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Such- und Rettungseinsätze im Mittelmeer
Seenotrettung im Mittelmeer
Dieses Projekt ist bereits abgeschlossen.
Projektinfos
Mittelmeer
2023
- Menschen in Seenot im Mittelmeer werden gerettet, versorgt und in einen sicheren Hafen gebracht
- Durch die Dokumentation der Schicksale der Geretteten wird die Öffentlichkeit über Menschrechtsverletzungen an europäischen Außengrenzen informiert
- Projektnummer: 3100217
Notlage im Mittelmeer
Das Mittelmeer gilt als die tödlichste Seeroute der Welt. Seit vielen Jahren fliehen Menschen aus Krisenregionen über das Mittelmeer nach Europa. Nicht alle kommen an. Das Flüchtlingswerk der Vereinten Nationen schätzt, dass jedes Jahr tausende von Menschen auf dem Seeweg sterben. Im Jahr 2022 galten über 2.400 Frauen, Männer und Kinder als verstorben oder vermisst. Dabei kann die Zahl der Opfer nur geschätzt werden.
Wohl kaum jemand verlässt Heimat und Familie mit einem leichten Herzen, um einen Weg voller Gefahren auf sich zu nehmen. Oft ist der Weg über das Mittelmeer die letzte Möglichkeit, Hunger, Folter, Krieg oder Verfolgung zu entgehen. In ihrer Heimat und in den angrenzenden Ländern sehen sie keine Möglichkeit, in Frieden und Sicherheit zu leben. Sie suchen nach Schutz und einem Neuanfang.
Im Rahmen dieses Projektes unterstützt ADRA Deutschland die Arbeit der deutschen Hilfsorganisation SOS Humanity im Mittelmeer. Mit ihrem Rettungsschiff Humanity 1 rettet sie Menschen, die über das zentrale Mittelmeer in seeuntauglichen Booten fliehen, vor dem Ertrinken.
Gemeinsam Leben retten
Gemeinsam mit weiteren deutschen Hilfsorganisationen aus dem Bündnis Aktion Deutschland Hilft unterstützen wir finanziell die Rettungseinsätze von SOS Humanity im Mittelmeer. Menschen in Seenot werden in den internationalen Gewässern zwischen Italien und Libyen gerettet. Auf dem Rettungsschiff Humanity 1 erhalten sie medizinische Notfallversorgung und psychologische Hilfe. An Bord können sich die Geretteten von den traumatischen Erlebnissen erholen und erhalten warme Mahlzeiten sowie warme und trockene Kleidung. Besondere medizinische Bedürfnisse werden an den zuständigen Stellen mitgeteilt. Sobald ein europäischer Küstenstaat die Genehmigung zur Anlandung erteilt und einen Hafen zuweist, werden die Menschen sicher an Land gebracht.
Seit Januar 2023 hat die Mannschaft der Humanity 1 in drei Einsätzen 1.241 Menschen vor dem Ertrinken gerettet. 464 von ihnen waren Kinder. Finanzielle Mittel aus dem Projekt werden auch für die Instandhaltung des Rettungsschiffes verwendet. Die Spenderinnen und Spender tragen mit ihrer Hilfe unmittelbar dazu bei, gefährdete Menschenleben zu retten!
Barrieren aufheben
Die Crew des Rettungsschiffes dokumentiert die Schicksale der Überlebenden, um die Öffentlichkeit in Deutschland auf die Missstände an den europäischen Außengrenzen aufmerksam zu machen. Gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen fördern wir eine bessere Zusammenarbeit zwischen den öffentlichen Behörden in europäischen Küstenstaaten und den im Mittelmeer tätigen Hilfsorganisationen, um auch weiterhin Menschen in Seenot zu retten und Hilfesuchende besser zu schützen.
