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Sahel-Region
Gemeinsam die Zukunft der Sahel-Region verbessern
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Sahel-Region
Gemeinsam die Zukunft der Sahel-Region verbessern
Projektinfos
Afrika
2022 - 2026
- Förderung der friedlichen Koexistenz und des Dialogs untereinander
- Verbesserung des Katastrophenschutzes
- Steigerung des Einkommens
- Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität
- Nachhaltiger Umgang mit Acker, Wald, Weide
- Projektnummer: 4650013
Die Sahelzone in Afrika trennt die Wüste Sahara im Norden von der Feuchtsavanne im Süden. Die Region ist durch immer niedrigere Niederschlagsmengen gekennzeichnet. Die Wüste weitet sich ständig aus. In den Ländern Burkina Faso und Mali bekommen die Menschen diese Veränderung zu spüren. Beide Staaten liegen inmitten der Sahelzone. Die Mehrheit der Einwohner lebt von ihren Erträgen aus der Landwirtschaft. Anhaltende Dürreperioden führen zu immer knapperen Ernten. Gleichzeitig wächst die Bevölkerung sehr schnell. Weideflächen, Äcker oder Waldbestände reichen für den hohen Bedarf an Nahrung für Menschen und Tiere sowie an Brennmaterial nicht aus. Der Hunger breitet sich aus.
In der Folge brechen regelmäßig Konflikte über die Nutzung von fruchtbarem Boden zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen aus. Außerdem fürchten sich die Menschen vor Terror- und Rebellengruppen, die Teile der Länder kontrollieren. Zugleich gibt es für junge Menschen wenige Arbeitsmöglichkeiten außerhalb von landwirtschaftlichen Aktivitäten. Sie stehen vor der schwierigen Wahl, auszuwandern oder in die Städte zu ziehen.
ADRA ist in der Provinz Bam im Norden Burkina Fasos und im Kreis Tominian im Westen Malis aktiv. An beide Projektgebiete grenzt unmittelbar die Wüste. Neben Landwirtinnen und Landwirten, unterstützt ADRA ebenfalls Familien, die in den genannten Regionen Zuflucht vor den Terror- und Rebellengruppen oder Naturkatastrophen gefunden haben. Das Projekt zielt darauf ab, die Lebensbedingungen der Menschen im Sahel kurz- und langfristig zu verbessern.
Wie ADRA konkret hilft
Ziel des Projektes ist es, den Menschen so zu helfen, dass sie sich künftig ohne Unterstützung von außen selbst versorgen können. Wir konzentrieren uns bei den Projektmaßnahmen vor allem auf besonders gefährdete Personengruppen wie z.B. von Frauen geführte Haushalte, Menschen mit Behinderungen, ältere Menschen, Binnenflüchtlinge sowie Kinder unter fünf Jahren.
Soforthilfe mit Lebensmittelpaketen
In beiden Projektregionen verteilt ADRA Lebensmittelpakete an 2.200 Familien, um auf den akuten Hunger schnell zu reagieren. Die Lebensmittelpakete enthalten Reis, Bohnen, Hirse und Öl. Die Hilfe kommt Familien, die von Unterernährung bedroht sind, zugute. Außerdem erhalten sie eine finanzielle Soforthilfe, um sich Güter des alltäglichen Bedarfs, wie Küchenartikel, Trinkwasser oder Moskitonetze zu kaufen. Kinder unter fünf Jahren, die unterernährt sind, erhalten ein besonderes Paket mit Notfallnahrung und angereichertem Brei. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, das Überleben der Betroffenen zu sichern und helfen, die Zeit bis zur nächsten Ernte zu überbrücken.
Neue Anbaumethoden steigern die Ernte
Die anhaltende Dürre zwingt die Bäuerinnen und Bauern, den Anbau umzustellen und Pflanzen zu finden, die den harten Klimabedingungen trotzen und eine ausreichende Ernte sicherstellen. Durch verbessertes Saatgut für den Anbau von Hirse, Mais, Bohnen und Reis können sie ihre Ernte steigern, ihr Einkommen erhöhen und ihre Familie über ein ganzes Jahr lang ernähren. Die Bereitstellung von Pflügen, Karren und Schaufeln erleichtert die tägliche Feldarbeit. Verbessertes Saatgut ist an veränderte Klimabedingungen optimal angepasst: es kann auch bei Trockenheit oder kurzen Überschwemmungen keimen. In Schulungen lernen die Projektteilnehmerinnen und -teilnehmer neue Methoden zur Verarbeitung sowie sicheren Lagerung ihrer Ernteerträge. So können sie für schwere Zeiten vorsorgen.
Viehzüchter und -züchterinnen lernen außerdem ihre Tiere zu pflegen und vor Krankheiten zu schützen.
