Eine Frau zur Linken sitzt mit zwei Kindern am Tisch und malt mit ihnen.

Unterstützung für die Menschen in der Ukraine

Humanitäre Hilfe in der Ukraine

Eine Frau zur Linken sitzt mit zwei Kindern am Tisch und malt mit ihnen.

Unterstützung für die Menschen in der Ukraine

Humanitäre Hilfe in der Ukraine

Der Einmarsch Russlands in die Ukraine hat zu einer schwe­ren huma­ni­tä­ren Krise geführt. Teilweise haben mehr als 15 Millionen Menschen ihr Zuhause ver­las­sen müs­sen und Zuflucht im Ausland oder in ande­ren Teilen des Landes gesucht. Seit Beginn des Krieges steht ADRA Deutschland e.V. den betrof­fe­nen Menschen zur Seite und leis­tet Nothilfe. Gemeinsam mit dem ADRA-Netzwerk, dem Auswärtigen Amt und dem Bündnis Aktion Deutschland Hilft haben wir uns in meh­re­ren Projekten für das Überleben ukrai­ni­scher Familien ein­ge­setzt. Seit März 2022 konn­ten wir mit der Unterstützung unse­rer Spenderinnen und Spender cir­ca 650.000 Ukrainerinnen und Ukrainern hel­fen.

Dieses Projekt ist bereits abge­schlos­sen.

Projektinfos

Geflüchtetenhilfe
Ukraine
2022 – 2024
PROJEKTZIELE

Die Ausgangssituation der humanitären Krise

Laut dem jüngs­ten Bericht des Flüchtlingswerks der Vereinen Nationen waren im Juli 2024 rund 15 Millionen Menschen in der Ukraine auf huma­ni­tä­re Hilfe ange­wie­sen[1]. Derzeit leben sechs Millionen Betroffene im Ausland, wäh­rend mehr als drei Millionen inner­halb des Landes dar­auf war­ten, nach Hause zurück­keh­ren zu kön­nen. Der Alltag im Land ist geprägt von hef­ti­gen Kämpfen und Luftangriffen. Dabei wer­den wich­ti­ge Infrastrukturen sys­te­ma­tisch ange­grif­fen und zer­stört. Vielerorts haben die Menschen weder Strom, noch Gas, noch Wasser. Insbesondere in den umkämpf­ten Regionen ist die Not am größ­ten. Aufgrund der Gefechte ist der Zugang für Hilfsorganisationen schwie­rig. In die­ser her­aus­for­dern­den Zeit über­lässt ADRA die Menschen nicht ihrem Schicksal. Das welt­wei­te ADRA-Netzwerk ist seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine im Einsatz: ADRA Ukraine sowie die ADRA-Büros in den Anrainerstaaten tru­gen in den ers­ten Tagen nach Kriegsausbruch die Hauptlast. Sie wur­den unter­stützt von ADRA-Kolleginnen und ‑Kollegen aus der gan­zen Welt. Dazu kamen vie­le Freiwillige, um zu hel­fen. Ihnen gilt unser gro­ßer Dank!

[1] https://reports.unocha.org/en/country/ukraine/

Wie hilft ADRA den Menschen aus der Ukraine?

ADRA konn­te zwi­schen März 2022 und Juni 2024 knapp 650.00 Menschen gemein­sam mit ihren Partnern in und aus der Ukraine hel­fen. Seit Beginn des rus­si­schen Angriffs auf die Ukraine setz­te ADRA Projekte in Deutschland, Moldawien, Polen, Rumänien, Serbien und in der Ukraine zuguns­ten ukrai­ni­scher Kriegsbetroffenen um. Seit Januar 2024 kon­zen­triert sich unse­re Hilfe auf die Ukraine, wo der Bedarf am höchs­ten ist. Unsere Kolleginnen und Kollegen vor Ort über­prü­fen regel­mä­ßig die Wirkung der Hilfsmaßnahmen und pas­sen sie an die aktu­el­len Bedürfnisse der Menschen an.

Länderübergreifende Nothilfe im ADRA-Netzwerk

In den ers­ten Monaten nach Kriegsausbruch wur­de Nothilfe geleis­tet, um das Überleben der Menschen in und aus der Ukraine zu sichern. In Polen, Rumänien, Ungarn, der Slowakei, Moldawien und Serbien wur­den Geflüchtete mit einer siche­ren Unterkunft sowie mit Bargeld, unter ande­rem für den Kauf von Lebensmitteln und Hygieneartikeln, unter­stützt. Des Weiteren erhiel­ten sie Hilfe bei der Jobsuche sowie eine kos­ten­lo­se Rechtsberatung, um den Einstieg in die neue Gesellschaft zu erleich­tern. Im Rahmen von Lern- und Freizeitaktivitäten konn­ten außer­dem Kinder und Erwachsene ein Gefühl der Normalität wie­der­erlan­gen und sich von ihren schlim­men Erfahrungen erho­len.

Wie viele Menschen konnten bisher erreicht werden (Stand Juni 2024)?

