Humanitäre Hilfe

Überleben im Krieg im Jemen

Humanitäre Hilfe

Überleben im Krieg im Jemen

Der Jemen hält den traurigen „Rekord“, das Land mit dem größten humanitären Bedarf der Welt zu sein. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind 22 Millionen Menschen – etwa 80 Prozent der Bevölkerung – auf humanitäre Hilfe angewiesen. Ungeachtet der gefährlichen Lage engagiert sich die Hilfsorganisation ADRA Deutschland e.V. im Bürgerkriegsland, um das Leben dieser Menschen zu retten. Mit zwei Projekten arbeiten wir daran, die medizinische Grundversorgung im Land zu verbessern.

Projektinfos

PROJEKTZIELE

Seit 2015 kämpfen die international anerkannte Regierung in einer Militärallianz mit Nachbarstaaten und Ansar Allah (Houthi) um die Vorherrschaft im Jemen. Im Süden des Landes sind zudem Separatisten-, Terror- und Rebellengruppen in den Konflikt verwickelt. So hat sich aus dem Bürgerkrieg ein gewaltvoller Konflikt mit internationalen Parteien entwickelt. Sämtliche diplomatische Versuche, dem Krieg ein Ende zu setzen oder einen Waffenstillstand zu vereinbaren, sind bisher gescheitert.  

Seither hat der Konflikt die größte humanitäre Krise weltweit ausgelöst. Fast die gesamte Bevölkerung – 22 Millionen Menschen – benötigt laut den Vereinten Nationen humanitäre Hilfe. Die wichtigsten Infrastrukturen im Land wie die Energie- und Wasserversorgung sind beschädigt. Viele Krankenhäuser funktionieren nicht mehr. Die Preise für Nahrungsmittel sind stark gestiegen. Infolgedessen haben 16 Millionen Menschen keinen Zugang mehr zu sauberem Trinkwasser, ausreichenden Lebensmitteln und Medikamenten. Über 7 Millionen Menschen hungern. Aufgrund der anhaltenden Kämpfe können die Menschen keine Arbeit finden. Ihnen fehlt das Geld, um ihre Familie zu ernähren. Die jemenitische Bevölkerung ist nach sieben Jahren Bürgerkrieg und Hunger stark geschwächt. Krankheiten, die einst für erloschen galten, verbreiten sich wieder. Seit 2016 werden regelmäßig Cholera-Ausbrüche vermeldet. Die Ausbreitung von Cholera-Epidemien oder der COVID-19-Pandemie wird zusätzlich durch Naturkatastrophen begünstigt. In den letzten Jahren haben schwere Überschwemmungen insbesondere die Gemeinden im Süden des Landes verwüstet.

Humanitäre Hilfe für die Menschen

Gemeinsam mit der finanziellen Unterstützung des Auswärtigen Amtes (AA), des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und unserer Spenderinnen und Spender unterstützt ADRA derzeit acht Gesundheitseinrichtungen, um dort zu sein, wo Hilfe gebraucht wird. Durch zwei Projekte wird eine medizinische Versorgung für mehr als eine Million Menschen sichergestellt und die Behandlungskapazitäten der Krankenhäuser ausgebaut. Beide Projekte ergänzen sich und erleichtern die Arbeit unserer Kolleginnen und Kollegen vor Ort. So unterstützt das humanitäre AA-Projekt die Bereitstellung grundlegender medizinischer Dienste, während das BMZ-Projekt auf spezialisierte Dienste abzielt. Während beispielsweise das humanitäre AA-Projekt die überlebensnotwendige Grundversorgung bereitstellt, sieht das BMZ-Projekt die vollständige Ausstattung von Krankenwagen und Operationssälen sowie eine verbesserte medizinische Versorgung von Neugeborenen vor.

Ein Kind in den Armen seiner Mutter erhält eine Spritze von einer Ärztin
Eine Ärztin im Jemen leistet humanitäre Hilfe bei einem jungen Mädchen.
Ein Junge auf einem mit Kanistern vollgepacktem Motorrad im Jemen

Das Projekt mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Mit der Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung wird das jemenitische Gesundheitssystem langfristig stabilisiert und seine Kapazitäten ausgebaut. Die von ADRA unterstützen Krankenhäuser im Norden des Landes erhalten eine bessere Ausstattung, um mehr Menschen behandeln zu können. So werden beispielsweise Krankenwagen bereitgestellt und die Infrastruktur der Labore verbessert. Insbesondere die Versorgung von Schwangeren und die Geburtsmedizin soll auf diese Weise unterstützt werden, um die Mütter- und Kindersterblichkeit nachhaltig zu senken. Operationssäle werden instandgesetzt und so ausgestattet, dass Frauen im Falle von Komplikationen in der Schwangerschaft schnell geholfen werden kann.

