Vier Erwachsene und ein Kleinkind betrachten draußen eine Auswahl an Gartenwerkzeugen
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Kleinbäuerliche Familien in Mali trotzen dem Klimawandel

Ein Pflänzchen der Hoffnung

Vier Erwachsene und ein Kleinkind betrachten draußen eine Auswahl an Gartenwerkzeugen
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Kleinbäuerliche Familien in Mali trotzen dem Klimawandel

Ein Pflänzchen der Hoffnung

In Banamba, im Süden Malis, sind die Menschen arm und von ihren Erträgen aus der Landwirtschaft abhän­gig. Oft reicht die Ernte nicht aus, um alle Menschen satt zu machen. In 40 Dörfern geht ADRA die­ses Problem an und unter­stützt 4.500 Familien, ihre Produktion zu erhö­hen. In einer vom Klimawandel betrof­fe­nen Region ler­nen die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern neue Produktionstechniken ken­nen. Somit kön­nen sie ihre Ernteerträge und die Ernährungssicherheit in der Region stei­gern.

Dieses Projekt ist bereits abge­schlos­sen.

Projektinfos

Nahrung
Mali
Nov 2018 – Okt 2023
PROJEKTZIELE

Mali ist ein Vielvölkerstaat in Westafrika und liegt im Zentrum der Sahelzone. Zwei Drittel des Landes – fast der gesam­te Norden – besteht aus Wüste. Jedes Jahr wächst das Wüstengebiet und drängt immer mehr Menschen in den Süden Malis. Während im Norden die jähr­li­che Regenzeit weni­ger als einen Monat anhält, reg­net es im Süden im Durchschnitt fünf Monate lang. Die Mehrheit der Einwohner lebt von ihren Erträgen aus der Landwirtschaft und ca. 90 Prozent der Gesamtbevölkerung kon­zen­triert sich im Süden. Die Bevölkerung wächst sehr schnell, Weideflächen, Äcker oder Waldbestände rei­chen für den hohen Bedarf an Nahrung für Menschen und Tiere sowie an Brennmaterial nicht aus. Im Norden des Landes bekämp­fen sich Separatisten‑, Terror- und Rebellengruppen unter­ein­an­der und gegen die Regierung. Die Kamphandlungen füh­ren auch dazu, dass immer mehr Menschen im Süden Zuflucht suchen.   

Mali – eines der ärmsten Länder der Welt

Die Einwohner Malis lei­den zu gro­ßen Teilen unter extre­mer Armut. Durch den Klimawandel und schlech­te Ernten sind vie­le Menschen auf Hilfe ange­wie­sen. Im Südwesten des Landes betreibt ADRA gemein­sam mit dem Bundesministerium für wirt­schaft­li­che Zusammenarbeit und Entwicklung ein Projekt „Hilfe zur Selbsthilfe“. Das Projektgebiet im Bezirk Banamba liegt in der Sahelzone, die direkt an die Wüste angrenzt. Der über­wie­gend san­di­ge Boden ist nicht frucht­bar, trock­net schnell aus und wird in der Regenzeit durch das abflie­ßen­de Regenwasser star­ker Regenschauer, in der Trockenzeit  durch star­ke Winde, ero­diert. In dem Projektgebiet sind die Ernteerträge immer unzu­rei­chend, sodass vie­le Menschen unter­ernährt sind. Die klein­bäu­er­li­chen Familien haben kein Geld für ver­bes­ser­tes Saatgut. Dieses Saatgut ist an ver­än­der­te Klimabedingungen opti­mal ange­passt: es kann auch bei Trockenheit oder kur­zen Überschwemmungen kei­men. Außerdem gibt es weni­ge Arbeitsmöglichkeiten außer­halb von land­wirt­schaft­li­chen Aktivitäten auf dem Land. Junge Menschen ste­hen vor der schwie­ri­gen Wahl, aus­zu­wan­dern oder in die Städte zu zie­hen.

Zusammen mit den kleinbäuerlichen Familien arbeiten wir an einer sicheren Zukunft

Die Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen im Kreis Banamba steht im Mittelpunkt unse­res aktu­el­len Engagements in Mali. Gemeinsam mit ADRA ent­wi­ckeln 4.500 bäu­er­li­che Haushalte in 40 Dörfern nach­hal­ti­ge Methoden des Anbaus von Nutzpflanzen, Hirse, Sorghum und Augenbohnen. Durch ver­bes­ser­te Pflanzensamen und ange­pass­te Anbaumethoden kön­nen sie ihre Ernte stei­gern, ihr Einkommen erhö­hen, ihre Familie über ein gan­zes Jahr lang ernäh­ren und die Kinder zur Schule schi­cken. Landwirtinnen und Landwirte bekom­men Schubkarren, Schaufeln, Gießkannen, Hacken, Gartenscheren und Zugtiere gestellt und ler­nen Neues über Bewässerung, Saatgut und orga­ni­sche Düngung. In Schulungen erler­nen sie neue Methoden zur siche­ren Lagerung ihrer Ernteerträge und kön­nen so für schwe­re Zeiten vor­sor­gen. Die Integration von Nutzbäumen in die land­wirt­schaft­li­chen Produktionsfelder schützt den Boden vor Erosion. Diese Maßnahmen zie­len auf eine nach­hal­ti­ge Nutzung der Felder, Waldbestände und Weideflächen ab, sodass die Umwelt, trotz einer Steigerung der mensch­li­chen Aktivitäten, geschützt bleibt. 

In neu gegrün­de­ten Dorfläden kann ver­bes­ser­tes Saatgut aus loka­ler Produktion güns­tig ein­ge­kauft wer­den.