  • In der Ukraine erreich­te unse­re Hilfe ins­ge­samt 399.089 Menschen.
  • In Deutschland kam unse­re Hilfe cir­ca 5.000 Menschen zugu­te.
  • In Moldawien konn­ten wir für 4.610 Geflüchtete aus der Ukraine Nothilfe leis­ten.
  • In Polen hal­fen wir 40.127 Menschen eine siche­re Bleibe in den ers­ten Monaten nach Kriegsbeginn zu fin­den.
  • In Rumänien erreich­te unse­re Hilfe cir­ca 200.000 Menschen.
  • In Serbien konn­ten wir 800 Geflüchtete aus der Ukraine in ihrem neu­en Alltag beglei­ten.

Die Hilfe kommt vor allem Frauen, Kinder, Menschen mit Behinderungen oder schwe­ren Krankheiten zugu­te.

Infografik zur ADRA-Nothilfe in der Ukraine mit Karte, Hilfsarten und betroffenen Regionen

Hilfe in der Ukraine

In der Ukraine hel­fen wir den­je­ni­gen, die ihr Zuhause ver­las­sen muss­ten, mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln, Gütern des täg­li­chen Bedarfs wie bei­spiels­wei­se Bettwäsche oder Brennholz, Bargeld und Hausreparaturen. Wir eva­ku­ie­ren Menschen aus umkämpf­ten Gebieten, stel­len kos­ten­lo­se Transportdienste zur Verfügung und bie­ten siche­re Unterkünfte für Geflüchtete an. Wir haben Stromgeneratoren an Schulen und Krankenhäuser gelie­fert, um eine siche­re Stromversorgung zu gewähr­leis­ten. Krankenhäuser wur­den mit medi­zi­ni­schen Geräten wie Computertomographen (CT) aus­ge­stat­tet. Die CT kom­men in einer Kinderklinik und einem kom­mu­na­len Krankenhaus für eine bes­se­re Diagnose zum Einsatz. Die Geräte sind leicht zu trans­por­tie­ren und kön­nen fle­xi­bel ein­ge­setzt wer­den. Für die Betroffenen und ihre Geschichten haben wir ein offe­nes Ohr und bie­ten psy­cho­so­zia­le Betreuung an.

Außerdem stat­te­ten wir die Feuerwehren in Charkiw und Kiew mit Spezialfahrzeugen aus. Diese Fahrzeuge kön­nen eine höhe­re Menge an Wasser (9.000 Liter) und Löschschaum (900 Liter) mit sich füh­ren als gewöhn­li­che Feuerwehrautos. Dadurch sind die Städte bes­ser in der Lage, Brände zu löschen. Insgesamt wur­den sechs Feuerwehrfahrzeuge über­ge­ben.

Gemeinsam mit der Schule Zhyve Slovo (auf Deutsch „Lebendiges Wort“) in Lwiw, in der Westukraine, unter­stütz­ten wir in den ers­ten zwei Jahren nach Kriegsausbruch Schulkinder und ihren Familien aus umkämpf­ten Gebieten mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln und psy­cho­lo­gi­sche Betreuung. Lehrer und Sozialarbeiter haben den Kindern durch Gespräche und Freizeitaktivitäten gehol­fen, ihre schlim­men Erlebnisse zu ver­ar­bei­ten. Sie erhiel­ten auch Nachhilfeunterricht, damit sie den Anschluss in der Schule nicht ver­pas­sen. Schulkinder aus armen Verhältnissen in Lwiw beka­men außer­dem einen finan­zi­el­len Zuschuss für die Schulgebühren und Lernmaterialien. Das Schulzentrum Marienhöhe in Darmstadt unter­stütz­te ADRA bei die­sem Projekt.

ADRA sorg­te sich auch um die Menschen, die in den kal­ten Wintermonaten kei­ne siche­re Bleibe hat­ten. Beschädigte Häuser im Zentrum und Osten der Ukraine wur­den repa­riert, so dass die Familien wie­der in ihr gewohn­tes Zuhause zurück­keh­ren konn­ten.
Mehr Informationen dazu:

Ein ADRA-Mitarbeiter aus der Ukraine, steht in einem Lager und stapelt Kartoffelsäcke übereinander.
Lächelnde ADRA-Mitarbeiterin aus der Ukraine sitzt mit vier Kindern auf einer Wiese; ein Kind hält ein ADRA-Lebensmittelpaket

