Eine Gruppe Frauen in togolesischer Kleidung sitzt auf dem Boden und bereitet Essen vor

Togo: Wirtschaft stärken mit Moringa- und Hibiskus-Anbau

Hilfe zur Selbsthilfe

Eine Gruppe Frauen in togolesischer Kleidung sitzt auf dem Boden und bereitet Essen vor

Togo: Wirtschaft stärken mit Moringa- und Hibiskus-Anbau

Hilfe zur Selbsthilfe

Das Westafrikanische Togo ist eines der kleins­ten Länder Afrikas. In der dicht besie­del­ten Küstenregion arbei­tet ein Großteil der Bevölkerung als Kleinbauern. Doch durch die Gegebenheiten der Region fällt die Ernte und damit auch das Einkommen oft gering aus. Jeder zehn­te Einwohner ist unter­ernährt. Viele jun­ge Menschen suchen im Ausland ihr Glück, doch auch dort wird es zuse­hends schwie­ri­ger, eine qua­li­fi­zier­te Arbeitsstelle zu fin­den und eigent­lich wol­len sie ja ihr Land unter­stüt­zen. ADRA hilft den Menschen in der Maritime Region – im Süden Togos – mit einem umfas­sen­den Projekt. Ziel ist es, die Wirtschaft zu stär­ken und wie­der einen Anreiz zum Bleiben zu schaf­fen. So sind die Bewohner lang­fris­tig wider­stands­fä­hi­ger gegen­über Hungerkrisen und bald weni­ger auf frem­de Unterstützung ange­wie­sen.

Dieses Projekt ist bereits abge­schlos­sen.

Projektinfos

Einkommen
Togo
Dez 2020 – Nov 2023
PROJEKTZIELE

Oft fehlt es am nötigen Wissen

Die Landwirtschaft Togos ist nur wenig struk­tu­riert und ent­wi­ckelt. Obwohl 70 Prozent der Gesamtfläche land­wirt­schaft­lich genutzt wird, machen die Erträge nur rund 20 Prozent des Bruttoninlandsprodukts aus. Die Qualität und Quantität der Ernte ist zu gering, um davon leben zu kön­nen. Der Grund dafür liegt auf der Hand: vie­le jun­ge Kleinbauern und Kleinbäuerinnen haben kei­ne Ausbildung in ihrem Beruf. Oft fehlt ihnen das nöti­ge Grundwissen über die ver­schie­de­nen Anbaumethoden, um bes­se­re Erträge zu erzie­len.

Außerdem sind die ein­zel­nen Bäuerinnen und Bauern schlecht unter­ein­an­der orga­ni­siert. Weniger als zehn Prozent von ihnen gehö­ren einer Genossenschaft an. Dadurch machen sie sich oft gegen­sei­tig im Preis Konkurrenz, anstatt als Gemeinschaft auf­zu­tre­ten. Besonders Frauen haben es schwer, an Land, Finanzen oder benö­tig­te Werkzeuge oder Maschinen zu kom­men. Meist sind sie den Männern vor­be­hal­ten. Frauen und von Frauen geführ­te Haushalte haben es beson­ders schwer, für sich und ihre Familien ein siche­res Einkommen und Nahrung zu erwirt­schaf­ten, obwohl sie beson­ders dar­auf ange­wie­sen sind. Insgesamt leben 57,5 Prozent der von Frauen geführ­ten Haushalte unter­halb der Armutsgrenze. Viele haben nicht ein­mal Strom in ihren Wohnung. 

Dieser Hintergrund und das Wissen, dass jeder zehn­te Einwohner in Togo unter­ernährt ist, hat ADRA dazu ver­an­lasst, ein wei­te­res Projekt in Togo zu star­ten. ADRA ermög­licht damit vor allem jun­gen Erwachsenen und Frauen eine lang­fris­ti­ge Perspektive auf ein eige­nes Einkommen. Das Hilfsprojekt ori­en­tiert sich stark am Bedarf der Menschen vor Ort und natür­lich den Möglichkeiten und dem Potenzial, das der Lebensraum ihnen bie­tet.

Wo kommt die Hilfe am besten an?

Bereits seit 1990 arbei­tet ADRA Deutschland inten­siv mit dem Partnerbüro in Togo zusam­men, vor allem in den Bereichen Bildung, Ernährungssicherheit (Verfügbarkeit von Nahrung und Zugang zu Lebensmitteln) und Women Empowerment. Für die­ses Projekt hat ADRA eine länd­li­che Region im Süden Togos aus­ge­wählt, die Maritime Region. Die Menschen dort leben zu über 70 Prozent als Kleinbauern und Kleinbäuerinnen. Durch die Gegebenheiten des Landes und man­geln­des Wissen über ver­schie­de­ne Anbaumethoden, ist ihr Ertrag lei­der nied­rig und somit auch ihr Einkommen gering. Das Einsatzgebiet von ADRA grenzt im Norden an die Region Plateaux, im Süden an den Atlantik, im Westen an Ghana und im Osten an Benin.

Starthilfe für 1.500 Kleinbauern

Mit dem Projekt „SERILO” hilft ADRA 1.500 Haushalten, ins­be­son­de­re jun­gen Menschen und Frauen aus 30 Dörfern in den Bezirken Avé, Zio und Yoto. Ziel ist es, ihre Lebensgrundlagen zu ver­bes­sern, die Armut zu redu­zie­ren und ihnen lang­fris­tig eine bes­se­re Perspektive auf ein Leben ohne Hunger zu ermög­li­chen. Mit der Unterstützung von ADRA kön­nen die Menschen mit ihren land­wirt­schaft­li­chen Erzeugnissen bald selbst genug Geld ver­die­nen, um sich und die Familie zu ernäh­ren. Wichtig ist uns dabei, Frauen und Männern glei­cher­ma­ßen eine Perspektive auf ein sta­bi­les und lang­fris­ti­ges Einkommen zu geben, ganz im Sinne der Geschlechtergerechtigkeit.