Um die Leistung und den Umfang der ärztlichen Hilfsmaßnahmen zu steigern, werden 505 medizinische und administrative Fachkräfte geschult und ausgebildet. Daher freuen wir uns sehr, einen erhöhten Anteil an weiblichen Fachkräften insbesondere im Bereich der Mutter-Kind-Gesundheit verkünden zu können! Schließlich haben wir für die Menschen und ihre Geschichten ein offenes Ohr und bieten ihnen psychosoziale Unterstützung an.

Diese Maßnahmen tragen dazu bei, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Sie schlagen eine wichtige Brücke zwischen der akuten humanitären Hilfe und dem langfristigen Wiederaufbau des Landes.

Jetzt für Jemen spenden

90 Euro

für die Medikamentenversorgung für einen chronisch kranken Menschen für 3 Monate

20 Euro

für eine Schutzimpfung 

200 Euro

für die Begleitung einer schwangeren Frau bis zur Entbindung

Eine Mutter im Jemen berichtet über ihren kranken Sohn

Jeyad lächelt in die Kamera

Mein Sohn war die ganze Zeit krank. Ich war verzweifelt. Ich hatte Angst, dass er stirbt. Ich hatte keine Möglichkeit, einen Arzt zu bezahlen“, sagt Fathiya, die Mutter des kleinen Jeyad. Das dreijährige Kind war schwer krank, als es im vergangenen Sommer in einem von ADRA unterstützten Krankenhaus eingeliefert wurde. Ständige Durchfälle, Erbrechen und Ausschläge schwächten das Kind enorm. Zu diesem Zeitpunkt bestand Jeyad nur noch aus Haut und Knochen. Dank einer guten Behandlung, den nötigen Medikamenten und einer Spezialnahrung kam Jeyad wieder zu Kräften und wurde gesund.

Über Jemen

Der Jemen liegt im Süden der Arabischen Halbinsel und grenzt an Saudi-Arabien sowie an den Oman. Die Republik Jemen gibt es erst seit 1990. Damals vereinigten sich die Jemenitische Arabische Republik im Norden und die Demokratische Volksrepublik Jemen im Süden (auch Nordjemen und Südjemen genannt). Seit 2015 befindet sich das Land in einem Bürgerkrieg.

Partner und Förderung

Diese Projekte werden unterstützt von dem Auswärtigen Amt und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

Auswärtiges Amt Deutsche Humanitäre Hilfe Logo
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Logo
Auswärtiges Amt Deutsche Humanitäre Hilfe Logo
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Logo

Teilen auf:

Helfen Sie Menschen in Not durch eine Spende. Gezielt können Sie Projekte und Kampagnen unterstützen.

Sie suchen ein Geschenk für jemanden? Wie wäre es mit einem Geschenk aus unserem ADRA-Spendenshop?

Weitere Projekte | ADRA Deutschland e.V.

Projekte

Eine sichere Bleibe nach dem Unglück in Indonesien

Im November 2022 wurde der Südwesten Indonesiens von einem Erdbeben der Stärke 5,6 erschüttert. Über 272 Menschen starben, viele wurden verletzt oder sind vermisst. Tausende Häuser stürzten ein oder waren schwer beschädigt. Gleich nach dem schlimmen Ereignis war ADRA vor Ort und verteilte Zelte und Planen für 1.600 Menschen, die nicht in ihre Häuser zurückkehren könnten. › mehr dazu

ADRA-Mitarbeiter klären die Menschen in der Ukraine über psychosoziale Unterstützung auf.
Projekte

Hilfe für die ukrainische Bevölkerung

Seit Beginn des Krieges in der Ukraine steht ADRA Deutschland den Menschen in Not zur Seite. Ein Drittel der Bevölkerung – über 15 Millionen Menschen – ist aus dem Land geflohen oder innerhalb des Landes auf der Flucht. › mehr dazu

Ein jugendlicher in Äthiopien rechnet eine Matheaufgabe an einer Tafel in der Schule.
Projekte

Für ein grünes Äthiopien

Äthiopien wird grün! Öffentliche und private Einrichtungen investieren zunehmend in erneuerbare Energien. Um dem wachsenden Bedarf gerecht zu werden, baut ADRA seit 2018 erfolgreich einen neuen Ausbildungszweig im Bereich erneuerbare Energien auf. › mehr dazu

 - 
Arabic
 - 
ar
Chinese (Simplified)
 - 
zh-CN
English
 - 
en
French
 - 
fr
German
 - 
de
Portuguese
 - 
pt
Russian
 - 
ru
Spanish
 - 
es
Ukrainian
 - 
uk
Skip to content