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ADRA bietet nachhaltige Lösung für Hirten
Dürre und Wassermangel in Äthiopien
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ADRA bietet nachhaltige Lösung für Hirten
Dürre und Wassermangel in Äthiopien
Dieses Projekt ist bereits abgeschlossen.
Projektinfos
Äthiopien
Nov 2016 - Jul 2022
- Bau von Bewässerungsanlagen
- Einführung resistenter Viehfuttersorten
- Ausbildung in Nachernteverfahren
- Verbesserter Lagerung von Nahrungsmitteln
- Projektnummer: 2720103
Ausgangslage: Dürre und Wassermangel
Die Region Afar in Äthiopien gehört zu einem der weltweit heißesten Gebiete und ist durch geringen Niederschlag, karges Ackerland und einen beschränkten Zugang zu Wasser gekennzeichnet. Nicht die idealsten Bedingungen für Viehhaltung und Ackerbau, doch genau davon lebt in Afar ein Großteil der Menschen.
Leider hat der Klimawandel ihre Ausgangslage noch verschlechtert. Monate mit starker Dürre und Wassermangel waren in Äthiopien zwar schon immer ein Problem, doch was früher alle fünf bis zehn Jahre vorkam, trifft die Bevölkerung nun etwa alle drei Jahre. Die Dürreperioden kommen nicht nur häufiger, sie dauern auch länger an, die Niederschläge fallen geringer aus, sind unregelmäßiger und es kommt verstärkt zu Sturzfluten, wenn es einmal regnet.
Die Folge sind:
- Wasserknappheit
- ausgedörrte Ackerflächen
- schwindende Weideressourcen
- schrumpfender Viehbestand
Diese Umstände gefährden die Lebensgrundlagen der Bevölkerung immens. Besonders deutlich wird das im Bezirk Awra. Dort verdienen über 75 Prozent der Menschen ihren Lebensunterhalt als traditionelle Hirtennomaden, Pastoralisten genannt. Sie halten hauptsächlich Rinder, Kamele, Schafe und Ziegen. Der Rest der Bevölkerung setzt auf Agro-Pastoralismus, eine Mischung aus Viehzucht und Ackerbau.
Mangelnde Wasserversorgung und -qualität
Wasser ist die Grundlage allen Lebens und in weiten Teilen Äthiopiens ein äußerst knappes Gut. Neben der Wasserknappheit ist die Wasserqualität ein großes Problem. Oft ist die einzige erreichbare Wasserquelle Oberflächenwasser wie z.B. ein Fluss, den sich Tiere und Menschen teilen müssen. Keime, die aus Fäkalien und Tierkadavern stammen, verunreinigen das Trinkwasser. Doch die Menschen haben keine Wahl, sie müssen dieses Wasser trinken. Als Folge breiten sich immer wieder Infektionskrankheiten aus, auch bei den Tieren – Viehseuchen raffen eine Vielzahl von Tieren dahin. Für die wirtschaftliche Stabilität der Bevölkerung spielt die Gesundheit der Tiere jedoch eine wichtige Rolle.
ADRA verbessert Bedingungen für Viehhaltung und Ackerbau
Um den Pastoralisten und Agro-Pastoralisten in Awra langfristig zu helfen, ihren Lebensunterhalt wieder selbst zu verdienen und dem Hunger entgegenzuwirken, unterstützt ADRA die Menschen und baut Wasserauffangbecken und Wasserentnahmestellen für die Dorfbevölkerung. So lässt sich der Zugang zu sauberem Trinkwasser in Teilen Äthiopiens verbessern. Vorhandene Brunnen und Wasserstellen im Einsatzgebiet macht ADRA außerdem wieder nutzbar.
ADRA schult Landwirte in verbesserten Anbaumethoden
Die Ernährungsunsicherheit ist ein weiteres großes Problem für die Bevölkerung. Ohne ausreichende Wasserversorgung können auch die angepflanzten Keimlinge nur schlecht aufgehen und einen guten Ertrag bringen. Viele eingesetzte Samen sind für die klimatischen Bedingungen schlecht geeignet. Daher bildet ADRA 10 landwirtschaftliche Berater und 80 Landwirte im Bereich verbesserter Getreide-, Gemüse- und Obstanbautechniken aus und schult die Landwirte in Nachernteverfahren und verbesserter Lagerung von Nahrungsmitteln. So können sie das Maximum aus der Ernte herausholen. Ihr Wissen geben die Landwirte wiederum an über 700 andere Landwirte weiter.
