Feminismus, brauchen wir das?
Gleichberechtigung, Menschenwürde und ein erfülltes Leben für jeden Menschen – wollen wir das nicht alle?
Unsere Grundwerte – Gerechtigkeit, Mitgefühl, Liebe – spiegeln die Idee einer gemeinsamen Verantwortung für eine gleichberechtigtere und gerechtere Welt wider. Daher ist die Beseitigung von Armut, Leid und Ungerechtigkeit unser zentrales Ziel als Hilfsorganisation. Wie können wir Frieden erreichen und Armut besiegen, wenn die Hälfte der Weltbevölkerung in vielen Bereichen ausgeschlossen ist?
Feminismus ist kein reines „Frauenthema“, denn jede:r profitiert davon, wenn alle Stimmen einer Gesellschaft gehört werden – auch die der verschiedenen marginalisierten Gruppen. Wenn strukturelle Benachteiligung beseitigt und Chancengleichheit hergestellt werden kann, profitieren auch Jungen und Männer. Denn neue Rollenbilder ermöglichen allen einen größeren Freiraum, das Leben so zu leben, wie es sich jede und jeder für sich persönlich wünscht.
Der Feminismus ist eine Entscheidung gegen alte Rollenbilder und Werte des Kolonialismus, Rassismus, Imperialismus und Militarismus. Es ist eine Entscheidung für Gleichstellung, Gleichbehandlung und Zusammenhalt in der Gesellschaft. Es zeichnet sich aus durch Kompromissbereitschaft, Dialogfähigkeit und Empathie.
Sind wir nicht längst alle gleichgestellt?
Auf den ersten Blick mag das für einige Menschen so wirken, die Zahlen zeigen jedoch das Gegenteil:
Frauen sind in Deutschland immer noch schwächer am Arbeitsmarkt beteiligt als Männer. Der Lohnunterschied beträgt dabei ca. 14 Prozent, womit Deutschland im internationalen Vergleich gerade mal im unteren Drittel einzustufen ist. Jede dritte Frau in Deutschland erlebt einmal im Leben physische oder sexualisierte Gewalt. Diese Unterschiede können wir auch in zahlreichen anderen Ländern beobachten. Dazu kommt, dass Frauen den größten Teil der weltweiten Nahrungsmittel produzieren, aber weniger als 10 Prozent des Bodens besitzen. Bei Katastrophen oder Konflikten sind Frauen aufgrund der geschlechterspezifischen und zugeschriebenen Ungleichheiten in Bezug auf den Zugang zu Ressourcen und Informationen, Mobilität, Lese- und Schreibfähigkeit und Entscheidungsbefugnissen benachteiligt. Eine zusätzliche Belastung sind außerdem die steigenden Fälle von häuslicher und sexueller Gewalt sowie Menschenhandel. In den letzten 30 Jahren waren lediglich 6 Prozent der Mediator:innen in Friedensprozessen Frauen. Ein trauriges Zeugnis, da Frauen vornehmlich von Konflikt und Gewalt betroffen sind – über den Ausgang der Situationen aber nur bedingt mitentscheiden können. Diskriminierung trifft auch queere Beziehungen, die immer noch in 70 Ländern kriminalisiert werden und für Betroffene zu Vertreibung, Diskriminierung und Menschenrechtsverletzungen führen.
Der Klimawandel verschärft diese Schwachstellen, da er die Anzahl der Katastrophen erhöht. UN Women warnt davor, denn es ist 14-mal wahrscheinlicher, dass Frauen und Kinder bei einer Katastrophe sterben. Das liegt oft daran, dass sie später gewarnt werden, seltener schwimmen können und sich oft um Angehörige kümmern. Auf der Flucht sind sie dann häufiger von körperlicher und sexualisierter Gewalt und Ausbeutung betroffen. Beim Tsunami im indischen Ozean im Jahr 2004 waren 70 Prozent der Todesopfer Frauen. Das ist leider kein Einzelfall: 80 Prozent der 21,5 Mio. Menschen, die weltweit aufgrund von klimabedingten Katastrophen fliehen, sind Frauen.
