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Die Humanitäre Hilfe von ADRA im Jemen geht weiter

Jemen: Ausbau der Gesundheitsversorgung im Süden

Im Jemen sind aufgrund des Krieges mehr als 18 Mio. Menschen auf medizinische Hilfe und sauberes Wasser angewiesen. In den Regionen Lahj, Taiz und Abyan saniert ADRA vier Krankenhäuser. Neue medizinische Geräte und benötigtes Mobiliar werden bereitgestellt. Das Gesundheitspersonal erhält Fortbildungen, um Betroffene optimal behandeln zu können. Für eine bessere Hygiene werden beschädigte Wasserquellen und Sanitäranlagen wieder instandgesetzt. ADRA fördert den sozialen Austausch und friedlichen Zusammenhalt zwischen Gemeinden und Behörden, um Konflikten wirksam zu begegnen. Das Projekt sieht die Schulung von 373 Menschen vor. Von den Maßnahmen profitieren langfristig 560.000 Menschen.

Projektinfos

Wasser, Gesundheit, Sozialer Zusammenhalt und Friedensförderung

Jemen

2025 - 2027

PROJEKTZIELE

Die Ursache der humanitären Krise

Der Jemen befindet sich in einer tiefgreifenden humanitären Krise. Seit 2015 herrscht im Jemen ein bewaffneter Konflikt zwischen der international anerkannten Regierung und der Houthi-Bewegung. Auch andere Gruppen im Süden sind beteiligt. Der Krieg hat internationale Dimensionen angenommen, und trotz vereinzelter Waffenstillstände ist ein dauerhafter Frieden bisher nicht erreicht.

Die Lage vor Ort ist dramatisch. Nach Angaben der Vereinten Nationen aus dem Jahr 2024 benötigen rund 18,2 Millionen Menschen humanitäre Hilfe – darunter ein hoher Anteil von Frauen, Kindern und Menschen mit Behinderungen.1 Öffentliche Infrastrukturen, insbesondere Krankenhäuser und Wasserversorgungssysteme, sind stark beschädigt. Etwa die Hälfte der Gesundheitseinrichtungen sind nicht funktionsfähig. Es mangelt an Ausstattung, Fachpersonal und Medikamenten. Das Gesundheitspersonal im Land erhält seit Jahren keine regelmäßigen Gehälter. Um die Gesundheitsversorgung aufrechtzuerhalten, unterstützen humanitäre Organisationen die Bezahlung des Personals zu festen Sätzen.

Knapp 16 Millionen Menschen haben keinen oder nicht ausreichend Zugang zu sauberem Trinkwasser. Die Preise für Lebensmittel sind außerdem stark gestiegen, sodass die Anzahl der Kinder und Erwachsenen, die unter akuter Unterernährung leiden, gestiegen ist. Der schwierige Zugang zu medizinischer Versorgung und sauberem Trinkwasser führt zum Ausbruch von Krankheiten, die einst als überwunden galten.

Wie ADRA die humanitäre Krise lindert

ADRA Deutschland und ADRA Jemen arbeiten seit 2012 in den Bereichen Gesundheit, Ernährung, Trinkwasser und Hygiene im Norden und Süden des Jemen zusammen. Dieses Projekt findet ausschließlich im Süden des Landes, in den Regionen Abyan, Taiz und Lahj statt. Sie zählen zu den ärmsten Regionen Jemens und brauchen Unterstützung, um dem wachsenden humanitären Bedarf zu begegnen.

Das Projekt zielt darauf ab, kurzfristig die Not der Menschen zu lindern und langfristig das Gesundheitssystem zu verbessern sowie die Menschen besser auf Krisen vorzubereiten. Um diese Ziele zu erreichen, arbeitet ADRA in den oben genannten Regionen daran, a) die Gesundheitsdienste in vier Krankenhäusern zu verbessern, b) den Zugang zu Trinkwasser und sanitären Einrichtungen zu erhöhen und c) die Zusammenarbeit und das friedliche Zusammenleben zwischen Gemeinden, lokalen Organisationen und Behörden zu stärken.

Die Hilfsmaßnahmen im Überblick

Im Folgenden werden die wichtigsten Hilfsmaßnahmen abgebildet.  

Verbesserung der Gesundheitsdienste in Abyan, Taiz und Lahj

  • Sanierung und Ausbau von vier ausgewählten Krankenhäusern unter Berücksichtigung der besonderen Bedürfnisse von Frauen, Männern, Kindern und Menschen mit Behinderungen

  • Bereitstellung von medizinischen Geräten und von Möbeln, um die Betreuung der Patienten und Patientinnen zu verbessern

  • Schulung von 280 medizinischen Fachkräften in der Führung von Krankenhäusern und in der Behandlung von komplizierten medizinischen Fällen wie z. B. komplizierte Schwangerschaften

  • Schulung des Gesundheitspersonals in den Bereichen der seelischen Gesundheit und der psychosozialen Unterstützung

Verbesserung des Zugangs zu Trinkwasser und sanitären Einrichtungen

in der Projektregion:
  • Instandsetzung von beschädigten Wasserstellen und Wassernetzen in ausgewählten Gemeinden in den Regionen Abyan, Taiz und Lahj

  • Schulung von lokalen Fachkräften in der Pflege und Verwaltung der reparierten Wasserstellen. Sie lernen auch die Qualität des Wassers zu überprüfen.

