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Klimawandel auf Koro
Höhere Lebensqualität auf der Fidschi-Insel Koro
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Klimawandel auf Koro
Höhere Lebensqualität auf der Fidschi-Insel Koro
Dieses Projekt ist bereits abgeschlossen.
Projektinfos
Fidschi
Jan 2020 - Jun 2023
- Aufbau einer Kreislaufwirtschaft
- Errichtung eines Abfallverwertungssystems
- Förderung der Biodiversität
- Entwicklung des Katastrophenschutzes
- Projektnummer: 2810014
Koro ist eine kleine Vulkaninsel im Zentrum des Pazifiks. Sie gehört zum Inselstaat Fidschi. Knapp 4.500 Menschen, verteilt auf 14 Dörfer, wohnen auf Koro. Die Region ist bei Touristen sehr beliebt, doch auf die Koro-Insel reisen nur wenige. Dies liegt nicht nur an der weiten Entfernung zur Hauptinsel, sondern auch an den schweren Lebensbedingungen, die dort herrschen. Infrastrukturen sind kaum vorhanden. Zudem haben sich in den letzten Jahren Unwetter- und Naturkatastrophen wie Überflutungen und Dürrephasen derart vervielfacht, dass immer mehr Ernten ausgefallen sind. Häuser werden immer wieder vom Sturm abgedeckt, große Flächen entwaldet, Ackerland überspült und Korallenriffe zerstört. Dies führt zu Bodenerosion und Knappheit des Grund- und Trinkwassers. Weitere Folgen sind der Verlust der biologischen Vielfalt und der Rückgang der Fischbestände, die die Menschen vor große Herausforderungen stellen.
Die Inselbewohner sind meist Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, die für den Eigenbedarf anbauen. Nun sind sie von Lebensmittelimporten abhängig. Beschäftigungsmöglichkeiten außerhalb der traditionellen landwirtschaftlichen Aktivitäten gibt es kaum. Darunter leiden insbesondere junge Menschen, die auf andere Inseln auswandern müssen, um einen Arbeitsplatz zu finden. Ziel des Projektes ist es, die Herausforderungen des Klimawandels anzunehmen und gleichzeitig die Lebensqualität auf der Insel zu erhöhen.
Naturschonende landwirtschaftliche Praktiken
In dem Projekt werden die lokalen Organisationen und Interessenvertretungen in die Arbeit miteinbezogen. Auf der kleinen, isolierten Insel Koro soll für die 14 Dörfer und ca. 3.000 Einwohner eine nachhaltige Zukunftsperspektive mittels klimaangepasster Anbaumethoden und erneuerbarer Energien aufgebaut werden. Die Menschen erhalten verbessertes Saatgut, das kurzen Dürreperioden oder Überschwemmungen standhält. Außerdem lernen sie, wie sie landwirtschaftliche Flächen optimal nutzen können. Dank umweltfreundlicher Anbaumethoden, einem vielfältigeren Anbau und neuen Bewässerungsmethoden können sie ihre Ernteerträge erhöhen. Der Verzicht auf Pestizide und chemische Düngemittel verhindert die Verschlechterung der Bodenqualität.
Die Fischerinnen und Fischer der Insel unterstützen wir mit neuen Fanggeräten wie Harpunen, Angelhaken und Angelschnüre. Sie lernen vieles über Handangeln, eine Fangmethode, die keine Auswirkungen auf den Meeresboden hat sowie keinen Beifang verursacht.
Mit Hilfe des Privatsektors wird der Inlandsmarkt formalisiert und ausgebaut: Der Zugang zu lokalen und regionalen Märkten auf den größeren Inseln zu fairen Marktpreisen ist für die Familien auf Koro nun möglich. Dadurch können sie ihr Einkommen erhöhen und sich leichter Dinge des täglichen Bedarfs leisten.
Darüber hinaus erhalten Frauengruppen solarbetriebene Gefrierschränke, um Produkte aus dem Fischfang, Obst oder Fleischprodukte besser zu konservieren und zu lagern. Sie lernen, die neuen Geräte zu installieren und zu warten. Daraus entstehen neue Arbeitsmöglichkeiten: Frauen aus einer Gemeinde schließen sich zusammen und eröffnen ein kleines Lebensmittelgeschäft. Dank des Gefrierschranks ist die Ware länger haltbar.
