Schulmädchen in blauen Uniformen während des Unterrichts in Somalia.

Kinder in Somalia wollen zur Schule gehen

Eine bessere Zukunft durch mehr Bildungsmöglichkeiten

Schulmädchen in blauen Uniformen während des Unterrichts in Somalia.

Kinder in Somalia wollen zur Schule gehen

Eine bessere Zukunft durch mehr Bildungsmöglichkeiten

Jahrzehntelange Gewalt und Bürgerkrieg haben ihre Spuren hin­ter­las­sen. In Somalia kann nur knapp ein Drittel der Menschen lesen und schrei­ben. ADRA ist seit Jahren im soma­li­schen Bildungssystem aktiv, baut Schulen und ent­wi­ckelt einen Rahmenlehrplan. Wir wol­len nun zusätz­lich 30.000 Kindern einen Platz in der Schule ermög­li­chen.

Dieses Projekt ist bereits abge­schlos­sen.

Projektinfos

Bildung
Somalia
Aug 2021 – Okt 2023
PROJEKTZIELE

Somalia hat eine sehr jun­ge Einwohnerschaft, mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist jün­ger als 35 Jahre. Die Analphabetenquote liegt bei 62,2 Prozent. Dabei ist der Alphabetisierungsgrad einer Gesellschaft ent­schei­dend für ihre wirt­schaft­li­che Entwicklung und Widerstandsfähigkeit gegen Naturkatastrophen, Hunger und Krankheiten. ‚Bildung‘ ist die Antwort auf die vie­len Fragen, die die Kinder und Jugendliche in Somalia haben.

Eine so jun­ge Gesellschaft, die in naher Zukunft das Land nach dem Bürgerkrieg wie­der auf­bau­en soll, ist auf eine gute Bildung ange­wie­sen. Allerdings gehen nach den Schätzungen der UNESCO im Jahr 2007 nur rund ein Viertel der Kinder zur Schule. Der Unterricht, der ange­bo­ten wird, fin­det statt, obwohl es kein staat­li­ches Bildungssystem gibt, kei­ne Lehrpläne und kei­ne Lehrerausbildung. So haben sich pri­va­te Bildungseinrichtungen und Koranschulen eta­bliert.

In einem frü­he­ren Projekt in Somalia hat ADRA gemein­sam mit dem Bildungsministerium einen Rahmenlehrplan ent­wi­ckelt, der nun an immer mehr Schulen ange­wandt wird.

Mehr Schülerinnen und Schüler in besseren Schulen

Beginnen wol­len wir mit einer brei­ten Einschulungskampagne in den Provinzen Hirshabelle, South West und Jubbaland. Dazu nut­zen wir das direk­te Gespräch mit Eltern, gehen für Befragungen von Haus zu Haus und nut­zen Gespräche inner­halb der Gemeinden.
Viele Schülerinnen und Schüler ver­las­sen die Schule schon vor Abschluss der Grundschule. Sie müs­sen im Haushalt und in der Landwirtschaft hel­fen oder müs­sen ander­wei­tig zum Haushaltseinkommen bei­tra­gen. Bei den­je­ni­gen, bei denen die Gefahr eines Schulabbruchs besteht, wol­len wir unbe­dingt für ihren Verbleib kämp­fen und spre­chen des­halb mit den Schülerinnen und Schülern sowie ihren Eltern.

Oftmals ste­hen Schulgebühren und die Sorge vor Anschaffungskosten einem Schulbesuch ent­ge­gen. Mütter und Väter, die über kaum finan­zi­el­le Rücklagen ver­fü­gen, kön­nen es sich ein­fach nicht leis­ten, ihre Kinder an einer Schule anzu­mel­den. Das muss nicht (mehr) sein: ADRA küm­mert sich um das Schulgeld und hilft bei den Anschaffungen.

Eine Gruppe aus Schulmädchen in Schuluniform sitzt auf Bänken im Schulkorridor
Schulklasse in gelber Schuluniform während des Unterrichts in Somalia.
Zwei Schüler während des Unterrichts in Somalia am schreiben.