Eine menschenrechtsbasierte Neuausrichtung der Gesellschaft, aber auch der Politik und Organisationskultur, ist die Antwort auf diese Herausforderungen: Feminismus.
Was ist Feminismus?
Wir sollten uns nicht von einem bloßen Wort (hier: Feminismus) leiten lassen, sondern auf den Inhalt schauen (der die Gleichstellung der Geschlechter einschließt, aber nicht darauf beschränkt bleibt). Feminismus ist ein Begriff, der oft negativ behaftet ist – an eine Bewegung erinnert, die Männer ausschließen oder gar degradieren will. Im politischen Diskurs wurde deswegen bis heute oft eine andere Sprache genutzt oder die Debatte um Feminismus vermieden. Das hat aber auch damit zu tun, dass politische Akteur:innen zurückhaltend sind oder bestehende soziale und politische Hierarchien schützen wollen. Wir wissen, dass wir die zerstörerischen Kräfte des patriarchalisch geprägten Systems, welches einem Post-Kolonialismus, einem desstruktiven Kapitalismus, Rassismus, Imperialismus und einem Militarismus Vorschub leistet, überwinden müssen. Dennoch sollten wir als Gesellschaft unser Ziel einer gerechten, mitfühlenderen und liebevolleren Welt nie aus den Augen verlieren.
Es ist dabei wichtig zu verstehen, dass es sich bei dem Konzept des Feminismus um keine neue „Ideologie“ handelt, sondern um ein anerkanntes, politisches Konzept, welches seine Wurzeln im frühen 20. Jahrhundert hat. Die Bewegung der Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern geht allerdings noch weiter zurück in der Geschichte als die Begriffsschöpfung „Feminismus“ – sie ist so alt wie die Ungerechtigkeit selbst. Feminismus existiert also schon lange. Der internationale Frauenfriedenskongress 1915 in Den Haag hat dann endlich die spätere UN-Resolution 1325 des Jahres 2000 über „Frauen, Frieden und Sicherheit“ inspiriert und damit eine wichtige Leitlinie geformt.
Gleichberechtigung ist also eine Frage unserer sozialen Verantwortung, aber auch von gesellschaftlicher Effizienz. Menschen verschiedener Geschlechter sind nicht nur unterschiedlich stark von den Herausforderungen unserer Welt betroffen, sondern können auch auf unterschiedliche Weise einen positiven Einfluss auf die Lösungsfindung haben: Wir wissen, dass sich konfliktbetroffene Gesellschaften mit mehr Frauen in höheren Kompetenzebenen schneller von Wirtschaftsschwäche und Armut erholen. Engagement und Partizipation aller Geschlechter und Gruppen einer Gesellschaft sind daher maßgeblich für Frieden und Sicherheit. Der jährlich aktualisierte Global Gender Gap Report des Weltwirtschaftsforums analysiert detailliert den Status quo in zahlreichen Ländern. Dieser stellte zuletzt fest, dass das Schließen der Lücke zwischen Männern und Frauen (Gender Gap) bei gleichbleibender Geschwindigkeit des Wandels noch 99,5 Jahre auf sich warten lassen wird. Innerhalb der vier analysierten Dimensionen (Bildung, politische und wirtschaftliche Teilhabe und Gesundheit) fällt regelmäßig besonders die fehlende wirtschaftliche Beteiligung von Frauen auf. Hier gibt es großen Aufholbedarf. Die Verteilung der Macht in der Gesellschaft führt zu diesen Ungleichheiten und zeigt auch in den anderen drei untersuchten Dimensionen eine Benachteiligung von Frauen. Die heutige Außen-, Sicherheits- und Entwicklungspolitik leidet unter dieser fehlenden Teilhabe marginalisierter Gruppen und können nicht ihr volles Potential ausschöpfen.
Marginalisierte Gruppen sind in Entscheidungsprozessen nicht vollwertig eingebunden; sie nehmen in einem ungerechten Machtgefüge nicht auf gleiche Weise am gesellschaftlichen und/oder politischen Leben teil und sind daher häufig von Diskriminierung und Ausgrenzung betroffen. In vielen Kontexten gehören zu diesen Gruppen Frauen, aber auch Kinder, Menschen mit Behinderungen, Mitglieder der LGTBQI+-Gemeinschaft, ältere Menschen und Menschen mit einem anderen religiösen Hintergrund, um nur einige zu nennen.
