Ein junges Kind hält eine Schüssel mit Pflanzenwurzeln in beiden Händen und lächelt in die Kamera.

Höhere Lebensqualität auf der Fidschi-Insel Koro

Klimawandel auf Koro

Ein junges Kind hält eine Schüssel mit Pflanzenwurzeln in beiden Händen und lächelt in die Kamera.

Höhere Lebensqualität auf der Fidschi-Insel Koro

Klimawandel auf Koro

Als eine der ers­ten Hilfsorganisationen hat ADRA im Jahr 2020 ein Hilfsprojekt auf der klei­nen Insel Koro gestar­tet. Die Vulkaninsel liegt mit­ten im Urlaubsparadies der Fidschi-Inseln. Doch sie ist kein Touristenmagnet und wirt­schaft­lich abge­hängt. Der Klimawandel erschwert zusätz­lich das Leben auf der Insel: Überschwemmungen durch schwe­re Regenfälle und Wirbelstürme haben in den letz­ten Jahren zuge­nom­men. Gemeinsam mit der ein­hei­mi­schen Bevölkerung begeg­nen wir die­sen Herausforderungen, indem wir zum Beispiel eine Kreislaufwirtschaft auf­bau­en, ver­bes­ser­te Anbaumethoden umset­zen oder den Katastrophenschutz ver­bes­sern.

Dieses Projekt ist bereits abge­schlos­sen.

Projektinfos

Einkommen
Fidschi
Jan 2020 – Jun 2023
PROJEKTZIELE

Koro ist eine klei­ne Vulkaninsel im Zentrum des Pazifiks. Sie gehört zum Inselstaat Fidschi. Knapp 4.500 Menschen, ver­teilt auf 14 Dörfer, woh­nen auf Koro. Die Region ist bei Touristen sehr beliebt, doch auf die Koro-Insel rei­sen nur weni­ge. Dies liegt nicht nur an der wei­ten Entfernung zur Hauptinsel, son­dern auch an den schwe­ren Lebensbedingungen, die dort herr­schen. Infrastrukturen sind kaum vor­han­den. Zudem haben sich in den letz­ten Jahren Unwetter- und Naturkatastrophen wie Überflutungen und Dürrephasen der­art ver­viel­facht, dass immer mehr Ernten aus­ge­fal­len sind. Häuser wer­den immer wie­der vom Sturm abge­deckt, gro­ße Flächen ent­wal­det, Ackerland über­spült und Korallenriffe zer­stört. Dies führt zu Bodenerosion und Knappheit des Grund- und Trinkwassers. Weitere Folgen sind der Verlust der bio­lo­gi­schen Vielfalt und der Rückgang der Fischbestände, die die Menschen vor gro­ße Herausforderungen stel­len.

Die Inselbewohner sind meist Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, die für den Eigenbedarf anbau­en. Nun sind sie von Lebensmittelimporten abhän­gig. Beschäftigungsmöglichkeiten außer­halb der tra­di­tio­nel­len land­wirt­schaft­li­chen Aktivitäten gibt es kaum. Darunter lei­den ins­be­son­de­re jun­ge Menschen, die auf ande­re Inseln aus­wan­dern müs­sen, um einen Arbeitsplatz zu fin­den. Ziel des Projektes ist es, die Herausforderungen des Klimawandels anzu­neh­men und gleich­zei­tig die Lebensqualität auf der Insel zu erhö­hen.

Naturschonende landwirtschaftliche Praktiken

In dem Projekt wer­den die loka­len Organisationen und Interessenvertretungen in die Arbeit mit­ein­be­zo­gen. Auf der klei­nen, iso­lier­ten Insel Koro soll für die 14 Dörfer und ca. 3.000 Einwohner  eine nach­hal­ti­ge Zukunftsperspektive mit­tels kli­ma­an­ge­pass­ter Anbaumethoden und erneu­er­ba­rer Energien auf­ge­baut wer­den. Die Menschen erhal­ten ver­bes­ser­tes Saatgut, das kur­zen Dürreperioden oder Überschwemmungen stand­hält. Außerdem ler­nen sie, wie sie land­wirt­schaft­li­che Flächen opti­mal nut­zen kön­nen. Dank umwelt­freund­li­cher Anbaumethoden, einem viel­fäl­ti­ge­ren Anbau und neu­en Bewässerungsmethoden kön­nen sie ihre Ernteerträge erhö­hen. Der Verzicht auf Pestizide und che­mi­sche Düngemittel ver­hin­dert die Verschlechterung der Bodenqualität.

Die Fischerinnen und Fischer der Insel unter­stüt­zen wir mit neu­en Fanggeräten wie Harpunen, Angelhaken und Angelschnüre. Sie ler­nen vie­les über Handangeln, eine Fangmethode, die kei­ne Auswirkungen auf den Meeresboden hat sowie kei­nen Beifang ver­ur­sacht.