Zwei Frauen sitzen auf dem Boden und Kochen auf offenen Feuer mit großen Pfannen Hirse

Schulungen und Saatgut für ein besseres Leben

ADRA schult 300 beson­ders gefähr­de­te Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in nach­hal­ti­gem, öko­lo­gi­schem Landbau. Sie neh­men teil an einem Training of Trainers (ToT)-Programm. Die Schulungen ver­mit­teln Wissen über ver­schie­de­ne öko­lo­gi­sche Anbautechniken zur Aussaat und Ernte von Moringa- und Hibiskuspflanzen.

Warum haben wir uns für Moringa und Hibiskus ent­schie­den? Moringa ist eine viel­sei­ti­ge Nutzpflanze: Die Blätter des Baumes ent­hal­ten sämt­li­che lebens­wich­ti­ge Amino- und Fettsäuren und bie­ten dar­über hin­aus eine Vielzahl an Vitaminen und Mineralstoffen. Doch das ist lan­ge nicht alles, denn auch die Wurzeln und Samen kön­nen ver­wen­det wer­den. Früher wur­de das Öl der Moringa-Samen als Schmierstoff in Uhren ver­wen­det, heu­te dient es als Salatöl oder zur Seifen- und Kosmetikherstellung. Und Moringa kann noch mehr: Wussten Sie, dass die Samen die Fähigkeit besit­zen, Wasser zu rei­ni­gen? Nur 0,2g gemah­le­ne Moringa-Samen rei­chen aus, um 1 Liter Wasser trink­bar zu machen. Bei Moringa han­delt es sich also tat­säch­lich um einen klei­nen Alleskönner, der ide­al für den Anbau der Kleinbauern im Süden Togos geeig­net ist.

Um den Bäuerinnen und Bauern die vie­len Möglichkeiten der Pflanze auf­zu­zei­gen, schult ADRA sie in Anbaumethoden und zeigt ihnen ver­schie­de­ne Verarbeitungsmöglichkeiten auf.

Mit der Einführung einer öko­lo­gi­schen Landwirtschaft wird die Qualität der Agrarprodukte ver­bes­sert und lang­fris­tig wer­den neue Arbeitsplätze geschaf­fen. Im Anschluss an die Ausbildung kön­nen die ToT-Teilnehmer selbst ande­re Landwirte in öko­lo­gi­schem Anbau,  Unternehmertum, Management, Marktzugang und koope­ra­ti­ver Bildung schu­len. So ver­teilt sich das Wissen immer wei­ter.

Der Schlüssel zum Erfolg: Gemeinsam mehr erreichen

Mit der Unterstützung von ADRA und durch Schulungen ler­nen die Bäuerinnen und Bauern, wie wich­tig es ist, sich in Kooperativen zusam­men­zu­schlie­ßen und gemein­sam am hart umkämpf­ten „Markt” bes­se­re Preise zu erzie­len. Auch die Themen Land‑, Menschen- und Bürgerrechte kom­men bei den Schulungen nicht zu kurz, damit die Menschen für das Thema sen­si­bi­li­siert wer­den und es in ihren Alltag mit auf­neh­men. Viele Bürgerinnen und Bürger von Togo haben kei­ne Ausweispapiere. Die Bildungsseminare hel­fen ihnen, ihre Rechte bes­ser zu ken­nen und in Anspruch neh­men zu kön­nen.

Jetzt für Togo spenden

18 Euro

für eine Waage

63 Euro

1 Saatgut-Paket (5kg Hibiskus-Saat & 5kg Moringa-Saat)

2.000 Euro

Anschaffung einer Getreidemühle

Die ver­wen­de­ten Icons wur­den
mit­hil­fe der KI recraft.ai gene­riert.

So stellen wir uns Hilfe zur Selbsthilfe vor!

Insgesamt unter­stützt ADRA bei die­sem Hilfsprojekt 1.500 Kleinbauern und ihre Familien, ins­be­son­de­re Jugendliche und Frauen aus 30 Dörfern im Süden Togos. Sie erhal­ten Bio-Saatgut, Arbeitswerkzeuge und erler­nen neue Techniken für den Anbau von Moringa und Hibiskus. Auch bei admi­nis­tra­ti­ven Belangen bie­tet ADRA Hilfe an.

Über Togo

Das west­afri­ka­ni­sche Togo hat eine Landesfläche von nur rund 56.500 km² und ist somit für afri­ka­ni­sche Verhältnisse ein Kleinstaat. Togo grenzt an Benin, Burkina Faso und Ghana.

Das Klima ist ganz­jäh­rig tropisch-feucht mit Temperaturen von durch­schnitt­lich 27–30 °C. 

Togo ist ein Vielvölkerstaat, mit bei­na­he so vie­len Ethnien wie Sprachgruppen. Die wich­tigs­ten Gruppen sind die Ewe im Süden und die Kabiye in der Mitte und im Norden. Über 35 Sprachen wer­den in Togo gespro­chen.

Partner und Förderung

Dieses Projekt wird unter­stützt von dem Bundesministerium für wirt­schaft­li­che Zusammenarbeit und Entwicklung.

Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Logo
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