Dieses Projekt ist bereits abgeschlossen.
Projektinfos
Sudan
Jun 2023 - Sep 2023
- Versorgung mit Trinkwasser
- Abwasserentsorgung für 75 öffentliche Toilettenanlagen
- Installation von Solaranlagen
- Projektnummer: 7290002
So ist die Situation vor Ort
Mitte April brechen heftige Kämpfe zwischen den sudanesischen Streitkräften und den paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) aus. Die Hauptstadt Khartum und weitere Städte stehen im Zentrum des bewaffneten Machtkampfes. Durch die anhaltenden Kämpfe sind laut Vereinten Nationen mehr als 3,7 Millionen Menschen auf der Flucht und ohne Wasser-, Strom- und Nahrungsmittelversorgung.
Im Sudan leben zirka 45 Millionen Menschen. Die Vereinten Nationen haben einen Hilfsappell veröffentlicht und darauf hingewiesen, dass mehr als die Hälfte der sudanesischen Bevölkerung (24,7 Mio. Menschen) Hilfe und Schutz benötigt, etwa 15 Mio. Menschen waren bereits vor dem Konflikt auf Hilfe angewiesen. Mehr als 800.000 Menschen sind innerhalb des Landes auf der Flucht, 250.000 haben in den Nachbarländern Zuflucht gesucht.
Von den Binnenflüchtlingen haben sich etwa 60.000 Menschen im Bundesstaat Gezira niedergelassen. Die Flüchtlinge und die lokale Bevölkerung in Gezira sind dringend auf lebensrettende humanitäre Hilfe angewiesen. Das drängendste Problem ist der Mangel an sauberem Wasser: Es gibt zu wenige Sammelstellen und es fehlt an Strom, um Wasserpumpen zu betreiben.
Neben der Trinkwasserversorgung ist auch die Abwasserentsorgung ein Problem. Es gibt zu wenig sanitäre Einrichtungen für zu viele Menschen. Einige Schutzsuchende haben keinen Zugang zu sauberen Toiletten.
Wie hilft ADRA den Menschen vor Ort?
ADRA Deutschland e.V. ist Teil eines Netzwerkprojektes, das sich um die sanitären Bedürfnisse von 5.057 Geflüchteten kümmert, darunter 1.770 Kinder. Die Aktivitäten von ADRA sind in den strategischen Plan der Vereinten Nationen zur Koordinierung humanitärer Angelegenheiten eingebunden.
An drei Standorten:
stellt ADRA Wassertanks auf
installiert ADRA Solarenergiesysteme
verbessert die Abwasserentsorgung
bildet 9 Techniker:innen für Solaranlagen aus.
Um eine kontinuierliche Wasserversorgung zu gewährleisten, stellt ADRA vier Wassertanks von je 10.000 m3 für über 5.000 Menschen zur Verfügung. Damit die Tanks unabhängig von der unsicheren Stromversorgung funktionieren, werden die Pumpen mit Solaranlagen betrieben. Das schont zusätzlich die Umwelt. Die Wartung übernehmen neun eigens ausgebildete Solaranlagen-Techniker:innen, die aus dem Kreis der Begünstigten stammen. Mit dieser Ausbildung können sie nach dem Konflikt beim Wiederaufbau helfen. Zur Abwasserentsorgung werden in den Gemeinden Mogam Elshada, Sogatra und Shaima 75 öffentliche Toilettenanlagen saniert und regelmäßig entleert. Dies dient der Vermeidung von Infektionskrankheiten, speziell für alte Menschen, Neugeborene und Kleinkinder sowie Schwangere und stillende Frauen.
Von den Maßnahmen profitieren sowohl die Geflüchteten in den Notunterkünften als auch die angestammte Bevölkerung. Denn die Unterbringung von Binnenvertriebenen setzt die lokalen Strukturen zusätzlich unter Druck. Eine ohnehin geschwächte Gesellschaft muss plötzlich Hunderttausende von Geflüchteten aufnehmen und versorgen.
Trink- und Abwasser, warum ist das Wichtig?
Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene (WASH) sind neben Nahrungsmittelhilfe, Gesundheit und Unterkünften einer der Kernbereiche der humanitären Hilfe. In Not- und Krisensituationen ist ein ausreichender Zugang zu sauberem Trinkwasser von überlebenswichtiger Bedeutung. Eine grundlegende Sanitär- und Hygieneaufklärung ist wichtig, um ein gesundes Lebensumfeld zu schaffen und Krankheiten vorzubeugen. Verunreinigtes Wasser ist eine große Gefahr: Krankheiten wie Cholera, Typhus, Hepatitis und verschiedene Durchfallerkrankungen kosten jedes Jahr rund 500.000 Menschen das Leben. Die wohl am meisten gefürchtete Krankheit, die durch verunreinigtes Wasser übertragen wird, ist Cholera. Schwangere, stillende Mütter,
Kinder und alte Menschen sowie Menschen in Kriegs- und Krisensituationen sind besonders gefährdet, an einer Infektionskrankheit zu sterben.
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ermöglichen die Aufstellung eines Wassertanks in einem Dorf
800 Euro
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- Letzte Aktualisierung:
- Autor: Matthias Münz
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