Im Einklang mit der Natur
Die Integration von Nutzbäumen in die landwirtschaftlichen Produktionsfelder schützt den Boden vor Erosion. Es werden Baumschulen eingerichtet, damit das geschulte Personal genügend Setzlinge für die Wiederaufforstung produziert. Übernutzte Agrarflächen werden zudem mit Gründüngung wieder fruchtbar gemacht. Dafür wird Juckbohnensaatgut bereitgestellt. Um die landwirtschaftlichen Erträge zu steigern, werden zusätzlich Brachländer für den Ackerbau und für die Viehhaltung erschlossen. Alte Wasserstellen werden saniert während neue Brunnen gebaut werden, sodass ausreichend Wasser für die Menschen und die Tiere zur Verfügung steht. Neben dem Bau von neuen Bewässerungsanlagen, unterstützt ADRA ebenfalls den Bau von 16 Becken zur Wasserrückgewinnung, um Dürreperioden besser zu überbrücken.
Schließlich lernen die Bäuerinnen und Bauern energiesparende Kochstellen zu bauen. Dadurch verbrauchen sie weniger Holz beim Kochen. Auch qualmt es weniger, was für ihre Gesundheit gut ist.
Diese Maßnahmen zielen auf eine nachhaltige Nutzung der Felder, Waldbestände und Weideflächen ab, sodass die Umwelt, trotz einer Steigerung der menschlichen Aktivitäten, geschützt bleibt.
Besserer Schutz vor Katastrophen
In den Zielgemeinden entwickeln die Menschen lokale Frühwarnsysteme, um Naturkatastrophen wie Dürren, Überschwemmungen oder Heuschreckenplagen rechtzeitig zu identifizieren. Notfallpläne werden erarbeitet. Die Menschen wissen, wie sie im Ernstfall zu reagieren haben. Gemeinsam mit ADRA erfahren die Gemeindeglieder in Schulungen, welche Maßnahmen sie umsetzen können, um das Ausmaß von Katastrophen zu minimieren.
Neue Arbeitsmöglichkeiten für Frauen
Im Rahmen des Projektes haben Frauen die Möglichkeit, eine Weiterbildung in den Bereichen der Kleintierhaltung und der Fischzucht zu absolvieren. Nach der Ausbildung können sie eine dieser Arbeiten als Nebenbeschäftigung ausüben und ihr Einkommen aufbessern. Als Startkapital erhalten Interessierte Werkzeuge, Hühner für eine kleine Hühnerzucht, Zicklein oder die nötige Ausrüstung für die Errichtung einer Fischzucht sowie das nötige Wissen, um ihre Produkte zu vermarkten.
Eine bessere Selbstversorgung durch Gemüsegärten
Zum Zwecke eines besseren und zusätzlichen Einkommens erhalten Frauen bei der Errichtung von kleinen Gemüsegärten Unterstützung. Nun lernen 480 Frauen Neues über Bewässerung, organische Düngung und den Gemüseanbau. Sie werden mit Saatgut für den Anbau von Auberginen, Tomaten, Zucchini und Zwiebeln sowie dem nötigen Werkzeug wie Schubkarren, Gießkannen und Rechen ausgestattet. Solarbetriebene Wasserpumpen sorgen für ausreichendes Wasser, auch in der Trockenzeit.
Die Kleingärten schaffen eine zusätzliche und gesunde Nahrungsmittelquelle für die Produzenten. Das Gemüse wächst mit minimalem Wasserverbrauch und erhöht die Menge und Vielfalt der Nahrung eines Haushaltes. In einer von Mangelernährung geprägten Region kommen die Gemüseerträge im Besonderen jungen Müttern, Schwangeren und Kindern unter fünf Jahren zugute. In Demonstrationsveranstaltungen lernen die Eltern neue Kochtechniken und Kochrezepte kennen. Das Ziel ist es, eine ausgewogene Ernährung mit lokal verfügbaren Lebensmitteln herzustellen. Mit zunehmenden Ernten können die Eltern sich und ihre Kinder nun ausreichend versorgen und sogar Überschüsse verkaufen.
Jetzt für die Sahel-Region spenden
12 Euro
für ein Paket verbessertes Saatgut für eine Landwirtin oder Landwirt
25 Euro
für eine Ziege
60 Euro
für energiesparende Kochherde
244 Euro
Lebensmittelpakete für eine Familie für vier Monate
Gemeinsam mehr erreichen
In einer von sozialen Spannungen geprägten Region setzt ADRA auf den Dialog und auf die Förderung des sozialen Zusammenhalts. Komitees zur friedlichen Beilegung von lokalen Konflikten werden in Mali und Burkina Faso gegründet. In den Komitees besprechen die betroffenen Personen mit den lokalen Behörden und Vertreterinnen und Vertreter der Interessenverbände aus allen Volksgruppen Konflikte und erarbeiten gemeinsam Lösungen. Gleichzeitig können die Projektteilnehmer und -teilnehmerinnen Einfluss auf die Planung und Umsetzung der Projektmaßnahmen üben. Das Ziel ist es, die Bedürfnisse der Menschen zu verstehen und gemeinsam Entscheidungen für ein besseres Lernumfeld zu treffen.
Über den Sahel
Partner und Förderung
Dieses Projekt wird unterstützt von dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
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- Letzte Aktualisierung:
- Autor: Pierre Schweitzer
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