Ein Hilfstrupp im Wald transportiert einen Verletzen Menschen einen Hang zwischen den Bäumen hoch

„bettter be prepared" – Katastrophenvorsorge rettet Leben

Naturkatastrophen geben sich die Hand auf den Philippinen

Ein Hilfstrupp im Wald transportiert einen Verletzen Menschen einen Hang zwischen den Bäumen hoch

„bettter be prepared" – Katastrophenvorsorge rettet Leben

Naturkatastrophen geben sich die Hand auf den Philippinen

Über 7.000 Inseln, üppige Reisterrassen, scheinbar endlose Sandstrände: das alles kennzeichnet die Philippinen. Doch leider ist der Inselstaat im Pazifischen Ozean auch eines der am stärksten von Naturkatastrophen bedrohten Länder der Welt. Jedes Jahr treffen ca. 20 Wirbelstürme das Land und der Wandel des Klimas lässt die Abstände immer kürzer werden. Dennoch treffen diese Katastrophen die Bevölkerung nach wie vor völlig unvorbereitet. Es gibt kaum Frühwarnsysteme oder andere Schutzmechanismen. ADRA hilft den Menschen, die Widerstandsfähigkeit gegenüber Naturkatastrophen zu stärken und auf diese – leider immer wiederkehrenden Ereignisse – besser vorbereitet zu sein.

Dieses Projekt ist bereits abgelaufen

Projektinfos

Katastrophenvorsorge

Philippinen

Jan 2020- Jun 2022

PROJEKTZIELE

Naturkatastrophen als ständiger Begleiter

Immer wieder werden die Philippinen von Naturkatastrophen „heimgesucht“. Der schlimmste Taifun fegte im November 2013 über das Land. Taifun „Haiyan“ kostete mehr als 6.300 Menschen das Leben. Im September 2018 traf wieder ein starker Taifun die Philippinen. Zyklon Mangkhut hatte einen Durchmesser, der fast ein Drittel des ganzen Landes bedeckte. Über drei Mio. Menschen (730.595 Familien) waren betroffen. Knapp 15.000 Häuser wurden vollständig zerstört, über 195.000 teilweile beschädigt. ADRA unterstützte die Menschen mit Nothilfemaßnahmen. Was uns alle schockierte: obwohl das Land immer wieder mit Naturkatastrophen dieser Art konfrontiert wird, traf der Zyklon die Menschen völlig unvorbereitet. Uns war klar, dass wir die Menschen weiter unterstützen möchten, um langfristig ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Naturkatastrophen zu stärken und ihnen Mittel an die Hand zu geben, um den Katastrophen besser begegnen zu können.

Den Menschen eine Stimme geben – Aufbau mobiler Schutzteams

Das Projekt „EMPOWER“ setzt genau an diesem Punkt an. Wir unterstützen die Bevölkerung in den Gemeinden Pinukpuk und Itogon dabei, Teil des Klimarisikomanagements zu sein. Es ist wichtig, dass die lokale Bevölkerung bei Regierungsmaßnahmen mit einbezogen wird und beim Entwickeln von Maßnahmen zur Katastrophenvorsorge eine Stimme erhält. Nur so kann gewährleistet werden, dass angedachte Maßnahmen für die Menschen hilfreich und sinnvoll sind. Besondere Aufmerksamkeit gilt hier Organisationen gefährdeter Gruppen wie Menschen mit Behinderungen, Landwirten, Jugendlichen, Mädchen und Frauen sowie älteren Menschen. Eine stärkere Beteiligung dieser Gruppen an Entscheidungen verbessert die Transparenz in der lokalen Regierungsführung und schafft eine inklusivere Beteiligung zivilgesellschaftlicher Organisationen am Katastrophen- und Klimarisikomanagement.

Workshops und politische Dialoge helfen, sinnvolle Strategien zu formulieren und DRRM (Disaster Risk Reduction Management)- und Notfallpläne zu entwickeln oder gegebenenfalls zu verbessern. Ziel ist es, die zivilgesellschaftlichen Organisationen zu stärken und mit der lokalen Regierung in einen Austausch zu bringen. Dazu gehören Themen wie Gesetze und Richtlinien der Katastrophenvorsorge, Regierungsführung und soziale Verantwortung. Besonders im Fokus sind Menschen mit Behinderungen mit ihren besonderen Bedürfnissen.

ADRA bildet Multiplikatoren und Multiplikatorinnen aus, sogenannte Trainer, die dann wiederum die Bevölkerung schulen. So verbreitet sich das Wissen, während gleichzeitig Schutzteams aufgebaut werden, die im Ernstfall ganz praktische Hilfe leisten. Die Stärkung der Zivilgesellschaft ist ein wichtiger Schritt, der über Katastrophenvorsorge hinausgeht. Hierbei handelt es sich um nachhaltiges EMPOWERment! Mithilfe dieses Projekts baut ADRA in 80 Prozent der Dorfgemeinschaften (26 von 32) mobile Schutzteams auf.