Jetzt für Menschen in Seenot spenden
15 Euro
für warme und trockene Kleidung für ein Kind
95 Euro
für den Kauf von Rettungswesten für eine Familie
150 Euro
für die Zubereitung von zwei warmen Mahlzeiten pro Tag für 100 Überlebende
Jetzt für Menschen in Seenot spenden
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für warme und trockene Kleidung für ein Kind
95 Euro
für den Kauf von Rettungswesten für eine Familie
150 Euro
für die Zubereitung von zwei warmen Mahlzeiten pro Tag für 100 Überlebende
Über SOS Humanity
Partner und Förderung
FAQs Seenotrettung
Warum hilft ADRA geflüchteten Menschen in Seenot?
Kein Mensch wird freiwillig Flüchtling. Menschen fliehen aufgrund großer humanitärer Krisen über das Mittelmeer nach Europa. In der Hoffnung auf ein Leben ohne Krieg und Gewalt, Hunger und Armut nehmen diese Menschen lebensgefährliche Fluchtwege auf sich. Ihnen gilt unsere Solidarität. Jeder Mensch verdient eine menschliche Behandlung.
Als christliches Hilfswerk haben wir einen humanitären Auftrag und können die Situation im Mittelmeer nicht ignorieren. In den letzten zehn Jahren sind mehr als 25.000 Menschen im Mittelmeer ertrunken. Die Dunkelziffer liegt um ein Vielfaches höher.
Wie unterstützt ADRA die zivile Seenotrettung der Hilfsorganisation SOS Humanity im Mittelmeer?
SOS Humanity ist ein gemeinnütziger Verein und finanziert sich ausschließlich aus Spenden. ADRA Deutschland e.V. unterstützt den Verein finanziell und politisch. Für die finanzielle Unterstützung setzen wir eigene Mittel ein und leiten zweckgebundene Spenden von Privatpersonen an SOS Humanity weiter. Für die politische Unterstützung nutzen wir unsere Kontakte in Politik und Zivilgesellschaft, um auf die zivile Seenotrettung aufmerksam zu machen. Insbesondere die Finanzierung durch öffentliche Gelder und die politische Legitimation als humanitärer Akteur sind uns ein Anliegen.
Woher kommen die Menschen, die über das Mittelmeer nach Europa flüchten?
Die meisten Kinder, Frauen und Männer, die 2018 über das Mittelmeer nach Europa geflohen sind, stammen aus Afghanistan, Syrien und Marokko sowie aus Guinea, dem Irak, Palästina, Mali oder der Demokratischen Republik Kongo. Aktuellere Zahlen liegen bislang nicht vor.
Für unseren humanitären Ansatz spielt die Herkunft der Menschen jedoch keine Rolle. Wir handeln, um Leid zu verhindern oder zu lindern, unabhängig von ethnischer Herkunft, Geschlecht, Behinderung, Religion oder Weltanschauung, Alter oder sexueller Identität (Allg. Gleichbehandlungsgesetz, AGG, § 1). Jeder Mensch hat die gleichen Rechte.
Ist die organisierte Seenotrettung nicht auch ein Anreiz, die gefährliche Überfahrt über das Mittelmeer zu wagen?
Es ist nicht die Seenotrettung, die Menschen in die Flucht treibt. Kriege, Unterdrückung, Hunger, Armut und zunehmend auch der Klimawandel sind Ursachen dafür, dass sich Menschen auf die lebensgefährliche Flucht begeben.
Mehrere Studien – darunter eine der Universität Oxford – belegen, dass es keinen Zusammenhang zwischen der Präsenz ziviler oder staatlicher Seenotretter im Mittelmeer und der Zahl der Flüchtenden gibt. Im Gegenteil: Weniger Rettungsschiffe führen nicht zu weniger Flüchtlingen, sondern zu mehr Menschen, die auf der Flucht in Seenot geraten und sterben.
Mehr zu dieser Studie erfahren Sie hier.
Warum werden die Menschen nach Europa gebracht und nicht zurück nach Afrika?