ADRA baut außerdem 20 Kleinbewässerungsanlagen in besonders von den Dürren betroffenen Dörfern, um die Bevölkerung beim Anbau unabhängiger von den seltenen Niederschlägen zu machen. Die Anlagen ermöglichen eine gezielte und sparsame Bewässerung der Gärten und Felder. Die Landwirte erhalten verbessertes Saatgut und Setzlinge, die – in Kombination mit den Kleinbewässerungsanagen – den Menschen in Awra helfen, sich bald wieder selbst zu ernähren.
Durch verbesserte Saatgutsorten können die Bauern auch verödetes Weideland wieder nutzbar machen. Zusätzlich unterstützt ADRA sie beim Anlegen von Obst- und Gemüsegärten, das macht die Ernährung der Menschen abwechslungsreicher. ADRA verbessert auch den Zugang zu Veterinärdiensten, dadurch werden Tierkrankheiten reduziert und der Bestand gesichert. So kann mit relativ einfachen Mitteln die Ernte und der Viehbestand der Bevölkerung in Awra langfristig gesteigert werden.
Katastrophenvorsorge fördern
Um die Bewohner für die Zukunft zu wappnen, stärkt ADRA die lokale Katastrophenvorsorge in Form von Schulungen, richtet Frühwarnsysteme und Notfallpläne ein und stockt den Viehbestand der Hirtennomaden auf. Die Jugendarbeitslosigkeit bekämpft ADRA durch Schulungen im Bereich Kleinstunternehmertum.
Jetzt für Äthiopien spenden
25 Euro
für eine Ziege
70 Euro
für eine 5-tägige Schulung im Gemüseanbau
4.500 Euro
für die Sanierung einer Wasserstelle
So stellen wir uns Hilfe zur Selbsthilfe vor
Insgesamt hilft ADRA Deutschland mit diesem Projekt über 29.500 Menschen und ermöglicht ihnen einen besseren Zugang zu Trinkwasser, höhere Ernteerträge und ein gesünderes Vieh.
Endlich Wasser für Fatuma und ihre Ziegen
Die Dürre begleitet die 49-jährige Fatuma schon, seit sie denken kann. Immer wieder gab es Phasen, in denen das Wasser knapp war und sie bekam von klein auf beigebracht, wie unendlich kostbar die Ressource Wasser ist. Doch in den letzten Jahren hat sich die Situation deutlich zugespitzt. Ihr Mann ist vor einiger Zeit gestorben, seitdem muss Fatuma alleine für sich und die drei Kinder sorgen. Den Lebensunterhalt bestritt sie mit einer kleinen Ziegenherde, ihre einzige Einkommensquelle.
Sie erinnert sich noch gut daran, als sie vor einigen Monaten einen weiten Fußmarsch mit den Ziegen hinter sich bringen musste, um an eine Wasserquelle zu gelangen und für sich und die Tiere Wasser zu schöpfen.
Doch dort hatte sich bereits eine lange Schlange gebildet: Menschen, Tiere – alle warteten sehnlichst auf das kühle Nass.
Genau weiß Fatuma nicht mehr, wie lange sie am Brunnen anstehen musste, doch es waren sicher einige Stunden, bis sie mit den Ziegen dran war. Diese Situation wiederholte sich. Doch es half nichts, all ihre Ziegen fielen der Dürre zum Opfer.
ADRA hat Fatuma in dieser Not beigestanden und ihr 10 Ziegen zur Verfügung gestellt – und dank der Kleinbewässerungsanlage und der Tiertränke von ADRA, ganz in der Nähe von Fatumas Dorf, kann sie nun regelmäßig für sich und die Tiere sauberes Wasser zapfen.
Über Äthiopien
Partner und Förderung
Dieses Projekt wird unterstützt von dem Auswärtigen Amt.
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- Letzte Aktualisierung:
- Autorin: Mirjam Greilich
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