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Indien: Wirksame Maßnahmen für eine bessere Katastrophenplanung
Frühzeitiges Handeln stärkt den Katastrophenschutz und die Katastrophenhilfe in Indien
Projektinfos
Indien
- Vorausschauende Hilfsmaßnahmen werden in der lokalen Katastrophenvorsorge angewandt
- Behörden, Gemeinden und zivilgesellschaftliche Organisationen erarbeiten gemeinsam Frühwarnprotokolle
- Frühwarnsysteme und vorausschauende Hilfsmaßnahmen in Gebieten mit hohem Risiko für Überschwemmungen, Wirbelstürme oder Hitzewellen wurden erfolgreich getestet
- Projektnummer:3850146
Warum frühzeitiges Handeln erforderlich ist
In Indien nimmt die Zahl extremer Wetterereignisse wie Überschwemmungen, Wirbelstürme und Hitzewellen aufgrund des Klimawandels zu. Diese gefährden das Leben und die Gesundheit vieler Menschen, besonders in Gemeinden, die von Naturereignissen betroffen sind. Deshalb ist es wichtig, nicht erst nach einer Katastrophe zu reagieren, sondern frühzeitig zu handeln. Das bedeutet, auf genaue Wettervorhersagen und wissenschaftliche Daten zu setzen, um rechtzeitig Schutzmaßnahmen einzuleiten. Dieses vorausschauende Vorgehen, auch Anticipatory Action genannt, steht im Mittelpunkt des Projektes.
Wie ADRA frühzeitiges Handeln plant
ADRA leistet seit vielen Jahren Nothilfe in Indien und arbeitet daran, die Zahl der von Katastrophen betroffenen Menschen zu verringern. In einem anderen Projekt lagert ADRA beispielsweise vorsorglich Hilfsgüter, um schnell nach einer Katastrophe zu handeln und so, Leben zu retten. In diesem Projekt verfolgt ADRA das Ziel, den bestehenden Katastrophenschutz auf lokaler Ebene in Indien durch vorausschauende Hilfsmaßnahmen und Frühwarnsysteme zu stärken. Behörden, lokale Hilfsorganisationen, Wissenschaft, Forschungseinrichtungen und der Privatsektor arbeiten gemeinsam daran, Katastrophenrisiken frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen vorzubereiten. So können im Voraus materielle und menschliche Verluste verhindert oder reduziert werden.
Entwicklung von Frühwarnindikatoren und vorausschauenden Hilfsmaßnahmen
In einem ersten Schritt wird ein nationaler technischer Arbeitskreis für frühzeitiges Handeln errichtet. In diesem Gremium tauschen sich Experten aus verschiedenen Bereichen aus, um die Umsetzung von Frühwarnsystemen und schnellen Hilfsabläufen zu koordinieren. Wie arbeitet dieses Gremium? Auf der Grundlage früherer Naturkatastrophen und wissenschaftlicher Datenanalysen werden kritische Schwellenwerte ermittelt, anhand derer sich Katastrophen und ihre Auswirkungen vorhersagen lassen. Um Dürren und ihre zu erwartenden Folgen beispielsweise zu identifizieren werden Frühwarnindikatoren erfasst und überwacht. Die Analyse von vergangenen Dürren macht es möglich, anhand des Bodenfeuchtigkeitsgehalts von Nutzpflanzen oder des Grades an Bodentrockenheit als Indikatoren für die Ankündigung einer Dürre zu verwenden. Um Überschwemmungen vorherzusagen, kann man zum Beispiel den Wasserstand eines Flusses überwachen. Wenn der Pegel aufgrund von Erkenntnissen aus früheren Überschwemmungen einen vorher festgelegten Schwellenwert erreicht, können Warnsignale rechtzeitig erkannt werden. Bei der Vorhersage von Wirbelstürmen wird eine bestimmte Windgeschwindigkeit als Richtwert ausgewählt und daraus ein Frühwarnindikator entwickelt. Sobald der Schwellenwert erreicht ist, wird das Frühwarnprotokoll aktiviert, um den Gemeinden, die wahrscheinlich von der Katastrophe betroffen werden, im Voraus unterstützen zu können.
Zusätzlich zu diesem Arbeitskreis werden interessierte Unternehmen eingeladen, sich finanziell am Katastrophenschutz zu beteiligen. Unternehmen leiden genauso wie Menschen unter den Folgen von Naturkatastrophen. Regelmäßige Austauschgespräche zwischen Hilfsorganisationen und dem Privatsektor sollen Unternehmen für die Bedeutung vorausschauenden Handelns sensibilisieren.
Umsetzung von Frühwarnsystemen und vorausschauenden Hilfsmaßahmen auf lokaler Ebene
In besonders gefährdeten Regionen setzt ADRA India Pilotprojekte um, um Frühwarnungen und vorausschauende Maßnahmen praktisch zu erproben. Dort werden Abläufe für schnelle Hilfe gemeinsam mit Gemeinden, Behörden und Hilfsorganisationen entwickelt und weiter verbessert. Ziel ist es, diese bewährten Verfahren dauerhaft in die Katastrophenplanung auf lokaler und nationaler Ebene einzubinden. Vorausschauende Maßnahmen können die vorsorgliche Evakuierung der Bevölkerung und des Viehbestands oder die Verteilung von Geld, die es Menschen ermöglicht, selbst vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen, umfassen.
Vorbereitung auf den Ernstfall
Um möglichst viele Akteure für das Thema zu sensibilisieren, bietet ADRA Schulungen an. So lernen ADRA-Mitarbeitende, lokale Behörden und Partner Risiken besser einzuschätzen und im Ernstfall effektiv zu handeln.
Des Weiteren erstellt ADRA Informationsmaterialien und gibt Empfehlungen an politischen Entscheidungsträger ab. Das Ziel ist es, sie zu überzeugen frühzeitige Vorsorge als festen Bestandteil des Katastrophenschutzes zu verankern und entsprechende finanzielle Mittel bereitzustellen.
Insgesamt beteiligen sich 5.000 Menschen an dem Projekt, um vor künftigen Katastrophen besser gewappnet zu sein.
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50 Euro
für den Kauf von einem Hahn und fünf Hühnern, die einer Familie verhelfen eine Hühnerzucht langfristig aufzubauen
125 Euro
für die Beschaffung von Notunterkünften und lebenswichtigen Hygieneartikeln für eine Familie als Vorbereitung für den Ernstfall
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- Letzte Aktualisierung:
- Autor: Pierre Schweitzer
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Weitere Projekte | ADRA Deutschland e.V.

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