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Katastrophenhilfe in Marokko

Im Einsatz für die Erdbebenopfer in Marokko

Im September 2023 richtete ein Erdbeben der Stärke 6,8 in Marokko schwere Schäden an. Im Atlas-Gebirge, nahe des Epizentrums, baut ADRA gemeinsam mit lokalen Partnern winterfeste Notunterkünfte für Betroffene. Diese temporären Unterkünfte verfügen über fließendes Wasser, sanitäre Einrichtungen und Waschgelegenheiten. Gleichzeitig erhalten Viehzüchter, die ihre Tiere verloren haben, Ziegen, um wieder ein eigenes Einkommen zu erzielen. Schließlich helfen wir jungen Leuten mit Ausbildungsangeboten, neue Fähigkeiten für den Arbeitsmarkt zu erwerben. Das Projekt kommt 1.376 Menschen zugute.

Dieses Projekt ist bereits abgeschlossen.

Projektinfos

Katastrophenhilfe

Marokko

2023 - 2024

PROJEKTZIELE

Nach dem Erdbeben - Wie ist die Situation vor Ort

Am 8. September wurde Marokko von einem Erdbeben der Stärke 6,8 erschüttert. Das Erdbeben war das stärkste in der Region seit über 60 Jahren und forderte Regierungsquellen zufolge mindestens 2.946 Tote und über 5.476 Verletzte. Schätzungen zufolge wurden knapp 60.000 Häuser zerstört oder stark beschädigt. Das Epizentrum befand sich im Altas-Gebirge, 71 Kilometer südwestlich von Marrakesch.

Die betroffenen Gebiete sind sehr abgeschieden und daher schwer zu erreichen. Obwohl die meisten Straßen wieder geöffnet und die Trümmer beseitigt wurden, erschweren die geografischen Bedingungen in der Region weiterhin den Transport von Hilfsgütern zu den am stärksten betroffenen Distrikten.

Wie half ADRA gleich nach dem Erdbeben

Es gibt derzeit kein ADRA-Büro im Königreich Marokko. Ein Nothilfe-Team aus dem ADRA-Netzwerk reiste gleich nach dem schlimmen Ereignis ins Katastrophengebiet, um mit Freiwilligen eine erste Analyse durchzuführen. Die dringendsten Bedürfnisse der Menschen wurden ermittelt. Unter der Federführung von ADRA Spanien schlossen sich dann mehrere Länderbüros – darunter ADRA Deutschland e.V. – aus dem weltweiten ADRA-Netzwerk zusammen. Sie stellten finanzielle Mittel zur Verfügung, um die betroffenen Menschen in Marokko zu unterstützen.

Insgesamt erhielten 4.226 Erwachsene und Kinder (812 Familien) in verschiedenen Ortschaften Hilfspakete. Die Hilfspakete enthielten Decken, warme Kleidung und Socken, Taschenlampen, Seife für die persönliche Hygiene, Damenbinden und Hygienetücher zur Verwendung an Orten ohne Zugang zu Wasser. Wir verteilten auch Schulmaterial an Kinder, die bei der Katastrophe alles verloren haben. Insgesamt erhielten 400 Kinder einen Rucksack, Hefte, Buntstifte und Stifte, um ihren Schulalltag wieder aufnehmen zu können. Durch die Bereitstellung von Nahrungsmittelpaketen konnten wir die akute Lebensmittelknappheit in der betroffenen Region verringern.

Bei der Anschaffung und Verteilung der Hilfsgüter arbeitete ADRA mit lokalen Organisationen zusammen. Die Zusammenarbeit hat dazu beigetragen, dass wir zusätzlich den Kauf von Decken, Matratzen und Zelten, die dringend benötigt wurden, finanzieren konnten. Ferner konnten 150 Ziegen für lokale Dörfer, in denen Vieh verloren gegangen ist, erworben werden.

Die genannten Hilfsgüter wurden an verschiedenen Orten in Marrakesch gekauft, um die lokalen Märkte zu stärken.

Männer treiben Ziegen vor sich her
Zwei Wohncontainer in den Bergen
Männer laufen vor einen Notunterkunftszelt

Wie geht die Hilfe im Erdbebengebiet weiter

Gemeinsam mit dem lokalen Partner Al Ofouq weitet ADRA seit Januar 2024 die Hilfsmaßnahmen im Atlas-Gebirge aus. In der vom Erdbeben betroffenen Region Tlat Nyaacoub leben noch viele Menschen in Plastikzelten und sind vor der Kälte nicht geschützt. Nachts können die Temperaturen unter den Gefrierpunkt sinken. Außerdem ist der Zugang zu sauberem Trinkwasser begrenzt.

  • Bau von winterfesten Unterkünften

    In fünf Dörfern werden deshalb 50 winterfeste Notunterkünfte für Familien, die noch in Zelten untergebracht sind, gebaut. Bei diesen Notunterkünften handelt es sich um kleine vorgefertigte Häuser mit einer guten Wärmedämmung. Die Familien können dort wohnen, bis ihre Häuser wiederaufgebaut sind. Diese temporären Unterkünfte verfügen über fließendes Wasser, sanitäre Einrichtungen und Waschgelegenheiten. In jeder Unterkunft wird eine Familie untergebracht.

    Die Häuser werden an Ort und Stelle gebaut, da der Zugang zu den abgelegenen Projektgebieten schwierig ist. Die Baumaterialien werden mit kleinen Lastwägen vor Ort transportiert: Die Dörfer liegen 1.500 Meter über dem Meeresspiegel. In der Projektregion werden außerdem für alle Familien Sanitäranlagen und Brunnen gebaut, um Grundbedürfnisse zu decken.

  • Ausbildung für Jugendliche

    Junge Leute können sich, nach einer zweitätigen Probezeit, am Aufbau der Häuser beteiligen. Anschließend erhalten sie ein Zertifikat, das ihnen die erworbenen Fähigkeiten für den Arbeitsmarkt bestätigt.

  • Verteilung von Ziegen und Viehfutter

    Familien, die vor dem Erdbeben von der Viehzucht gelebt haben, erhalten fünf Ziegen (eine männliche und vier weibliche) und genügend Futter, um sie zwei Monate lang zu ernähren. Auf dieser Grundlage können die Betroffenen ihre Zucht vergrößern und wieder von ihrer Arbeit leben. Der Kauf der Ziegen erfolgt auf den lokalen Märkten in den jeweiligen Gebieten.

Dank unserer Spenderinnen und Spender können wir Familien in Not kurz- und mittelfristig helfen, sich von der Katastrophe zu erholen. Alle Hilfsmaßnahmen wurden mit den lokalen Behörden abgesprochen und mit unserem lokalen Partner umgesetzt.

Jetzt für Marokko spenden

60 Euro

für zwei Ziegen an eine Familie

110 Euro

für die dreimonatige Ausbildung eines Jugendlichen im Baugewerbe

Über Marokko

Nach dem starken Erdbeben nahm die Regierung aus Marokko die Hilfe von vier Ländern an, darunter Spanien. Die Projektarbeit wird deshalb von ADRA Spanien koordiniert. Das Büro ist mit den Strukturen und Bedürfnissen im Land vertraut. Seit 2005 hat ADRA Spanien immer wieder in der Region Projekte durchgeführt und mit den Menschen zusammengearbeitet. Die betroffene Region im Atlas-Gebirge ist schwer zugänglich. Wir setzen alles dafür ein, schnelle Hilfe zu leisten, um niemanden im Stich zu lassen.

Partner und Förderung

Dieses Projekt wird unterstützt von Aktion Deutschland Hilft e.V. und dem ADRA-Netwerk.
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