Frauen aus Tansania bauen Kamin für energiesparenden Kochherd – Projekt zur Förderung umweltfreundlicher Technologien
Frauen aus Tansania bauen Kamin für energiesparenden Kochherd – Projekt zur Förderung umweltfreundlicher Technologien

Tansania: Grüne Technologien sichern die Zukunft

In Tansania unter­stützt ADRA Familien durch den Einsatz von umwelt­freund­li­chen Technologien, ein siche­res Einkommen sowie eine zuver­läs­si­ge Energieversorgung zu haben. Energiesparende Kochherde wer­den gebaut, um mit weni­ger Holz bes­ser kochen zu kön­nen. Jede Familie erhält eine klei­ne Solaranlage für die eige­ne Stromerzeugung und lernt sie zu war­ten. Gleichzeitig ler­nen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von klei­nen Unternehmen, ihre Produktion umwelt­freund­li­cher zu gestal­ten. Durch Schulungen erfah­ren sie, wie sie ihre Produktion nach­hal­tig stei­gern kön­nen. Mehr als 1.900 Menschen pro­fi­tie­ren von den Maßnahmen.

Projektinfos

Einkommen, Umwelt
Tansania
2024 – 2027
PROJEKTZIELE

Lokale Herausforderungen

Tansania ver­zeich­net seit zwei Jahrzehnten ein ste­ti­ges Wirtschaftswachstum, doch nicht alle im Land pro­fi­tie­ren glei­cher­ma­ßen davon. Ländliche Gebiete, in denen ein gro­ßer Teil der Bevölkerung lebt, ste­hen wei­ter­hin vor gro­ßen Herausforderungen. Die Mehrheit der Menschen lebt von der Viehzucht oder der Landwirtschaft. Die Erträge sind auf­grund des über­wie­gend tro­cke­nen Klimas oft so gering, dass sie nur für das eige­ne Überleben rei­chen. Hinzu kom­men die Auswirkungen des Klimawandels, wie extre­me Wetterereignisse, die die ohne­hin schon schwie­ri­gen Lebensbedingungen ver­stär­ken.  

Ferner ist die Bevölkerung in länd­li­chen Gebieten auf Brennholz und Holzkohle zum Kochen ange­wie­sen, da der Zugang zu Elektrizität oder wei­te­re Energiequellen begrenzt ist. Der Mangel an erschwing­li­chen und zuver­läs­si­gen Energiequellen wie Solarenergie hin­dert Kleinunternehmen und Familien dar­an, an der wirt­schaft­li­chen Entwicklung des Landes teil­zu­ha­ben. Der Unterschied zwi­schen länd­li­chen und städ­ti­schen Gebieten zeigt sich bei­spiels­wei­se im Grad der Elektrifizierung. Die Elektrifizierungsrate in städ­ti­schen Gebieten liegt bei 71%, wäh­rend sie in länd­li­chen Gebieten bei etwa 23% liegt. 

Um auf die­se Herausforderungen eine nach­hal­ti­ge Antwort zu geben, hel­fen ADRA und sei­ne loka­len Partner der länd­li­chen Bevölkerung in der Region Arusha im Norden Tansanias dabei, ihre Lebensqualität zu ver­bes­sern. Von Frauen geführ­te Haushalte in acht Gemeinden wer­den in ihrem Wunsch unter­stützt, erneu­er­ba­re Energien zu nut­zen sowie ihre Einkommensquellen zu diver­si­fi­zie­ren. Gleichzeitig zielt das Projekt dar­auf ab, die Produktivität von Kleinunternehmen zu stei­gern.  

Engagement der Bevölkerung im Projekt

Familien und Unternehmen, die von den Projektmaßnahmen pro­fi­tie­ren, betei­li­gen sich mit einem klei­nen Beitrag finan­zi­ell an den Projektkosten. Diese finan­zi­el­le Beteiligung soll ihre Eigenverantwortung för­dern. Gleichzeitig wer­den sie in die Projektplanung mit­ein­be­zo­gen. 

Wie lokale Herausforderungen bewältigt werden

Investition in energieeffiziente Technologien

Um ihre Lebensbedingungen nach­hal­tig zu ver­bes­sern, erhal­ten 320 Familien ver­bes­ser­te bzw. ener­gie­spa­ren­de Kochherde und klei­ne Solaranlagen, um ihr eige­nes Haus zu beleuch­ten und über zuver­läs­si­gen Strom zu ver­fü­gen.  Dadurch spa­ren die Familien nicht nur Geld für ihre Energieversorgung, son­dern auch Zeit. Durch die Nutzung der Solarenergie sind die Familien weni­ger von den staat­li­chen Strompreisen abhän­gig. Ferner haben ener­gie­spa­ren­de Kochherde den Vorteil, dass sie wenig Holz ver­brau­chen. Somit sind die Familien, häu­fig Frauen, halb so lang mit dem Sammeln von Brennholz beschäf­tigt. Diese Zeit- und Geldersparnis kommt den Frauen der unter­stütz­ten Familien zugu­te, um eine Nebentätigkeit aus­zu­üben und so das Einkommen zu erhö­hen. Durch das erspar­te Geld pro­fi­tie­ren auch die Kinder, da ihre Eltern mehr in Bildung inves­tie­ren kön­nen. 

