Eine lachende Frau hält mit beiden Händen eine Gießkanne und bewässert ihre Bio Ernte.
Eine lachende Frau hält mit beiden Händen eine Gießkanne und bewässert ihre Bio Ernte.

Unsere grüne Lebensgrundlage

Warum der Schutz der Biodiversität wichtiger ist denn je – und wie ADRA dazu beiträgt

Vom 7. bis zum 19. Dezember 2022 tag­te im kana­di­schen Montréal die Weltnaturkonferenz der Vereinten Nationen (UN) (UN Biodiversity Conference, oder auch CBD COP15).  Als Biodiversität bezeich­nen die Vereinten Nationen die Vielfalt aller leben­den Organismen, aller Ökosysteme und Lebensräume – auf dem Land, im Wasser und in der Luft. Diese Vielfalt bezieht sich auf Artenvielfalt, gene­ti­sche Vielfalt, Vielfalt an Ökosystemen und sogar Verhaltensweisen. Der Verlust der Biodiversität welt­weit hat dras­ti­sche Auswirkungen nicht nur auf Flora und Fauna, son­dern auch auf mensch­li­che Lebensgrundlagen.

Ein „und“ statt ein „oder“ – Mensch und Umwelt

Die Ökosysteme der Erde bie­ten Nahrung und Nährstoffe, Rohstoffe für Medizin und Bauindustrie, Rückzugsorte zur Erholung und Regeneration und sind ein essen­ti­el­ler Teil in der Klimaregulierung – um nur eini­ge Beispiele zu nen­nen. Gleichzeitig sind Ökokreisläufe kom­ple­xe Systeme, in denen die Lebensabläufe ein­zel­ner Arten eng mit ande­ren ver­bun­den sind. Wenn also eine Art durch mensch­li­ches Fehlverhalten aus­stirbt – dann lei­det das gan­ze System – und am Ende sägen wir uns (buch­stäb­lich) den Ast ab, auf dem wir sit­zen.
Wir stel­len wie­der fest – ohne Natur kön­nen wir nicht leben; die mensch­li­che Existenz ist an sie gebun­den. Daher müs­sen wir uns als ver­ant­wor­tungs­vol­le Mitgestalter:innen unse­res Ökosystems ver­ste­hen. Nun ist es an uns, unse­ren Teil dazu bei­zu­tra­gen, sodass wir gemein­sam in eine grü­ne­re Zukunft bli­cken kön­nen. Wie sieht Biodiversität bei ADRA in der Umsetzung aus?

Wiederaufforstung hat viele positive Effekte – lokale Lösungen für globale Herausforderungen

In unse­ren Projekten betrei­ben wir zum Beispiel Wiederaufforstungsprojekte. Lokal regis­trier­te Organisationen suchen gemein­sam mit inter­na­tio­na­len Partnern nach Lösungen vor Ort. In Mosambik sind wir mit einem ganz­heit­li­chen Aufforstungsansatz in einem Konsortium von loka­len und inter­na­tio­na­len Organisationen dabei. Bei allen Naturschutzprojekten wird gemein­sam eine Bestandsaufnahme gemacht, und mög­li­che Maßnahmen wer­den von der loka­len Organisation geprüft und umge­setzt. Überfischung und Abholzung scha­den Umwelt- und Klimaschutz – daher wer­den zum Beispiel bestimm­te Fischfangmethoden ein­ge­dämmt und nach­hal­ti­ge­re Methoden der Einkommensgenerierung gefun­den. Biodiversität an der Küste wird durch Schutzgebiete gestärkt, in denen Meerestiere, Insekten und Vögel behei­ma­tet sind.

Solaranlage auf Fidschi
Zwei Personen arbeiten auf einem grünen Gemüsefeld mit mehreren Reihen von Salat- und Blattpflanzen
Mangrovenaufforstung in Fidschi

Mangrovenwälder für den nachhaltigen Küstenschutz

Durch Naturkatastrophen wie Taifune und durch indus­tri­el­le und ille­ga­le Abholzung, um an die Vorkommen von Gas, Salz und Sand für Bauprojekte und viel mehr zu gelan­gen, wur­den allei­ne in Mosambik mehr als 60.000 Hektar Mangrovenwald gero­det. Das scha­det Mensch und Natur. Mangrovenwälder in Küstenregionen sind eine kos­ten­güns­ti­ge und nach­hal­ti­ge Lösung gegen Klimaeffekte wie Erosion. Sie schüt­zen bei tro­pi­schen Unwettern, mini­mie­ren Überflutungen im Landesinneren und die­nen damit auch der Katastrophenvorsorge. Neben der Stabilisierung des Bodens durch die star­ken Mangrovenwurzeln bin­den sie auch beträcht­li­che Mengen an CO2 – man schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe: Die Ursachen und die Folgen der Klimakrise.

