Ein Mann aus Mali steht auf einem Feld und hält stolz ein Bündel Hirse in der Hand, symbolisch für die landwirtschaftliche Arbeit und die Ernte in der Region.
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Länderübergreifende Entwicklungszusammenarbeit

Sahel-Region: Mehr Stabilität für die Menschen

Ein Mann aus Mali steht auf einem Feld und hält stolz ein Bündel Hirse in der Hand, symbolisch für die landwirtschaftliche Arbeit und die Ernte in der Region.
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Sahel-Region: Mehr Stabilität für die Menschen

Länderübergreifende Entwicklungszusammenarbeit

In der Sahelzone hilft ADRA der Bevölkerung dabei, die Lebensbedingungen nach­hal­tig zu ver­bes­sern. Lokale Konflikte und anhal­ten­de Dürreperioden zwin­gen vie­le Familien zur Flucht. In Mali und Burkina Faso erhal­ten 2.200 Familien, die ihr Zuhause ver­las­sen muss­ten, Gutscheine für den Kauf von Lebensmitteln. In bei­den Ländern ler­nen 27.615 Bäuerinnen und Bauern ihre Ernteerträge durch neue Anbaumethoden und ver­bes­ser­tes Saatgut zu stei­gern. Somit gibt es mehr Nahrung für alle. Schließlich för­dert ADRA durch einen par­ti­zi­pa­ti­ven Ansatz das fried­li­che Zusammenleben unter­ein­an­der in der Region.

Projektinfos

Katastrophenvorsorge
Afrika
2022 – 2026
PROJEKTZIELE

Die Sahelzone in Afrika trennt die Wüste Sahara im Norden von der Feuchtsavanne im Süden. Die Region ist durch immer nied­ri­ge­re Niederschlagsmengen gekenn­zeich­net. Die Wüste wei­tet sich stän­dig aus. In den Ländern Burkina Faso und Mali bekom­men die Menschen die­se Veränderung zu spü­ren. Beide Staaten lie­gen inmit­ten der Sahelzone. Die Mehrheit der Einwohner lebt von ihren Erträgen aus der Landwirtschaft. Anhaltende Dürreperioden füh­ren zu immer knap­pe­ren Ernten. Gleichzeitig wächst die Bevölkerung sehr schnell. Weideflächen, Äcker oder Waldbestände rei­chen für den hohen Bedarf an Nahrung für Menschen und Tiere sowie an Brennmaterial nicht aus. Der Hunger brei­tet sich aus.

In der Folge bre­chen regel­mä­ßig Konflikte über die Nutzung von frucht­ba­rem Boden zwi­schen ver­schie­de­nen Bevölkerungsgruppen aus. Außerdem fürch­ten sich die Menschen vor Terror- und Rebellengruppen, die Teile der Länder kon­trol­lie­ren. Zugleich gibt es für jun­ge Menschen weni­ge Arbeitsmöglichkeiten außer­halb von land­wirt­schaft­li­chen Aktivitäten. Sie ste­hen vor der schwie­ri­gen Wahl, aus­zu­wan­dern oder in die Städte zu zie­hen.

ADRA ist in der Provinz Bam im Norden Burkina Fasos und im Kreis Tominian im Westen Malis aktiv. An bei­de Projektgebiete grenzt unmit­tel­bar die Wüste. Neben Landwirtinnen und Landwirten, unter­stützt ADRA eben­falls Familien, die in den genann­ten Regionen Zuflucht vor den Terror- und Rebellengruppen oder Naturkatastrophen gefun­den haben. Das Projekt zielt dar­auf ab, die Lebensbedingungen der Menschen im Sahel kurz- und lang­fris­tig zu ver­bes­sern.

Wie ADRA konkret hilft

Ziel des Projektes ist es, den Menschen so zu hel­fen, dass sie sich künf­tig ohne Unterstützung von außen selbst ver­sor­gen kön­nen. Wir kon­zen­trie­ren uns bei den Projektmaßnahmen vor allem auf beson­ders gefähr­de­te Personengruppen wie z.B. von Frauen geführ­te Haushalte, Menschen mit Behinderungen, älte­re Menschen, Binnenflüchtlinge sowie Kinder unter fünf Jahren.