Des Weiteren wer­den in zwei öffent­li­chen Schulen die Kantinen mit flüs­sig­gas­be­trie­be­nen (LPG) Kochherden aus­ge­stat­tet und moder­ni­siert, um den Brennholzverbrauch zu redu­zie­ren sowie die Luftqualität zu ver­bes­sern. Dadurch leis­ten die aus­ge­wähl­ten Schulen nicht nur einen Beitrag zum Umweltschutz, son­dern auch zur Diskussion über sau­be­res Kochen auf loka­ler Ebene. Als Vorzeigeprojekte sind die Schulen an Sensibilisierungskampagnen auf kom­mu­na­ler Ebene betei­ligt, die die wirt­schaft­li­chen und öko­lo­gi­schen Vorteile von Flüssiggas gegen­über Brennholz her­vor­he­ben. 

Schließlich wer­den Baumsetzlinge an die Schulen ver­teilt. Kinder und Lehrkräfte wer­den für den Umweltschutz sen­si­bi­li­siert und ler­nen dabei, Bäume zu pflan­zen und zu pfle­gen. 

Ausbildungsmöglichkeiten für Frauen und Jugendlichen

Um die Beschäftigungsmöglichkeiten von Frauen und Jugendlichen zu erhö­hen, wer­den 80 Frauen in der Herstellung und Installation von ener­gie­spa­ren­den Kochherden sowie 48 Jugendlichen in der Installation und Wartung von Solaranlagen geschult. Die neu erlern­ten Fähigkeiten kön­nen sie in ihren Gemeinden in der Praxis ein­set­zen und damit ihr Einkommen ver­bes­sern. 

Interessierte Frauen und Jugendliche kön­nen auch an Schulungen teil­neh­men, um unter­neh­me­ri­sche Fähigkeiten im Bereich der Landwirtschaft oder des Einzelhandels zu erwer­ben. In den Projektgemeinden grün­den Familien Spar- und Kreditgenossenschaften, um sich gegen­sei­tig zu unter­stüt­zen aber auch um die Eröffnung von klei­nen Geschäften mög­lich zu machen. So wird der Mangel an finan­zi­el­len Mitteln der künf­ti­gen Unternehmerinnen und Unternehmer beho­ben. 

Unterstützung von Kleinunternehmen bei der Umstellung auf eine grüne Produktion

Zusätzlich wird die Einführung von nach­hal­ti­gen Geschäftsmodellen im Bereich erneu­er­ba­re Energien unter­stützt. Bereits bestehen­de Kleinunternehmen, land­wirt­schaft­li­che Betriebe und Start-ups erhal­ten eine finan­zi­el­le Förderung und Beratung, um ihre Produktion mit der Solarenergie umwelt­freund­li­cher zu gestal­ten. Je nach Unternehmen kön­nen solar­be­trie­be­ne Wasserpumpen oder solar­be­trie­be­ne Kühlschränke und Solaranalgen zur Stromerzeugung die gewähl­te Lösung sein. Durch die Nutzung von erneu­er­ba­rer Energie spa­ren Unternehmerinnen und Unternehmer Geld, wel­ches sie in den Ausbau ihres Kleinbetriebes inves­tie­ren kön­nen. 

Um den lang­fris­ti­gen Erfolg des Projektes sicher­zu­stel­len, wer­den loka­le Akteure wie Beratungsstellen und Behörden in die Planung und Umsetzung ein­ge­bun­den, was eine nach­hal­ti­ge Wirkung und posi­ti­ve Veränderungen in den Gemeinden gewähr­leis­ten soll. 

Gruppenfoto von Projektteilnehmenden in Tansania nach Bau eines energiesparenden Kochherds – Einsatz für nachhaltige Energie und Umweltschutz
Bau eines Kamins für energiesparenden Kochherd in Tansania – Teil eines Projekts für umweltfreundliche Technologien

Jetzt für Tansania spenden

58 Euro

decken die Materialkosten für den Bau eines ener­gie­spa­ren­den Kochherdes 

195 Euro

ent­spre­chen den Kosten für die Anschaffung und Installation einer klei­nen Solaranlage für eine Familie  

3.000 Euro

bezuschus­sen ein klei­nes Unternehmen, um in sei­ner Produktion grü­ne Technologien ein­zu­set­zen 

Die ver­wen­de­ten Icons wur­den
mit­hil­fe der KI recraft.ai gene­riert.

Über Tansania

Tansania gilt als eines der poli­tisch sta­bils­ten und fried­lichs­ten Länder Ostafrikas. Obwohl die Wirtschaft in den letz­ten Jahren kon­ti­nu­ier­lich wächst, ist die Anzahl der Menschen, die von Armut betrof­fen sind, hoch. Knapp die Hälfte der Bevölkerung lebt täg­lich von weni­ger als 1, 90 USD. In Zusammenarbeit mit zwei loka­len Partnern setzt ADRA in die­sem Projekt auf die Förderung von erneu­er­ba­ren Energielösungen, um zur Beteiligung der länd­li­chen Bevölkerung an Tansanias Wirtschaftswachstum bei­zu­tra­gen.

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