Sudan: Nothilfe für Binnenvertriebene - Kinder transportieren Kanister mit Wasser
Sudan: Nothilfe für Binnenvertriebene - Kinder transportieren Kanister mit Wasser

Nothilfe für Binnenvertriebene im Sudan

Mehr als eine Million Menschen befin­den sich im Sudan auf der Flucht. Seit Mitte April 2023 kämpft die Armee gegen para­mi­li­tä­ri­sche Einheiten um die Macht in der Hauptstadt und Umgebung. Im Bundesstaat Gezira leis­tet ADRA Nothilfe und ver­sorgt knapp 5.100 Menschen, die ihr Zuhause ver­las­sen haben, mit sau­be­rem Trinkwasser.

Dieses Projekt ist bereits abge­schlos­sen.

Projektinfos

Katastrophenhilfe
Sudan
Jun 2023 – Sep 2023
PROJEKTZIELE

So ist die Situation vor Ort

Mitte April bre­chen hef­ti­ge Kämpfe zwi­schen den suda­ne­si­schen Streitkräften und den para­mi­li­tä­ri­schen Rapid Support Forces (RSF) aus. Die Hauptstadt Khartum und wei­te­re Städte ste­hen im Zentrum des bewaff­ne­ten Machtkampfes. Durch die anhal­ten­den Kämpfe sind laut Vereinten Nationen mehr als 3,7 Millionen Menschen auf der Flucht und ohne Wasser‑, Strom- und Nahrungsmittelversorgung.

Im Sudan leben zir­ka 45 Millionen Menschen. Die Vereinten Nationen haben einen Hilfsappell ver­öf­fent­licht und dar­auf hin­ge­wie­sen, dass mehr als die Hälfte der suda­ne­si­schen Bevölkerung (24,7 Mio. Menschen) Hilfe und Schutz benö­tigt, etwa 15 Mio. Menschen waren bereits vor dem Konflikt auf Hilfe ange­wie­sen. Mehr als 800.000 Menschen sind inner­halb des Landes auf der Flucht, 250.000 haben in den Nachbarländern Zuflucht gesucht.

Von den Binnenflüchtlingen haben sich etwa 60.000 Menschen im Bundesstaat Gezira nie­der­ge­las­sen. Die Flüchtlinge und die loka­le Bevölkerung in Gezira sind drin­gend auf lebens­ret­ten­de huma­ni­tä­re Hilfe ange­wie­sen. Das drän­gends­te Problem ist der Mangel an sau­be­rem Wasser: Es gibt zu weni­ge Sammelstellen und es fehlt an Strom, um Wasserpumpen zu betrei­ben.

Neben der Trinkwasserversorgung ist auch die Abwasserentsorgung ein Problem. Es gibt zu wenig sani­tä­re Einrichtungen für zu vie­le Menschen. Einige Schutzsuchende haben kei­nen Zugang zu sau­be­ren Toiletten.

Wie hilft ADRA den Menschen vor Ort?

ADRA Deutschland e.V. ist Teil eines Netzwerkprojektes, das sich um die sani­tä­ren Bedürfnisse von 5.057 Geflüchteten küm­mert, dar­un­ter 1.770 Kinder. Die Aktivitäten von ADRA sind in den stra­te­gi­schen Plan der Vereinten Nationen zur Koordinierung huma­ni­tä­rer Angelegenheiten ein­ge­bun­den.

Wie sieht die Hilfe konktret aus?

An drei Standorten:

stellt ADRA Wassertanks auf

installiert ADRA Solarenergiesysteme

verbessert die Abwasserentsorgung

bildet 9 Techniker:innen für Solaranlagen aus.

Um eine kon­ti­nu­ier­li­che Wasserversorgung zu gewähr­leis­ten, stellt ADRA vier Wassertanks von je 10.000 m³ für über 5.000 Menschen zur Verfügung. Damit die Tanks unab­hän­gig von der unsi­che­ren Stromversorgung funk­tio­nie­ren, wer­den die Pumpen mit Solaranlagen betrie­ben. Das schont zusätz­lich die Umwelt. Die Wartung über­neh­men neun eigens aus­ge­bil­de­te Solaranlagen-Techniker:innen, die aus dem Kreis der Begünstigten stam­men. Mit die­ser Ausbildung kön­nen sie nach dem Konflikt beim Wiederaufbau hel­fen. Zur Abwasserentsorgung wer­den in den Gemeinden Mogam Elshada, Sogatra und Shaima 75 öffent­li­che Toilettenanlagen saniert und regel­mä­ßig ent­leert. Dies dient der Vermeidung von Infektionskrankheiten, spe­zi­ell für alte Menschen, Neugeborene und Kleinkinder sowie Schwangere und stil­len­de Frauen.

Von den Maßnahmen pro­fi­tie­ren sowohl die Geflüchteten in den Notunterkünften als auch die ange­stamm­te Bevölkerung. Denn die Unterbringung von Binnenvertriebenen setzt die loka­len Strukturen zusätz­lich unter Druck. Eine ohne­hin geschwäch­te Gesellschaft muss plötz­lich Hunderttausende von Geflüchteten auf­neh­men und ver­sor­gen.

Kleines Mädchen aus dem Sudan trinkt aus einem Wasserkanister, den sie mit beiden Händen festhält, um ihren Durst zu stillen.
ADRA-Sudan unterstützt den Bau von Solaranlagen zur nachhaltigen Energieversorgung
ADRA-Mitarbeiter steht inmitten einer engagierten Menschengruppe im Sudan, die gemeinsam für positive Veränderungen eintritt.