Wir leben in einer Welt, in der die Rechte einiger Menschen Vorrang vor anderen haben. Um allen Mitgliedern einer Gesellschaft die Möglichkeit eines erfüllten Lebens zu bieten, müssen wir alle Menschen gleichermaßen stärken. Wenn wir dies tun, investieren wir in die künftige Sicherheit, Entwicklung und Nachhaltigkeit unseres Planeten.
Es wird deutlich, dass der intersektionale Ansatz eine besondere Rolle spielt, er ist charakteristisch für feministische Herangehensweisen: Ein solcher Ansatz erkennt an, dass sich verschiedene Formen von Ungerechtigkeit und Ungleichheit gegenseitig verschärfen und nicht isoliert voneinander gelöst werden können. So haben die Auswirkungen des Klimawandels dazu beigetragen, dass sich Ungleichheiten zwischen Menschen und Nationen verschärfen und zu steigender Armut und Instabilität führen.
Feministische Außen- und Entwicklungspolitik
Wir begrüßen, dass mehrere Länder, darunter auch Deutschland, sich entweder zu einem feministischen Politikansatz verpflichtet oder bereits einen solchen eingeführt haben. Die deutsche Bundesregierung will diesen Wandel vorantreiben und erkennt an, dass gerade in Krisenzeiten eine feministische Entwicklungs- und Außenpolitik gebraucht wird. Sowohl das Auswärtige Amt als auch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung haben im Herbst 2022 einen Prozess zur eigenen Strategieerstellung gestartet, welchen wir eng begleiten.
Da wir die wechselseitigen Abhängigkeiten zwischen der individuellen Würde des Menschen und dem kollektiven und nachhaltigen Wohlstand unserer Gesellschaften erkannt haben, unterstützen wir den neu angekündigten, inklusiven Politikansatz der deutschen Regierung. Die bestehende systemische Ungleichheit verursacht Entmündigung und Exklusivität. Um diese zu bekämpfen, muss das politische und wirtschaftliche Systeme, in denen Frauen unterrepräsentiert und diskriminiert sind, aufgebrochen werden. Feministische Ansätze in der Politik haben das Potential, vormals marginalisierte Gruppen in den Fokus unserer Aufmerksamkeit zu stellen. Es ist Teil der Sorgfaltspflicht der Bundesregierung, für Menschenrechte und die Erreichung der Nachhaltigkeitsziele einzustehen und diese auch von Partnern – einschließlich ADRA – einzufordern.
Feministische Außenpolitik
Was kann ADRA tun?
Nicht nur als Partnerin der Bundesregierung, sondern vor allem als unabhängige zivilgesellschaftliche Akteurin ist es unsere Verantwortung, diesen Weg zu beschreiten. Mehr noch: Es ist unsere Aufgabe, die gesellschaftliche Entwicklung hin zu einer feministischen und gerechten Welt zu begleiten und zu unterstützen.
Veränderung voranzutreiben bedeutet auch, unseren eigenen Anteil an der Situation zu reflektieren. Ein fester Teil unserer Lernkultur ist es, Bereiche zu identifizieren, in denen wir uns verbessern können und dabei eine aktive Rolle einzunehmen, damit wir einen Beitrag zum Wandel leisten können. Das betrifft uns auch bei ADRA.
Wir sind überzeugt, dass eine menschenrechtsbasierte Neuausrichtung der Politik und unserer Gesellschaft in Deutschland der richtige nächste Schritt ist. Als Zivilgesellschaft liegt es in unserer Natur, Merkmale militärischer Stärke, alle Formen der Gewalt und destruktive Herrschaft zu hinterfragen und zu kritisieren und eine ambitionierte und visionäre Politikgestaltung zu fordern.