Nach internationalem Seerecht müssen Menschen nicht nur aus Seenot gerettet, sondern auch an einen sicheren Ort gebracht werden. Das bedeutet, dass den Menschen dort keine Verfolgung drohen darf und sie mit lebensnotwendigen Gütern wie Nahrung und Trinkwasser versorgt werden. Nicht alle Staaten an der nordafrikanischen Küste erfüllen diese Kriterien.
Unterstützt die zivile Seenotrettung ungewollt Schlepperbanden?
Um in Sicherheit zu leben zu können, versuchen Notleidende- trotz aller Risiken – über das Mittelmeer nach Europa zu fliehen. Schlepperbanden machen sich die Not und Hoffnung dieser Menschen zunutze. Sie setzen sie in seeuntüchtigen Booten bewusst den Gefahren des Mittelmeers aus.
Ob Rettungsschiffe im Einsatz sind oder nicht spielt für diese Schlepperbanden keine Rolle. Die Seenotretter hingegen verhindern durch ihre Präsenz, dass Menschen in Seenot geraten und sterben. Sie retten Menschen vor dem Ertrinken.
Ich lese und höre, dass die Seenot-Rettung viel teurer geworden ist. Warum ist das so?
Die Inflation trifft auch die Hilfsorganisationen. Steigende Preise im Energiesektor verteuern die Rettungseinsätze. Hinzu kommen neue Auflagen der Mittelmeeranrainerstaaten. Menschen, die auf hoher See gerettet werden, dürfen nicht im nächsten sicheren Hafen an Land gehen. Das Seenotrettungsboot der Hilfsorganisation SOS Humanity, die Humanity 1, muss beispielsweise mit den Geretteten den Seeweg nach Ancona oder Ortona antreten und darf sie erst dort an Land lassen. Dieser zusätzliche Weg (800 Kilometer Luftlinie) verursacht immense Kosten.
Wäre es nicht besser, statt für die Seenotrettung Geld für die Entwicklungszusammenarbeit zu sammeln?
ADRA Deutschland e.V. ist in vielen der oben genannten Herkunftsländer aktiv. Dort arbeiten wir daran, Fluchtursachen zu mindern.
Einen Überblick über die Projekte finden Sie hier.
Warum hilft ADRA nicht in Deutschland? Hier gibt es auch viele arme Menschen.
ADRA hilft auch in Deutschland. Sei es bei der Integration von Flüchtlingen oder bei den Aufräum- und Wiederaufbauarbeiten im Ahrtal.
Sicher, auch in Deutschland gibt es Armut und Not. Aber es gibt auch ein gut ausgebautes soziales Netz, das von Bund, Kommunen und Wohlfahrtsverbänden getragen wird. Dieses Netz bietet den Menschen in Deutschland eine gewisse Grundsicherung, die es in vielen anderen Ländern nicht gibt. Damit wollen wir nicht das Leid von Armut betroffener Menschen gegeneinander aufwiegen.
Hier in Deutschland gibt es schon so viele Flüchtlinge. Es macht doch sehr viel mehr Sinn, sich um die zu kümmern, die schon hier sind, statt weitere Menschen aufzunehmen.
Wir stellen uns dieser Herausforderung und haben mit dem Bündnis „Gemeinsam für Geflüchtete“ einen wichtigen Beitrag zur Integration von Geflüchteten geleistet. In diesem Bündnis haben sich die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland, das Advent-Wohlfahrtswerk e.V., die Theologische Hochschule Friedensau und ADRA Deutschland e.V. zusammengeschlossen, um die Integrationsbemühungen zu bündeln und das ehrenamtliche Engagement zu koordinieren. Wir sind den vielen Helferinnen und Helfern für ihre Unterstützung sehr dankbar.
Wir können jedoch auf der anderen Seite davon ausgehen, dass die Klimakatastrophe zu weiteren Flüchtlingsströmen führen wird. Hinzu kommen gewaltsame Konflikte und Armut.
Um diese Aufgaben bewältigen zu können, ist ADRA Deutschland e.V. auf Spenden angewiesen.
Unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer Spende.
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- Letzte Aktualisierung:
- Autor: Pierre Schweitzer
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