. Unsere Vision ist, dass die Afghanen eines Tages in der Lage sein werden, für sich und ihre Familien ein besseres Leben aufzubauen“, so Akbari abschließend. 

Über Afghanistan:

Eine humanitäre Krise

Im Jahr 2023 sind in Afghanistan schätzungsweise 28 Millionen Menschen (fast drei Viertel der Bevölkerung) auf humanitäre Hilfe angewiesen. Rund 90 Prozent der Bevölkerung lebt in extremer Armut, verdient weniger als 1,9 US-Dollar pro Tag und ist zunehmend mangelernährt. Afghanistan steht vor einer der größten humanitären Krisen und unser Engagement ist entscheidend.

Landkarte von Afghanistan in grün mit weißen Abgrenzungen

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