Es ist daher nicht überraschend, dass wir in unseren eigenen strategischen Prioritäten und deren Umsetzung viele Parallelen zum Konzept des Feminismus finden. Es reflektiert sich in den Strategien und Maßnahmen des internationalen ADRA-Netzwerks, welches sich verpflichtet, diejenigen zu unterstützen, die aufgrund von Geschlecht, extremer Armut oder Diskriminierung (z.B. gegenüber ethnischen oder nationalen Minderheiten, älteren Menschen, Menschen mit Behinderungen) am meisten gefährdet sind. Der ADRA interne Standard ist deckungsgleich mit verschiedenen anerkannten Prinzipien, darunter humanitäre Standards und biblisch/theologisch basierte Überlegungen aus der Schöpfungstheologie zur Gleichberechtigung der Geschlechter.
Organisationsinterne Prozesse und diskriminierungsfreie Sprache
Daher ist uns ein Wandel des Führungsstils und unserer Organisationskultur wichtig, da eine zivilgesellschaftliche Akteurin mit gutem Beispiel voran gehen muss, um eine glaubwürdige Rolle einzunehmen. Wir wollen nach innen leben, was in vielen unserer Projekte bereits gelebte Praxis ist, und übernehmen feministische Prinzipien. Dazu entwickeln wir innerhalb unserer Organisation und mit unseren Partner:innen partizipative Ansätze, die diese Grundausrichtung systematisch entfaltet. In den letzten Jahren hat ADRA Deutschland einige Gremien paritätisch oder annähernd paritätisch besetzt, dies trifft insbesondere für den Aufsichtsrat und die Mitarbeitendenvertretung zu. Beide Gremien sind zu 50 Prozent mit Frauen besetzt. ADRA ist langjähriges Mitglied der FAIR SHARE of Women Leaders e.V., um die Aufmerksamkeit für diesen strukturellen Wandel hochzuhalten und in den Austausch mit anderen Akteur:innen zu treten.
Gleichzeitig wird der kulturelle und sprachliche Wandel weiter in den Vordergrund gerückt. So existieren interne Arbeitsgruppen, welche sich mit den Aspekten einer feministischen Projektarbeit und Organisationskultur beschäftigen und u a. eine Sprachpolicy erstellen, welche als Handreichung und Sensibilisierung dienen soll. Eine diskriminierungsfreie Sprache ist vor allem im Deutschen nicht immer einfach zu realisieren. Wir sind aber überzeugt, dass Sprache nicht neutral ist, sondern geprägt durch gesellschaftliche Gegebenheiten diskriminierend und verletzend sein kann. Wir wissen auch, dass Sprache nicht starr und unveränderbar ist, vielmehr entwickelt sie sich. Diesen Prozess aktiv und reflektiert zu begleiten und voranzutreiben, ist Teil unserer Lernkultur.
Es ist unsere Aufgabe als zivilgesellschaftliche Akteurin, die Entscheidungsträger:innen an die dringendsten Bedürfnisse unserer Gesellschaft, jedes Einzelnen und unseres Planeten zu erinnern und dabei mit gutem Beispiel voranzugehen. Daher werden wir auch in Zukunft weitere Prozesse anstoßen und weiterführen.
Wie setzt ADRA feministische Ansätze in den Projekten um?
Ausgehend von den oben genannten Erkenntnissen legt ADRA in zahlreichen Projekten den Schwerpunkt auf die Unabhängigkeit und Gleichstellung von Menschen aller Geschlechter. Frauen und Mädchen, insbesondere in einkommensschwachen und konfliktbetroffenen Ländern, sind weltweit immer noch am Meisten von Armut und Ungerechtigkeit betroffen. In vielen Gegenden, in denen ADRA aktiv ist, haben Menschen verschiedener Geschlechter nicht die gleichen Chancen auf Bildung, wirtschaftliche Teilhabe oder Entscheidungen über ihre eigene Zukunft. Unsere Projekte, die sich mit strukturellen und systemischen Hindernissen befassen, haben daher naturgemäß die Stärkung marginalisierter Gruppen zum Ziel.
Dass Geschlechtergerechtigkeit eine zentrale Voraussetzung für Frieden ist, zeigt sich in zahlreichen Projekten. Bei der Konzeption und Umsetzung aller Projekte werden systematisch die spezifischen Bedürfnisse und Fähigkeiten der verschiedenen Zielgruppen berücksichtigt, um einen gleichberechtigten und inklusiven Zugang zu den Projektaktivitäten zu gewährleisten.