Dabei motivieren wir vor allem auch Frauen, sich in Initiativen zu engagieren und damit anderen Frauen und deren Bedürfnissen eine Stimme zu geben. In Schulungen erfahren die Frauen und Mädchen oft zum ersten Mal, welche Rechte sie eigentlich haben und, dass es Chancengleichheit für Frauen und Mädchen im Katastrophen- und Klimarisikomanagement geben sollte. Sie erhalten Unterstützung, um ihre Rechte und Pflichten auch durchsetzen zu können.

Unter den Schulungsteilnehmerinnen war auch Estrellita Apidos. Sie ist mittlerweile eine aktive Führungskraft in der Gemeinde und hat verschiedene Verantwortlichkeiten inne, so ist sie auch Mitglied des Dorfgemeinschafts-Rates von Loacan und Leiterin des Frauenbündnisses in der Gemeinde Itogon. Estrellita setzt sich aktiv dafür ein, dass auch Frauen in verantwortungsvollen Positionen des Landes eine Stimme haben und ihren Beitrag zur Gesellschaft leisten können. Viele Frauen trauten sich das bislang nicht zu, da es immer wieder hieß, dieser Bereich sei Männern vorbehalten. Estrellita hat mit ihrer Arbeit viele andere Frauen dazu motiviert, ihrem Beispiel zu folgen und sich in Initiativen zu engagieren. Ihr Motto ist: „Was Männer können, das können Frauen ebenso.“ „In Zeiten stetig wiederkehrender Katastrophen ist es notwendig, die Stimmen der Frauen zu verstärken, damit die Gesellschaft unsere Probleme und Bedürfnisse besser versteht.“

Teilnehmer eines Schulungsprojekts sitzen auf Stühlen und hören aufmerksam der Frau im Stehen zu, während sie durch das Megafon spricht
zwei schwarze Kitinhaltboxen, die ein paar Warnwesten, Megafon, Fahnen und Glocken beinhalten

Verteilung von Frühwarnsystemen

Um im Ernstfall mit den mobilen Schutzteams einsatzfähig zu sein, verteilt ADRA 26 Frühwarnkits bestehend unter anderem aus Warnwesten, Wärmedecken, Taschenlampen und Megafonen. Zusätzlich werden Kartierungen vorgenommen, um die Anzahl der Menschen und deren genaue Standorte zu erfassen. Haushaltsvorsorgepläne helfen der Bevölkerung dabei, sich besser auf mögliche Katastrophen vorzubereiten. Eine gute Vorbereitung kann im Ernstfall Leben retten.

Wir können die Naturkatastrophen nicht verhindern, wir können aber den Menschen helfen, sich besser darauf vorzubereiten und ihnen auf Augenhöhe zu begegnen. Auf lange Sicht kann auch jeder einzelnen helfen, gezielt auf seine Umwelt achten und so dazu beitragen, den Wandel des Klimas aufzuhalten. Denn nur wenn wir alle in die gleiche Richtung laufen, können wir langfristig eine Veränderung bewirken.

Jetzt für Philippinen spenden

17,90 Euro

für eine Schulung in Katastrophenvorsorge und – schutz für einen Haushalt

89 Euro

für eine Trainerschulung für eine Person

300 Euro

für ein Frühwarnkit

Vorsorge rettet Leben!

Der Kapazitätsaufbau zivilgesellschaftlicher Organisationen in den Gemeinden Pinukpuk und Itogon hilft über 100.000 Menschen. Ihre Bedürfnisse im Hinblick auf Maßnahmen zur Katastrophenvorsorge werden wahrgenommen und in Maßnahmen miteinbezogen. 3.000 Haushalte profitieren außerdem von inklusiven Haushaltsvorsorgeplänen, mobilen Schutzteams und Frühwarnsystemen.

Über Philippinen

Der Inselstaat Philippinen ist ein Archipel mit über 7.500 Inseln und befindet sich im westlichen Pazifischen Ozean, in Südostasien. Nur 2.000 der Inseln sind bewohnt. Die Philippinen bilden den fünftgrößten Inselstaat der Welt. Ihren Namen erhielten die Philippinen von dem Entdecker Ruy López de Villalobos, der die Inseln zu Ehren des spanischen Infanten Philipp Las Islas Filipinas nannte.

Partner und Förderung

Dieses Projekt wird unterstützt von der Aktion Deutschland Hilft e.V und der Europäischen Union.

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