Soforthilfe mit Lebensmittelpaketen

In bei­den Projektregionen ver­teilt ADRA Lebensmittelpakete an 2.200 Familien, um auf den aku­ten Hunger schnell zu reagie­ren. Die Lebensmittelpakete ent­hal­ten Reis, Bohnen, Hirse und Öl. Die Hilfe kommt Familien, die von Unterernährung bedroht sind, zugu­te. Außerdem erhal­ten sie eine finan­zi­el­le Soforthilfe, um sich Güter des all­täg­li­chen Bedarfs, wie Küchenartikel, Trinkwasser oder Moskitonetze zu kau­fen. Kinder unter fünf Jahren, die unter­ernährt sind, erhal­ten ein beson­de­res Paket mit Notfallnahrung und ange­rei­cher­tem Brei. Diese Maßnahmen tra­gen dazu bei, das Überleben der Betroffenen zu sichern und hel­fen, die Zeit bis zur nächs­ten Ernte zu über­brü­cken.

Neue Anbaumethoden steigern die Ernte

Die anhal­ten­de Dürre zwingt die Bäuerinnen und Bauern, den Anbau umzu­stel­len und Pflanzen zu fin­den, die den har­ten Klimabedingungen trot­zen und eine aus­rei­chen­de Ernte sicher­stel­len. Durch ver­bes­ser­tes Saatgut für den Anbau von Hirse, Mais, Bohnen und Reis kön­nen sie ihre Ernte stei­gern, ihr Einkommen erhö­hen und ihre Familie über ein gan­zes Jahr lang ernäh­ren. Die Bereitstellung von Pflügen, Karren und Schaufeln erleich­tert die täg­li­che Feldarbeit. Verbessertes Saatgut ist an ver­än­der­te Klimabedingungen opti­mal ange­passt: es kann auch bei Trockenheit oder kur­zen Überschwemmungen kei­men. In Schulungen ler­nen die Projektteilnehmerinnen und ‑teil­neh­mer neue Methoden zur Verarbeitung sowie siche­ren Lagerung ihrer Ernteerträge. So kön­nen sie für schwe­re Zeiten vor­sor­gen.

Viehzüchter und ‑züch­te­rin­nen ler­nen außer­dem ihre Tiere zu pfle­gen und vor Krankheiten zu schüt­zen.

Im Einklang mit der Natur

Die Integration von Nutzbäumen in die land­wirt­schaft­li­chen Produktionsfelder schützt den Boden vor Erosion. Es wer­den Baumschulen ein­ge­rich­tet, damit das geschul­te Personal genü­gend Setzlinge für die Wiederaufforstung pro­du­ziert. Übernutzte Agrarflächen wer­den zudem mit Gründüngung wie­der frucht­bar gemacht. Dafür wird Juckbohnensaatgut bereit­ge­stellt. Um die land­wirt­schaft­li­chen Erträge zu stei­gern, wer­den zusätz­lich Brachländer für den Ackerbau und für die Viehhaltung erschlos­sen. Alte Wasserstellen wer­den saniert wäh­rend neue Brunnen gebaut wer­den, sodass aus­rei­chend Wasser für die Menschen und die Tiere zur Verfügung steht. Neben dem Bau von neu­en Bewässerungsanlagen, unter­stützt ADRA eben­falls den Bau von 16 Becken zur Wasserrückgewinnung, um Dürreperioden bes­ser zu über­brü­cken.

Schließlich ler­nen die Bäuerinnen und Bauern ener­gie­spa­ren­de Kochstellen zu bau­en. Dadurch ver­brau­chen sie weni­ger Holz beim Kochen. Auch qualmt es weni­ger, was für ihre Gesundheit gut ist.

Diese Maßnahmen zie­len auf eine nach­hal­ti­ge Nutzung der Felder, Waldbestände und Weideflächen ab, sodass die Umwelt, trotz einer Steigerung der mensch­li­chen Aktivitäten, geschützt bleibt.

Zwei Helfer übergeben den Landwirten*innen einen Schubkarren mit landwirtschaftlichem Werkzeug, um die Feldarbeit zu erleichtern und die Ernteerträge zu sichern
Ein Helfer verteilt Lebensmittelpakete an Bewohner in einer von Hunger betroffenen Region. Die Pakete enthalten Reis, Bohnen, Hirse und Öl, um akuten Hunger zu lindern und das Überleben der Familien zu sichern.
Ein Helfer übergibt einem betroffenen Bewohner Öl zum Kochen, um die Ernährungssituation der Familie in einer von Hunger betroffenen Region zu verbessern.

Besserer Schutz vor Katastrophen

In den Zielgemeinden ent­wi­ckeln die Menschen loka­le Frühwarnsysteme, um Naturkatastrophen wie Dürren, Überschwemmungen oder Heuschreckenplagen recht­zei­tig zu iden­ti­fi­zie­ren. Notfallpläne wer­den erar­bei­tet. Die Menschen wis­sen, wie sie im Ernstfall zu reagie­ren haben. Gemeinsam mit ADRA erfah­ren die Gemeindeglieder in Schulungen, wel­che Maßnahmen sie umset­zen kön­nen, um das Ausmaß von Katastrophen zu mini­mie­ren.