Eine Frau bückt sich bei der Feldarbeit
Ein Mann steht in einem Maisfeld

Frauen im Mittelpunkt des Projekts

Ganz beson­ders ste­hen Frauen im Fokus des Projektes. In den klein­bäu­er­li­chen Haushalten der aus­ge­wähl­ten Dörfer sind die Frauen sehr aktiv in der Landwirtschaft und tra­gen mit Lebensmitteln, Brennholz, Schulgeld und Kinderernährung zu einem gro­ßen Teil zur Versorgung der Haushalte bei. Trotz ihres Engagements ver­fü­gen sie über eine gerin­ge Kaufkraft und haben nicht die glei­chen Einkommensmöglichkeiten wie die Männer. Nun erhal­ten Frauenkooperativen das nöti­ge Werkzeug wie Pflüge und Ochsen und Wissen, um Getreide leich­ter und bes­ser zu pro­du­zie­ren.

Neue Arbeitsmöglichkeiten

Im Rahmen des Projektes haben die Menschen die Möglichkeit, eine Weiterbildung in den Bereichen der Honigproduktion, Baum- und Pflanzenzucht zu absol­vie­ren. Nach der Ausbildung kön­nen sie eine die­ser Arbeiten als Nebenbeschäftigung aus­üben und ihr Einkommen auf­bes­sern. Als Startkapital erhal­ten Interessierte Werkzeuge, Setzlinge für die Produktion von Nutzpflanzen, einen Bienenstock für die Herstellung von Honig, und die nöti­ge Ausrüstung.

Unterernährung vorbeugen

Unterernährung ist eines der häu­figs­ten dia­gnos­ti­zier­ten Probleme bei Kindern in der Projektregion. Dagegen hel­fen gute und aus­ge­wo­ge­ne Mahlzeiten. In Demonstrationsveranstaltungen ler­nen jun­ge Mütter oder Schwangere neue Kochtechniken und Kochrezepte ken­nen. Das Ziel ist es, eine aus­ge­wo­ge­ne Ernährung mit lokal ver­füg­ba­ren Lebensmitteln her­zu­stel­len. Mit zuneh­men­den Ernten kön­nen die Eltern ihren Kindern nun aus­rei­chen­des Essen geben. Die Kleinen freu­en sich und neh­men wie­der an Kraft und Gewicht zu.

Jetzt für Mali spenden

10 Euro

ermög­li­chen den Kauf von sechs Kilo ver­bes­ser­ten Saatguts von Sorghum oder Hirse

50 Euro

scho­nen die Waldbestände durch bes­se­re Kochherde

130 Euro

erleich­tern die schwe­re Feldarbeit durch gutes Handwerkzeug

380 Euro

ermög­li­chen einen Ochsenpflug für eine Frauengruppe

Die ver­wen­de­ten Icons wur­den
mit­hil­fe der KI recraft.ai gene­riert.

„Mein Leben hat sich verändert!”

Mein Name ist Tenin T. und ich bin 60 Jahre alt. Ich habe zwei Enkelkinder. Seit über 20 Jahren zie­he ich ca. 200 Setzlinge im Jahr und ver­kau­fe sie auf dem Markt. Von dem Erlös konn­te ich fünf bis sechs Monate über­le­ben. Ich hat­te kein rich­ti­ges Werkzeug und auch kei­ne rich­ti­ge Ausbildung. Nachdem ich an den Schulungen teil­ge­nom­men habe, hat sich mein Leben geän­dert. Ich habe viel dazu­ge­lernt über Bewässerung, Kompost, Saatgut, Hege und Pflege der Setzlinge. Mit dem Werkzeug ging die schwe­re kör­per­li­che Arbeit viel bes­ser.

So gelang es mir im letz­ten Jahr, die unglaub­li­che Menge von 1.000 Setzlingen zu erzie­len. Ich konn­te z.B. Papaya‑, Zitronengras- und ande­re Setzlinge an eini­ge Frauengruppen wei­ter­ge­ben. Zum ers­ten Mal konn­te ich mei­ne Tochter mit ihren zwei Kindern unter­stüt­zen. Damit alles was ich ler­nen durf­te nicht ver­ges­sen wird, habe ich mir zur Aufgabe gemacht, nicht nur mei­ne Setzlinge zu tei­len. Auch von mei­nem Wissen sol­len ande­re pro­fi­tie­ren.

Ich bin unend­lich dank­bar für alles, was die Spender von ADRA für mich getan haben. Ich bit­te Sie von gan­zem Herzen, hel­fen Sie auch den ande­ren Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in den 40 Nachbardörfern genau­so, wie sie mir gehol­fen haben.

Über Mali

Mali ist drei­ein­halb­mal so groß wie Deutschland und zählt ca. 19 Millionen Einwohner. Bis 2012 war das Land poli­tisch sta­bil und galt als ein Paradebeispiel für einen gelun­gen Transformationsprozess von einer Autokratie zu einer Demokratie. Seit 2012 haben sich die Probleme ver­mehrt: das Militär und die poli­ti­sche Élite strei­tet um die Macht, der Staat wird von Tuareg-Rebellen im Norden und von Terror-Gruppen im Süden bekämpft, es gibt kei­ne funk­tio­nie­ren­de Staatsverwaltung mehr. Das Land ist von einer hohen Arbeitslosigkeit und Armut geprägt: mehr als ein Drittel der Bevölkerung lei­det unter Hunger.

Partner und Förderung

Dieses Projekt wird unter­stützt von dem Bundesministerium für wirt­schaft­li­che Zusammenarbeit und Entwicklung.

Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Logo
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Logo
Frau mit Kind vor Gartenwerkzeug und ADRA-Schild
Eine Bauernfamilie sammeln Weizen in Säcke ein
Zwei Frauen bei der Feldarbeit; im Hintergrund ist ein Ochsenpflug zu sehen

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