Projektinfos
- Krankenhäuser ausbauen
- kostenlose medizinische Grundversorgung anbieten
- Unterernährung senken
- neues Fachpersonal ausbilden
- Versorgung von Schwangeren und Neugeborenen sichern
- Projektnummer: 9400025, 940022
Seit 2015 kämpfen die international anerkannte Regierung in einer Militärallianz mit Nachbarstaaten und Ansar Allah (Houthi) um die Vorherrschaft im Jemen. Im Süden des Landes sind zudem Separatisten-, Terror- und Rebellengruppen in den Konflikt verwickelt. So hat sich aus dem Bürgerkrieg ein gewaltvoller Konflikt mit internationalen Parteien entwickelt. Sämtliche diplomatische Versuche, dem Krieg ein Ende zu setzen oder einen Waffenstillstand zu vereinbaren, sind bisher gescheitert.
Seither hat der Konflikt die größte humanitäre Krise weltweit ausgelöst. Fast die gesamte Bevölkerung – 22 Millionen Menschen – benötigt laut den Vereinten Nationen humanitäre Hilfe. Die wichtigsten Infrastrukturen im Land wie die Energie- und Wasserversorgung sind beschädigt. Viele Krankenhäuser funktionieren nicht mehr. Die Preise für Nahrungsmittel sind stark gestiegen. Infolgedessen haben 16 Millionen Menschen keinen Zugang mehr zu sauberem Trinkwasser, ausreichenden Lebensmitteln und Medikamenten. Über 7 Millionen Menschen hungern. Aufgrund der anhaltenden Kämpfe können die Menschen keine Arbeit finden. Ihnen fehlt das Geld, um ihre Familie zu ernähren. Die jemenitische Bevölkerung ist nach sieben Jahren Bürgerkrieg und Hunger stark geschwächt. Krankheiten, die einst für erloschen galten, verbreiten sich wieder. Seit 2016 werden regelmäßig Cholera-Ausbrüche vermeldet. Die Ausbreitung von Cholera-Epidemien oder der COVID-19-Pandemie wird zusätzlich durch Naturkatastrophen begünstigt. In den letzten Jahren haben schwere Überschwemmungen insbesondere die Gemeinden im Süden des Landes verwüstet.
Humanitäre Hilfe für die Menschen
Gemeinsam mit der finanziellen Unterstützung des Auswärtigen Amtes (AA), des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und unserer Spenderinnen und Spender unterstützt ADRA derzeit acht Gesundheitseinrichtungen, um dort zu sein, wo Hilfe gebraucht wird. Durch zwei Projekte wird eine medizinische Versorgung für mehr als eine Million Menschen sichergestellt und die Behandlungskapazitäten der Krankenhäuser ausgebaut. Beide Projekte ergänzen sich und erleichtern die Arbeit unserer Kolleginnen und Kollegen vor Ort. So unterstützt das humanitäre AA-Projekt die Bereitstellung grundlegender medizinischer Dienste, während das BMZ-Projekt auf spezialisierte Dienste abzielt. Während beispielsweise das humanitäre AA-Projekt die überlebensnotwendige Grundversorgung bereitstellt, sieht das BMZ-Projekt die vollständige Ausstattung von Krankenwagen und Operationssälen sowie eine verbesserte medizinische Versorgung von Neugeborenen vor.



Das Projekt mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
Mit der Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung wird das jemenitische Gesundheitssystem langfristig stabilisiert und seine Kapazitäten ausgebaut. Die von ADRA unterstützen Krankenhäuser im Norden des Landes erhalten eine bessere Ausstattung, um mehr Menschen behandeln zu können. So werden beispielsweise Krankenwagen bereitgestellt und die Infrastruktur der Labore verbessert. Insbesondere die Versorgung von Schwangeren und die Geburtsmedizin soll auf diese Weise unterstützt werden, um die Mütter- und Kindersterblichkeit nachhaltig zu senken. Operationssäle werden instandgesetzt und so ausgestattet, dass Frauen im Falle von Komplikationen in der Schwangerschaft schnell geholfen werden kann.
Um die Leistung und den Umfang der ärztlichen Hilfsmaßnahmen zu steigern, werden 505 medizinische und administrative Fachkräfte geschult und ausgebildet. Daher freuen wir uns sehr, einen erhöhten Anteil an weiblichen Fachkräften insbesondere im Bereich der Mutter-Kind-Gesundheit verkünden zu können! Schließlich haben wir für die Menschen und ihre Geschichten ein offenes Ohr und bieten ihnen psychosoziale Unterstützung an.
Diese Maßnahmen tragen dazu bei, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Sie schlagen eine wichtige Brücke zwischen der akuten humanitären Hilfe und dem langfristigen Wiederaufbau des Landes.
Jetzt für Jemen spenden
90 Euro
für die Medikamentenversorgung für einen chronisch kranken Menschen für 3 Monate
20 Euro
für eine Schutzimpfung
200 Euro
für die Begleitung einer schwangeren Frau bis zur Entbindung
Eine Mutter im Jemen berichtet über ihren kranken Sohn

„Mein Sohn war die ganze Zeit krank. Ich war verzweifelt. Ich hatte Angst, dass er stirbt. Ich hatte keine Möglichkeit, einen Arzt zu bezahlen“, sagt Fathiya, die Mutter des kleinen Jeyad. Das dreijährige Kind war schwer krank, als es im vergangenen Sommer in einem von ADRA unterstützten Krankenhaus eingeliefert wurde. Ständige Durchfälle, Erbrechen und Ausschläge schwächten das Kind enorm. Zu diesem Zeitpunkt bestand Jeyad nur noch aus Haut und Knochen. Dank einer guten Behandlung, den nötigen Medikamenten und einer Spezialnahrung kam Jeyad wieder zu Kräften und wurde gesund.
Über Jemen
Partner und Förderung
Diese Projekte werden unterstützt von dem Auswärtigen Amt und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.




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- Letzte Aktualisierung: 13/12/2021
- Autor: Pierre Schweitzer
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