Trink- und Abwasser, warum ist das Wichtig?

Wasser, Sani­tär­ver­sor­gung und Hygie­ne (WASH) sind neben Nahrungsmittelhilfe, Gesundheit und Unterkünften einer der Kernbereiche der huma­ni­tä­ren Hilfe. In Not- und Krisensituationen ist ein aus­rei­chen­der Zugang zu sau­be­rem Trinkwasser von über­le­bens­wich­ti­ger Bedeutung. Eine grund­le­gen­de Sanitär- und Hygieneaufklärung ist wich­tig, um ein gesun­des Lebensumfeld zu schaf­fen und Krankheiten vor­zu­beu­gen. Verunreinigtes Wasser ist eine gro­ße Gefahr: Krankheiten wie Cholera, Typhus, Hepatitis und ver­schie­de­ne Durchfallerkrankungen kos­ten jedes Jahr rund 500.000 Menschen das Leben. Die wohl am meis­ten gefürch­te­te Krankheit, die durch ver­un­rei­nig­tes Wasser über­tra­gen wird, ist Cholera. Schwangere, stil­len­de Mütter,

Kinder und alte Menschen sowie Menschen in Kriegs- und Krisensituationen sind beson­ders gefähr­det, an einer Infektionskrankheit zu ster­ben.

Jetzt für den Sudan spenden

100 Euro

ermög­li­chen die Aufstellung eines Wassertanks in einem Dorf

800 Euro

ermög­li­chen die Instandhaltung eines Wassertanks

Die ver­wen­de­ten Icons wur­den
mit­hil­fe der KI recraft.ai gene­riert.

Über Sudan

Der Sudan ist etwa fünf­mal so groß wie Deutschland und der dritt­größ­te Flächenstaat des afri­ka­ni­schen Kontinents. Nach 30 Jahren Herrschaft wur­de 2019 die auto­ri­tä­re Regierung gestürzt. Militär und zivi­le Opposition einig­ten sich auf eine Übergangsregierung und demo­kra­ti­sche Reformen. Die Demokratisierung fand jedoch kaum statt und wur­de durch meh­re­re Militärputsche unter­bro­chen. Im April 2023 bra­chen Kämpfe zwi­schen dem Militär und der RSF aus. Über eine Million Menschen sind seit­dem auf der Flucht, mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist auf huma­ni­tä­re Hilfe ange­wie­sen. Wir unter­stüt­zen die Familien dank unse­rer treu­en Spenderinnen und Spender.

Partner und Förderung

Das Projekt wird durch ADRA geför­dert.
ADRA Deutschland e.V. primär Logo
ADRA Deutschland e.V. primär Logo

Teilen auf:

Helfen Sie Menschen in Not durch eine Spende. Gezielt kön­nen Sie Projekte und Kampagnen unter­stüt­zen.

Sie suchen ein Geschenk für jeman­den? Wie wäre es mit einem Geschenk aus unse­rem ADRA-Spendenshop?

Weitere Projekte | ADRA Deutschland e.V.

Hilfsgüterverteilung: Ein Helfer übergibt einer Frau ein ADRA-Paket in einem Lagerraum in Gaza.
Projekte

Winterhilfe für vertriebene Familien in Gaza

ADRA unter­stützt Familien in Gaza mit Hilfspaketen, damit sie den Winter gut über­ste­hen. Viele Menschen haben ihr Zuhause ver­lo­ren. Seit dem Waffenstillstand im Oktober 2025 keh­ren vie­le in den Norden Gazas zurück, weil die Lebensbedingungen im Süden noch schlech­ter sind. Sie brau­chen Hilfe, um zu über­le­ben, denn durch die Zerstörungen feh­len siche­re Unterkünfte, Lebensmittel und sau­be­res Trinkwasser. › mehr dazu

Eine lächelnde Frau arbeitet in einem Obstgarten in Laos und hält eine reife Guave in der Hand. Um sie herum hängen weitere Früchte an den Bäumen.
Projekte

Neue Anbaumethoden für Bio-Lebensmittel in Laos

Seit meh­re­ren Jahren unter­stützt ADRA Bauernfamilien im Norden von Laos, um ihre Lebensbedingungen zu ver­bes­sern. In die­sem Projekt ler­nen 520 Familien aus 20 land­wirt­schaft­li­chen Organisationen, wie sie mit neu­en Anbaumethoden auch außer­halb der Saison Bio-Lebensmittel erzeu­gen und umwelt­freund­lich wirt­schaf­ten kön­nen. Schulungen zu Wassernutzung, Pflanzenschutz und Saatgutproduktion sowie die Verteilung von Saatgut ver­bes­sern die Ernten. › mehr dazu

Feldarbeiter und ADRA-Mitarbeiter gehen über ein Ackerfeld in Somalia, um landwirtschaftliche Projekte und Erntebedingungen zu begutachten.
Projekte

Frühzeitiges Handeln rettet Leben in Äthiopien und Somalia

In einer vom Klimawandel stark betrof­fe­nen Region hilft ADRA den Menschen in Äthiopien und Somalia, sich recht­zei­tig vor Naturkatastrophen, ins­be­son­de­re vor Überschwemmungen ent­lang des Shebelle-Flusses, zu schüt­zen. Das Projekt stärkt den loka­len Katastrophenschutz durch vor­aus­schau­en­de Hilfsmaßnahmen und den Ausbau von Frühwarnprotokollen. › mehr dazu