Neue Arbeitsmöglichkeiten für Frauen

Im Rahmen des Projektes haben Frauen die Möglichkeit, eine Weiterbildung in den Bereichen der Kleintierhaltung und der Fischzucht zu absol­vie­ren. Nach der Ausbildung kön­nen sie eine die­ser Arbeiten als Nebenbeschäftigung aus­üben und ihr Einkommen auf­bes­sern. Als Startkapital erhal­ten Interessierte Werkzeuge, Hühner für eine klei­ne Hühnerzucht, Zicklein oder die nöti­ge Ausrüstung für die Errichtung einer Fischzucht sowie das nöti­ge Wissen, um ihre Produkte zu ver­mark­ten.

Eine bessere Selbstversorgung durch Gemüsegärten

Zum Zwecke eines bes­se­ren und zusätz­li­chen Einkommens erhal­ten Frauen bei der Errichtung von klei­nen Gemüsegärten Unterstützung. Nun ler­nen 480 Frauen Neues über Bewässerung, orga­ni­sche Düngung und den Gemüseanbau. Sie wer­den mit Saatgut für den Anbau von Auberginen, Tomaten, Zucchini und Zwiebeln sowie dem nöti­gen Werkzeug wie Schubkarren, Gießkannen und Rechen aus­ge­stat­tet. Solarbetriebene Wasserpumpen sor­gen für aus­rei­chen­des Wasser, auch in der Trockenzeit.

Die Kleingärten schaf­fen eine zusätz­li­che und gesun­de Nahrungsmittelquelle für die Produzenten. Das Gemüse wächst mit mini­ma­lem Wasserverbrauch und erhöht die Menge und Vielfalt der Nahrung eines Haushaltes. In einer von Mangelernährung gepräg­ten Region kom­men die Gemüseerträge im Besonderen jun­gen Müttern, Schwangeren und Kindern unter fünf Jahren zugu­te. In Demonstrationsveranstaltungen ler­nen die Eltern neue Kochtechniken und Kochrezepte ken­nen. Das Ziel ist es, eine aus­ge­wo­ge­ne Ernährung mit lokal ver­füg­ba­ren Lebensmitteln her­zu­stel­len. Mit zuneh­men­den Ernten kön­nen die Eltern sich und ihre Kinder nun aus­rei­chend ver­sor­gen und sogar Überschüsse ver­kau­fen.

Jetzt für die Sahel-Region spenden

12 Euro

für ein Paket ver­bes­ser­tes Saatgut für eine Landwirtin oder Landwirt

25 Euro

für eine Ziege

60 Euro

für ener­gie­spa­ren­de Kochherde

244 Euro

Lebensmittelpakete für eine Familie für vier Monate

Die ver­wen­de­ten Icons wur­den
mit­hil­fe der KI recraft.ai gene­riert.

Gemeinsam mehr erreichen

In einer von sozia­len Spannungen gepräg­ten Region setzt ADRA auf den Dialog und auf die Förderung des sozia­len Zusammenhalts. Komitees zur fried­li­chen Beilegung von loka­len Konflikten wer­den in Mali und Burkina Faso gegrün­det. In den Komitees bespre­chen die betrof­fe­nen Personen mit den loka­len Behörden und Vertreterinnen und Vertreter der Interessenverbände aus allen Volksgruppen Konflikte und erar­bei­ten gemein­sam Lösungen. Gleichzeitig kön­nen die Projektteilnehmer und ‑teil­neh­me­rin­nen Einfluss auf die Planung und Umsetzung der Projektmaßnahmen üben. Das Ziel ist es, die Bedürfnisse der Menschen zu ver­ste­hen und gemein­sam Entscheidungen für ein bes­se­res Lernumfeld zu tref­fen.

Über den Sahel

Die Sahelzone in Afrika trennt die Wüste Sahara im Norden von der Feuchtsavanne im Süden und ist etwa 6.000 Kilometer lang. Der Sahel umfasst im enge­ren Sinn fünf Staaten in Nordafrika: Mauretanien, Mali, Burkina Faso, Niger und den Tschad.

Partner und Förderung

Dieses Projekt wird unter­stützt von dem Bundesministerium für wirt­schaft­li­che Zusammenarbeit und Entwicklung.

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