Verbesserung des Zugangs zu Trinkwasser und sanitären Einrichtungen

in den vier Krankenhäusern:
  • Sanierung und Ausbau der Wasserversorgungssysteme

  • Bau von Abwasserkanälen

  • Instandsetzung oder Bau von Sanitäranlagen

Stärkung der Zusammenarbeit und des friedlichen Zusammenlebens zwischen Gemeinden, lokalen Organisationen und Behörden

  • Schulung in der friedlichen Beilegung von Konflikten für Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinden sowie von lokalen Arbeitsgruppen für Wasser und Gesundheit, um den Zugang zu Gesundheitsdiensten und Wasser zu verbessern

  • Einführung von regelmäßigen Treffen zwischen den lokalen Arbeitsgruppen für Wasser und Gesundheit und lokalen Behörden, um Wissen auszutauschen und die Lebensbedingungen der Menschen in den betroffenen Gemeinden gemeinsam zu verbessern

Die Hilfsmaßnahmen im Überblick

In 30 Dörfern setzt ADRA die folgenden Maßnahmen für interessierte Bauernfamilien um:

Verbesserung der Erträge in der Land- und Weidewirtschaft​
  • Schulungen über nachhaltige Anbaumethoden und Tierhaltungspraktiken
  • Verteilung von verbessertem Saatgut[2] für den Anbau von Reis, Mais, Hirse, Bohnen und Gemüse
  • Verteilung von landwirtschaftlichen Werkzeugen wie Pflug, Spitzhacke, Schaufel oder Schubkarre zur Erleichterung der Feldarbeit
  • Verteilung von Ziegen sowie von Hähnen und Hühnern für die eigene Zucht
  • Durchführung von Impfkampagnen, um Viehbestände vor Krankheiten zu schützen
  • Vernetzung mit lokalen Händlern, um Überschüsse aus der Land- und Weidewirtschaft zu fairen Preisen zu vermarkten
  • Wiederherstellung geschädigter Böden durch bepflanzte Steinkorridore und Aufforstungsmaßnahmen, um die Bodenerosion zu verhindern
  • Erschließung von neuen Agrarflächen für den Reisanbau
  • Herstellung und Verwendung von organischem Kompost als Dünger
  • Bau von Wassersammel- und rückhaltebecken damit Menschen und Tiere ausreichend Wasser haben

[2] Dieses Saatgut ist an veränderte Klimabedingungen optimal angepasst: es kann auch bei Trockenheit oder kurzen Überschwemmungen keimen.

Verbesserung der Ernährung von Schwangeren, stillenden Müttern und Kleinkindern​
  • Kochveranstaltungen für Mütter, um aus Eigenanbau nährstoffreiche Mahlzeiten vorzubereiten
  • Schulungen von Gesundheitsexpertinnen und -experten zur Früherkennung und Behandlung von Unterernährung
Stärkung der lokalen politischen Strukturen​
  • Einrichtung von Komitees aus Vertreterinnen und Vertretern aller 30 Dörfer, um die Umsetzung der Projektaktivitäten zu folgen und technische Beratung zu leisten
  • Einrichtung von Entscheidungsgremien aus Vertreterinnen und Vertretern aller 30 Dörfer, um bei Konflikten über die Wasser-, Vieh- oder Landbewirtschaftung Lösungen zu erarbeiten
  • Einführung regelmäßiger Austauschtreffen zwischen Behörden und Gemeinden, um kollektive Nutzungsrechte für Land und lokale Wasserstellen einzurichten.

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14 Euro

decken die Kosten einer Person im Jemen für einen Arztbesuch und die nötigen Medikamente.

42 Euro

ermöglichen einer schwer kranken Person den Transport ins Krankenhaus – und die Chance auf Leben.

167 Euro

sichern den Monatslohn einer Gesundheitsfachkraft z. B. Krankenschwester, Labortechniker oder Hebamme

In diesem Projekt profitieren 373 Menschen von einer besseren Ausbildung. Von der Verbesserung der Gesundheitsdienste, der Hygiene und des Zugangs zu sauberem Trinkwasser profitieren kurz- und langfristig über eine halbe Millionen Menschen im Südjemen.

Über Jemen

Der Jemen liegt im Süden der Arabischen Halbinsel und grenzt an Saudi-Arabien sowie an den Oman. Die Republik Jemen gibt es erst seit 1990. Damals vereinigten sich die jemenitische Arabische Republik im Norden und die Demokratische Volksrepublik Jemen im Süden (auch Nordjemen und Südjemen genannt). Seit 2015 befindet sich das Land in einem Bürgerkrieg.

Partner und Förderung

Das Projekt wird unterstützt von dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Aktion Deutschland Hilft (ADH) und ADRA.
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung - Logo in Farbe
Aktion Deutschland hilft Bündnis deutscher Hilfsorganisationen Logo
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