Schule als sicheren Ort etablieren

Die Qualität der Schulbildung wird ver­bes­sert! Wir inves­tie­ren in Steine und Köpfe. Durch kon­ti­nu­ier­li­che Fort- und Weiterbildungen für Lehrerinnen und Lehrern, sowie didak­ti­schen Arbeitsgruppen wol­len wir die Fähigkeiten der Somalis Stück für Stück ver­bes­sern. Gleichzeitig stel­len wir aktu­el­le Schulbücher, Arbeitshefte und Lehrmaterial zur Verfügung.

Auch die Schulgebäude wer­den ver­bes­sert. Durch zusätz­li­che Klassenräume wer­den über­füll­te Klassenzimmer ent­las­tet. Auch die sani­tä­ren Anlagen wer­den erwei­tert und geschlechts­spe­zi­fisch ange­passt.

Nicht zuletzt beinhal­tet das Projekt einen Digitalisierungsansatz. In Kooperation mit dem soma­li­schen Bildungsministerium erwei­tert ADRA eine bestehen­de Datenbank zur Erfassung der Anwesenheit von Lehrern und Schülern. Dieses „digi­ta­le Klassenbuch“ misst Erfolge und lie­fert wich­ti­ge Erkenntnisse für künf­ti­ge Projekte.

Heute Bildung, morgen Zukunft!

Das Bildungsprogramm hilft schon heu­te und wird in Somalia auch die nächs­ten Generationen vor­an­brin­gen. „Ich möch­te Arzt wer­den. Ein Arzt, der in sei­nem Land arbei­tet und nie­mals weg­geht“, wünscht sich der jun­ge Schüler Abid.

„Ich möch­te Lehrerin wer­den. Meine Lehrer haben mir eini­ges bei­gebracht. Und spä­ter möch­te ich den Somalis hel­fen, so wie mir mei­ne Lehrer gehol­fen haben“, sagt Deeqa, die noch zur Schule geht.

Auch Salaan geht zur Schule: „Ich lei­de an Kinderlähmung und da ich mich nicht rich­tig bewe­gen und nicht rich­tig spre­chen kann, ist Lernen das Einzige, was ich kann.“

Auch an Kinder mit Behinderungen wird in die­sem Projekt gedacht. Salaan bekommt Unterstützung auf dem Schulweg und in der Schule. Durch die bau­li­chen Veränderungen ist er viel selbst­stän­di­ger.

Eine Gruppe von Schülern in gelber Uniform im Klassenzimmer während des Unterrichts.
Drei Frauen mit Sehbehinderung sitzen auf Stühlen vor einer Wand

Jetzt für Somalia spenden

30 Euro

für eine Solarlampe, damit Schüler:innen auch nach Einbruch der Dunkelheit Schulaufgaben machen kön­nen

100 Euro

für Schuluniformen für fünf Kinder

500 Euro

für Computerset für eine Schule

Die ver­wen­de­ten Icons wur­den
mit­hil­fe der KI recraft.ai gene­riert.

So stellen wir uns Hilfe zur Selbsthilfe vor

Durch die Bildung kom­men­der Generationen wird das Land lang­fris­tig wie­der auf­ge­baut. Der Weg dahin ist noch weit, doch wir gehen die­sen Weg gemein­sam mit den Somalis. Die Schulbildung ist nur ein ers­ter Schritt.

Über Somalia

Das Land befin­det sich seit vie­len Jahren im Bürgerkrieg. Die Einschulungsrate in Somalia ist eine der nied­rigs­ten welt­weit – dies liegt unter ande­rem am Krisenzustand im Land und der dar­aus resul­tie­ren­den Armut. Viele Binnenvertriebene haben kei­nen Zugang zu Nahrung, Trinkwasser, Bildung und zur Gesundheitsversorgung.

Partner und Förderung

Dieses Projekt wird unter­stützt von der Europäischen Union.

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