Mit Hilfe des Privatsektors wird der Inlandsmarkt for­ma­li­siert und aus­ge­baut: Der Zugang zu loka­len und regio­na­len Märkten auf den grö­ße­ren Inseln zu fai­ren Marktpreisen ist für die Familien auf Koro nun mög­lich. Dadurch kön­nen sie ihr Einkommen erhö­hen und sich leich­ter Dinge des täg­li­chen Bedarfs leis­ten.

Darüber hin­aus erhal­ten Frauengruppen solar­be­trie­be­ne Gefrierschränke, um Produkte aus dem Fischfang, Obst oder Fleischprodukte bes­ser zu kon­ser­vie­ren und zu lagern. Sie ler­nen, die neu­en Geräte zu instal­lie­ren und zu war­ten. Daraus ent­ste­hen neue Arbeitsmöglichkeiten: Frauen aus einer Gemeinde schlie­ßen sich zusam­men und eröff­nen ein klei­nes Lebensmittelgeschäft. Dank des Gefrierschranks ist die Ware län­ger halt­bar.

Ein lächelnder ADRA-Mitarbeiter hält Karotten und Salat in den Hände
Eine Gruppe von Frauen stehen um das Biogas herum und schauen in die Kamera

Aufbau einer Kreislaufwirtschaft

Gemeinsam arbei­ten wir dar­an, eine grü­ne und nach­hal­ti­ge Wirtschaft auf­zu­bau­en. Mittels Schulungen, finan­zi­el­ler Unterstützung und umwelt­freund­li­chem Technologietransfer wer­den Maßnahmen zur Reduzierung der CO2-Emissionen ergrif­fen und Arbeitsplätze geschaf­fen. Wie sieht es kon­kret aus? Wir ver­mei­den Abfälle, indem bereits exis­tie­ren­de Produkte repa­riert oder wie­der­ver­wen­det wer­den, anstatt neue Produkte her­zu­stel­len oder zu kau­fen. Sind Produkte doch unbrauch­bar gewor­den, wer­den sie zer­legt und ein­zel­ne Komponenten wie­der­ver­wen­det, um neue Produkte oder Geräte zu pro­du­zie­ren. Dadurch ent­steht eine Kreislaufwirtschaft, die es ermög­licht, dass vor­han­de­ne Produkte oder Materialien den Weg in die Wirtschaft zurück­fin­den, statt ent­sorgt zu wer­den.

Außerdem wer­den Initiativen im Öko-Tourismus und der bio­lo­gi­schen Landwirtschaft ent­wi­ckelt und geför­dert. Durch Recycling soll die schö­ne Landschaft wei­ter­hin erhal­ten blei­ben. Im Fokus des Projekts steht auch der Ausbau von erneu­er­ba­ren Energien. Durch Biogasanlagen wird Energie pro­du­ziert. Zurück bleibt ein natür­li­cher Dünger, den die Landwirtinnen und Landwirte auf ihre Felder aus­brin­gen. Die Umwelt wird geschont und die Lebensqualität der Menschen erhöht.

Katastrophenschutz ist das A und O

Um die Inselbewohner bes­ser vor künf­ti­gen Katastrophen zu schüt­zen, wer­den Schutzzonen an den Küsten zur Befestigung der Strände ein­ge­rich­tet, Mangrovenwälder, Kokosnuss-Palmen und ande­re Obstbäume gepflanzt. Mangroven bil­den ein wich­ti­ges Instrument, um die Folgen des Klimawandels zu mil­dern. Sie schüt­zen nicht nur Küsten und Riffe vor Erosion und Sturmfluten, sie bie­ten auch ein Heim für vie­le ver­schie­de­ne Tierarten und bin­den CO2 wie kaum ein ande­res Gewächs. Mangroven sind neben dem Regenwald das wich­tigs­te Ökosystem der Welt. Die Fischer dür­fen sich somit über Krabben, Muscheln und Fische freu­en. Wenn die Fischbestände stei­gen, kön­nen sie mehr ver­kau­fen und von ihrer Arbeit bes­ser leben!

Lokale Organisationen der Zivilgesellschaft (Vereine und Gruppen auf Dorfebene) wer­den von der Planung bis zur Umsetzung des Projektes in alle Entscheidungen ein­be­zo­gen. Ihr Wissen ist wich­tig, um das Leben der Menschen auf Koro lang­fris­tig zu ver­bes­sern.

Jetzt für Fidschi spenden

20 Euro

für 25 Mangrovenpflanzen ermög­li­chen uns, einen Beitrag zur Aufforstung zu leis­ten

218 Euro

für Fischfanggeräte für eine Familie (Harpunen, Angelhaken, Angelschnüre, usw.)

3.000 Euro

für die Beschaffung und Pflege eines solar­be­trie­be­nen Gefrierschranks für eine Frauengruppe in einer Dorfgemeinschaft

Die ver­wen­de­ten Icons wur­den
mit­hil­fe der KI recraft.ai gene­riert.