Von lokaler Umsetzung – bis in die Politik

Zusammen mit dem Maputo-Nationalpark in Mosambik för­dert ADRA die Wiederaufforstung, die Hand in Hand mit der Einkommenssicherung der loka­len Bevölkerung geht. So sichern die auf­ge­fors­te­ten und geschütz­ten Küstenregionen durch nach­hal­ti­gen Tourismus und ange­pass­te Fischfangmethoden genau die grü­nen Lebensgrundlagen, die wir als Menschen brau­chen. Die loka­le Gemeinschaft, die von und mit die­ser Lebensgrundlage lebt, hat Anreize, um die­se lang­fris­tig zu schüt­zen; sie bewacht zum Beispiel die neu­auf­ge­fors­te­ten Flächen. Um die Maßnahmen lang­fris­tig zu ver­an­kern, wird hier eng mit der loka­len und natio­na­len Regierung gear­bei­tet, denn natür­lich gesche­hen die­se Projekte nicht in einem poli­ti­schen Vakuum. Unter Betrachtung der teils kom­ple­xen loka­len poli­ti­schen Prozesse unter­stüt­zen wir mit Dachorganisationen die ver­stärk­te Einbindung des Naturschutzes in natio­na­le Aktionspläne – denn Naturschutz ist nicht nur eine geo­gra­phi­sche Umsetzung, son­dern oft ein lang­fris­ti­ges diplo­ma­ti­sches Unterfangen.

Von Mosambik nach Fidschi – Naturschutz ist überall wichtig

Auch auf der Koro-Insel wer­den Mangroven gepflanzt, um die loka­le Bevölkerung bei kli­ma­an­ge­pass­ter Landwirtschaft zu unter­stüt­zen. Hier wird eben­falls auf einen nach­hal­ti­gen Kreislauf geach­tet, um Abfall zu ver­min­dern und den Lebenszyklus von Produkten zu ver­län­gern. Koro ist eine klei­ne Vulkaninseln des Inselstaates Fidschi mit 4.500 Bewohnern und Bewohnerinnen. Die klei­nen Inseln gehö­ren zu den am stärks­ten vom Klimawandel betrof­fe­nen Gebieten welt­weit; star­ke Dürren, Naturkatastrophen und der stei­gen­de Meeresspiegel erfor­dern sofor­ti­ges Handeln, denn Überschwemmungen und abge­tra­ge­ne Landmasse bedro­hen die Existenz der Menschen. Mangroven die­nen auch hier dem Küstenschutz, der Katastrophenvorsorge sowie der Ernährungssicherung und bie­ten Vögeln und Meerestieren ein Zuhause.

Gemeinsam noch mehr bewegen – für eine grüne Zukunft

Auch in Zukunft wird sich ADRA ver­stärkt für den Schutz von Ökosystemen ein­set­zen. Dafür sind inter­na­tio­na­le Konferenzen und die dort getrof­fe­nen Entscheidungen, wie die ein­gangs erwähn­te Biodiversitätskonferenz der UN, von höchs­ter Bedeutung. Durch inter­na­tio­na­le Klimafinanzierung und Geldgeber, die sich ganz spe­zi­ell auf Klima- und Biodiversitätsschutz fokus­sie­ren, kann noch geziel­ter in der Projektumsetzung auf den Schutz von grü­nen Lebensgrundlagen gesetzt wer­den. Genauso wich­tig für die Projektumsetzung ist die stra­te­gi­sche Kommunikation der Projekte. In Zukunft wird ADRA die Erkenntnisse aus den Projekten ver­stärkt tei­len, Netzwerke auf­bau­en und sich die Rahmenbedingungen anschau­en, um die­se mit­zu­ge­stal­ten. So kön­nen wir geziel­ter, nach­hal­ti­ger und bes­ser unter­stüt­zen. Für den Schutz unse­rer grü­nen Lebensgrundlagen braucht es näm­lich uns alle – damit in Mosambik, auf Fidschi und über­all auf der Welt die nächs­ten Generationen sicher vor kli­ma­be­ding­ten Schäden und Verlust von Biodiversität geschützt sind.

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