In Fidschi sind Frauen aufgrund der historisch gewachsenen patriarchalischen Gesellschaft häufig von Armut betroffen. Traditionell sind Frauen dort seltener in Führungspositionen, aber es hat sich gezeigt, dass sie soziale und familiäre Verantwortung übernehmen. Unser Projekt auf der Vulkaninsel Koro – hier organisieren sich seit jeher Frauengruppen – zielt darauf ab, das Einkommen der dort lebenden Bevölkerung unmittelbar zu verbessern. Mittels Schulungen, finanzieller Unterstützung und Technologietransfer werden mit den Frauen- und Jugendgruppen Zukunftsperspektiven für eine „grüne“ Wirtschaft gemeinsam erarbeitet und implementiert. Mit dem Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur soll sogenannter „sanfter Tourismus“ als zusätzliche Einkommensquelle, neben der Landwirtschaft, gefördert werden. Durch Recyclingmaßnahmen soll eine ökologisch und ökonomisch nachhaltige Wirtschaft aufgebaut werden. Ziel des Projektes ist es, die Herausforderungen des Klimawandels anzunehmen und gleichzeitig den Inselbewohner:innen zu helfen, die Weichen für eine nachhaltige Entwicklung zu stellen. Eine solche Zielsetzung kann nur verwirklicht werden, wenn es zu einer gerechten Aufteilung der Entscheidungsbefugnisse auf alle Mitglieder (m/w/d) einer Gemeinschaft im Sinne einer gerechten Teilhabe kommt.
Andere Projekte, wie zum Beispiel in Somalia, sind mit ihren Maßnahmen darauf ausgerichtet, die Bildungsinfrastruktur für alle Geschlechter zu unterstützen, indem Schulen gebaut und Trainings für Lehrer:innen durchgeführt werden. In Somalia wird im Rahmen eines mehrjährigen Projekts untersucht, wie ausgewogen die Geschlechterverteilung unter den Schüler:innen ist, um herauszufinden, warum Kinder, vor allem Mädchen, die Schulen vorzeitig verlassen. Zu den Gründen gehören Kinderehen, die Notwendigkeit, dass Kinder einen Beitrag zum Haushaltseinkommen leisten und andere kulturelle und religiöse Erwägungen, nach denen einige Gemeinden den Schulbesuch (von Mädchen) ab einem bestimmten Alter als nicht angemessen wahrnehmen. Diese Datenbasis ermöglicht inzwischen konkrete Aktivitäten, die den Kindern langfristig einen Schulbesuch ermöglichen. Es wurden Indikatoren entwickelt, die diesen Fortschritt und die Reduzierung dieses strukturellen und systemischen Hindernisses belegen. Inzwischen ist messbar, dass die Zahlen sich stabilisieren und die Anzahl der „school drop outs“ reduziert wurden.
Aufgrund der wachsenden Anzahl von Krisen und Konflikten werden diese durch Dialog und Kooperation mit den lokalen Partner:innen und Gemeinschaften geprägten Projekte langfristig einen wichtigen Beitrag leisten. Es wird in Zukunft von entscheidender Bedeutung sein, feministische Konzepte auf allen Ebenen des Lebens zu berücksichtigen. Wir bei ADRA schauen aktiv auf unsere Organisationskultur und unsere Projekte.
Der Kampf für intersektionale Gleichberechtigung (= Feminismus) ist eine der größten zivilgesellschaftlichen Bewegungen der letzten Jahrzehnte, er kann auch die Kraft haben, den Bereich der Außen- und Entwicklungspolitik neu auszurichten – damit nachhaltiger Frieden keine Utopie bleibt.
Informieren Sie sich weiter über die aktuellen Entwicklungen und Erfolge auf dem Weg zur Gleichberechtigung im Bericht Feminist Journeys 2024 von VENRO.
Der Feminismus ist der Weg hin zu einer Zukunft mit gleichberechtigter Mitbestimmung und Entscheidungsfreiheit für uns alle!
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- Letzte Aktualisierung:
- Autorin: Bianca Belger
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