Aufbau einer Kreislaufwirtschaft
Gemeinsam arbeiten wir daran, eine grüne und nachhaltige Wirtschaft aufzubauen. Mittels Schulungen, finanzieller Unterstützung und umweltfreundlichem Technologietransfer werden Maßnahmen zur Reduzierung der CO2-Emissionen ergriffen und Arbeitsplätze geschaffen. Wie sieht es konkret aus? Wir vermeiden Abfälle, indem bereits existierende Produkte repariert oder wiederverwendet werden, anstatt neue Produkte herzustellen oder zu kaufen. Sind Produkte doch unbrauchbar geworden, werden sie zerlegt und einzelne Komponenten wiederverwendet, um neue Produkte oder Geräte zu produzieren. Dadurch entsteht eine Kreislaufwirtschaft, die es ermöglicht, dass vorhandene Produkte oder Materialien den Weg in die Wirtschaft zurückfinden, statt entsorgt zu werden.
Außerdem werden Initiativen im Öko-Tourismus und der biologischen Landwirtschaft entwickelt und gefördert. Durch Recycling soll die schöne Landschaft weiterhin erhalten bleiben. Im Fokus des Projekts steht auch der Ausbau von erneuerbaren Energien. Durch Biogasanlagen wird Energie produziert. Zurück bleibt ein natürlicher Dünger, den die Landwirtinnen und Landwirte auf ihre Felder ausbringen. Die Umwelt wird geschont und die Lebensqualität der Menschen erhöht.
Katastrophenschutz ist das A und O
Um die Inselbewohner besser vor künftigen Katastrophen zu schützen, werden Schutzzonen an den Küsten zur Befestigung der Strände eingerichtet, Mangrovenwälder, Kokosnuss-Palmen und andere Obstbäume gepflanzt. Mangroven bilden ein wichtiges Instrument, um die Folgen des Klimawandels zu mildern. Sie schützen nicht nur Küsten und Riffe vor Erosion und Sturmfluten, sie bieten auch ein Heim für viele verschiedene Tierarten und binden CO2 wie kaum ein anderes Gewächs. Mangroven sind neben dem Regenwald das wichtigste Ökosystem der Welt. Die Fischer dürfen sich somit über Krabben, Muscheln und Fische freuen. Wenn die Fischbestände steigen, können sie mehr verkaufen und von ihrer Arbeit besser leben!
Lokale Organisationen der Zivilgesellschaft (Vereine und Gruppen auf Dorfebene) werden von der Planung bis zur Umsetzung des Projektes in alle Entscheidungen einbezogen. Ihr Wissen ist wichtig, um das Leben der Menschen auf Koro langfristig zu verbessern.
Jetzt für Fidschi spenden
20 Euro
für 25 Mangrovenpflanzen ermöglichen uns, einen Beitrag zur Aufforstung zu leisten
218 Euro
für Fischfanggeräte für eine Familie (Harpunen, Angelhaken, Angelschnüre, usw.)
3.000 Euro
für die Beschaffung und Pflege eines solarbetriebenen Gefrierschranks für eine Frauengruppe in einer Dorfgemeinschaft
Anfang Februar 2016 fegte der tropische Wirbelsturm „Wilson“ über die Insel Koro hinweg und hinterließ eine Spur der Verwüstung
„Der Zyklon hat uns schwer geschadet“, erzählt Laitia Waqanivavalagi, Dorfvorsteher von Sinuvaca. „Noch heute leben wir mit seinen Folgen. Unsere Mangrovenwälder und Kokospalmen wurden zerstört. Für uns sind sie wichtig, weil sie wichtige Ökosysteme beherbergen. Die meisten von uns sind Fischer. Normalerweise leben Fische, Krabben und Muscheln vor unserer Küste. Wenn wir aber jetzt zum Fischen hinausfahren, fangen wir nichts mehr. Wir müssen wirklich weit weg aufs Meer fahren, um Fische zu finden. Ich bin sehr froh, dass ADRA uns hilft, das Leben vor der Küste zurückzubringen.
Gemeinsam mit ADRA und der Europäischen Union haben wir Schutzgebiete entlang der Küste eingerichtet. Wir pflanzen Mangroven und andere Baumsetzlinge wieder ein und reinigen die Küste. Wir möchten unsere Natur von Abfall befreien. Wir überwachen die Schutzgebiete, damit sich Tiere und Pflanzen im Wasser regenerieren können. Auf der Insel sind wir alle von der Natur abhängig. Wenn wir sie pflegen, werden wir wieder mehr fischen können! Mangroven schützen uns auch vor dem steigenden Meeresspiegel. Danke an alle, die uns unterstützen. Ihr gebt uns die Kraft, neu anzufangen.“
Über Fidschi
Partner und Förderung
Dieses Projekt wird unterstützt von der Europäischen Union und dem ADRA-Netzwerk.
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- Letzte Aktualisierung:
- Autor: Pierre Schweitzer
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