Hilfe in Deutschland

ADRA Deutschland hat geflüch­te­ten Menschen aus der Ukraine nach ihrer Ankunft in Deutschland gehol­fen. Wir unter­stütz­ten Privat- und Gemeindeinitiativen zuguns­ten einer bes­se­ren Integration der Geflüchteten in ihrer neu­en Umgebung. Die ange­bo­te­nen Aktivitäten reich­ten von Hilfe bei Behördengängen über psy­cho­so­zia­le Unterstützung bis hin zu Kochabenden und Freizeitaktivitäten für Kinder und Jugendliche. Die Hilfe kam knapp 5.000 Menschen zugu­te. Seit Kriegsbeginn orga­ni­sier­te ADRA gemein­sam mit dem Netzwerk der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten mehr als 1.200 Unterbringungsmöglichkeiten für Familien aus der Ukraine. In Nordrhein-Westfalen hat ADRA eine eige­ne Unterkunft für Geflüchtete geschaf­fen und im Laufe von 19 Monaten dort 209 Menschen unter­ge­bracht. Die Bewohner und Bewohnerinnen erhiel­ten eine Vollverpflegung, Deutsch- und Integrationskurse, Unterstützung von Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern sowie Seelsorge in ihrer Landessprache. Die Arbeit von ADRA ori­en­tiert sich am Bedarf und an der Notlage. Da die Zahl der nach Deutschland Geflüchteten laut des Statistica Research Department seit Januar 2023 im Wesentlichen sta­gniert [2] und die­je­ni­gen, die in Deutschland Schutz gefun­den haben, sich nun größ­ten­teils selbst ver­sor­gen, ver­än­dert sich der Bedarf. Die Hilfe von ADRA wird dem­entspre­chend ange­passt. Das bedeu­tet, dass die Nothilfe in der Ukraine selbst ver­stärkt wird und die Inlandshilfe zum 31. Juli 2024 endet.

[2] https://mediendienst-integration.de/migration/flucht-asyl/ukrainische-fluechtlinge.html

Jetzt für die Ukraine spenden

40 Euro

ermög­li­chen einer Person vier Sitzungen bei einem psy­cho­so­zia­len Dienst wahr­zu­neh­men

100 Euro

hel­fen einer Person einen Monat lang, dank der Verteilung von Hygieneartikeln, Lebensmitteln und Trinkwasser, zu über­le­ben

250 Euro

decken die Heizkosten für einen Monat für eine Notunterkunf

Die ver­wen­de­ten Icons wur­den
mit­hil­fe der KI recraft.ai gene­riert.

„Ich erlebe den Krieg schon zum zweiten Mal”

Mein Name ist Svitlana Shchepakina. Ich kom­me aus der Stadt Luhansk. Das ers­te Mal zwang mich der Krieg 2014 mit mei­ner Familie von Luhansk nach Sjewerodonezk zu flüch­ten. Die Stadt Sjewerodonezk lag acht Jahrelang an der Kontaktlinie. Ich hat­te immer Angst, dass etwas Schlimmes pas­sie­ren wür­de. Und das ist auch pas­siert.

Als die ers­ten Raketen auf die Stadt fie­len, habe ich mich dazu ent­schie­den, das Land zu ver­las­sen. Nur wuss­te ich nicht wie. Ich habe zufäl­lig über Facebook von dem Evakuierungsprojekt von ADRA erfah­ren. Ich rief sofort an. Die Mitarbeiter des Callcenters von ADRA mel­de­ten mich an und wir wur­den sehr schnell zur Evakuierung nach Polen ein­ge­la­den. Ich bin die­ser Hilfsorganisation sehr dank­bar für die schnel­le Hilfe!

Mein Sohn und ich sind jetzt in Sicherheit. Ich habe trotz­dem kei­ne inne­re Ruhe gefun­den. Sjewerodonezk ist mei­ne zwei­te Heimat gewor­den. Die Menschen waren so nett. In den letz­ten Jahren wur­de die Stadt moder­ni­siert und mit vie­len grü­nen Flächen ver­schö­nert. Es ist ein gemüt­li­cher Ort gewe­sen. Mein zwei­te Sohn ist dort auf die Welt gekom­men. Leider ist heu­te davon nichts mehr übrig. Ich habe jeden Tag geweint und für die Stadt gebe­tet. Ich kann es immer noch nicht glau­ben. Ich spü­re einen gro­ßen Schmerz in mei­nem Herzen.

Wie geht die Hilfe für die Ukraine weiter?

Die Hilfe läuft wei­ter und neue Projekte wer­den geplant, um die Menschen in der Ukraine in die­ser schwe­ren Zeit wei­ter­hin zu beglei­ten. Wir bedan­ken uns bei allen unse­ren Partnern und bei den Spenderinnen und Spendern, die unse­re Arbeit und damit die Menschen in und aus der Ukraine seit Beginn des Krieges unter­stüt­zen.

Einen Wirkungsbericht zu unse­ren abge­schlos­se­nen Projekten in der Inlandshilfe fin­den Sie
unter unse­ren Publikationen.

Über die Ukraine

Am 24. Februar 2022 über­fiel Russland die Ukraine. Seitdem befin­det sich das Land unter rus­si­schem Beschuss. Die Kämpfe hal­ten wei­ter­hin an. Die Kampfhandlungen haben die größ­te Flüchtlingskrise welt­weit seit dem zwei­ten Weltkrieg aus­ge­löst. Mehr als 13 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer haben ihr Zuhause ver­las­sen und inner­halb oder außer­halb des Landes Zuflucht gefun­den. In die­ser schwe­ren Zeit steht ADRA an ihrer Seite und tut alles, um Menschenleben zu ret­ten.

Partner und Förderung

Dieses Projekt wird unter­stützt vom Auswärtigen Amt, Aktion Deutschland Hilft e.V. und  ADRA.

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Eine ältere Frau sowie ein Kind stehen draußen hinter Kartons von ADRA

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