Anfang Februar 2016 fegte der tropische Wirbelsturm „Wilson“ über die Insel Koro hinweg und hinterließ eine Spur der Verwüstung

Laitia Waqanivavalagi, Dorfvorsteher auf Koro reinigt die Küste

Der Zyklon hat uns schwer gescha­det“, erzählt Laitia Waqanivavalagi, Dorfvorsteher von Sinuvaca. „Noch heu­te leben wir mit sei­nen Folgen. Unsere Mangrovenwälder und Kokospalmen wur­den zer­stört. Für uns sind sie wich­tig, weil sie wich­ti­ge Ökosysteme beher­ber­gen. Die meis­ten von uns sind Fischer. Normalerweise leben Fische, Krabben und Muscheln vor unse­rer Küste. Wenn wir aber jetzt zum Fischen hin­aus­fah­ren, fan­gen wir nichts mehr. Wir müs­sen wirk­lich weit weg aufs Meer fah­ren, um Fische zu fin­den. Ich bin sehr froh, dass ADRA uns hilft, das Leben vor der Küste zurück­zu­brin­gen. 

Gemeinsam mit ADRA und der Europäischen Union haben wir Schutzgebiete ent­lang der Küste ein­ge­rich­tet. Wir pflan­zen Mangroven und ande­re Baumsetzlinge wie­der ein und rei­ni­gen die Küste. Wir möch­ten unse­re Natur von Abfall befrei­en. Wir über­wa­chen die Schutzgebiete, damit sich Tiere und Pflanzen im Wasser rege­ne­rie­ren kön­nen. Auf der Insel sind wir alle von der Natur abhän­gig. Wenn wir sie pfle­gen, wer­den wir wie­der mehr fischen kön­nen! Mangroven schüt­zen uns auch vor dem stei­gen­den Meeresspiegel. Danke an alle, die uns unter­stüt­zen. Ihr gebt uns die Kraft, neu anzu­fan­gen.

Über Fidschi

Die Insel Koro gehört zu den Fidschi-Inseln im Südpazifik und wur­de 2016 von Hurrikan „Winston“ wei­test­ge­hend zer­stört. Seit 2020 hilft ADRA der Bevölkerung beim Wiederaufbau und setzt finan­zi­el­le und mate­ri­el­le Anreize für die Entstehung einer Kreislaufwirtschaft.

Partner und Förderung

Dieses Projekt wird unter­stützt von der Europäischen Union und ADRA.

Europäische Union Logo
Europäische Union Logo
ADRA Deutschland e.V. primär Logo
Eine Gruppe von Farmen während der Arbeit
Ein Mann sitzt in der Hocke im Schlamm und pflanzt Mangroven in die Erde ein
Eine Gruppe von Männern installiert ein solarbetriebenes Bewässerungssystem

Teilen auf:

Helfen Sie Menschen in Not durch eine Spende. Gezielt kön­nen Sie Projekte und Kampagnen unter­stüt­zen.

Sie suchen ein Geschenk für jeman­den? Wie wäre es mit einem Geschenk aus unse­rem ADRA-Spendenshop?

Weitere Projekte | ADRA Deutschland e.V.

Feldarbeiter und ADRA-Mitarbeiter gehen über ein Ackerfeld in Somalia, um landwirtschaftliche Projekte und Erntebedingungen zu begutachten.
Projekte

Frühzeitiges Handeln rettet Leben in Äthiopien und Somalia

In einer vom Klimawandel stark betrof­fe­nen Region hilft ADRA den Menschen in Äthiopien und Somalia, sich recht­zei­tig vor Naturkatastrophen, ins­be­son­de­re vor Überschwemmungen ent­lang des Shebelle-Flusses, zu schüt­zen. Das Projekt stärkt den loka­len Katastrophenschutz durch vor­aus­schau­en­de Hilfsmaßnahmen und den Ausbau von Frühwarnprotokollen. › mehr dazu

Zwei Mädchen sitzen nach dem Erdbeben 2025 vor zerstörten Häusern in Afghanistan.
Projekte

Nothilfe nach Erdbebenkatastrophe in Afghanistan

Ende August 2025 erschüt­ter­te ein star­kes Erdbeben der Stärke 6,0 die öst­li­chen Regionen Afghanistans. Am stärks­ten betrof­fen waren die Provinzen Nangarhar, Kunar, Laghman und Nuristan. Über 2.000 Menschen ver­lo­ren ihr Leben, Tausende wur­den ver­letzt oder obdach­los. Die Katastrophe traf eine Bevölkerung, die unter ande­rem auf­grund schlech­ter Ernten ohne­hin schon Schwierigkeiten hat­te, sich zu ernäh­ren. › mehr dazu

Projekte

Nahrungsmittelhilfe als Weg aus der Krise

Der Jemen erlebt 2025 eine Hungerkrise. Mehr als fünf Millionen Menschen sind von Hunger betrof­fen. Besonders schlimm ist es im Gebiet Al Wazi’yah, wo mehr als die Hälfte der Bevölkerung nicht genug zu essen hat. Gründe dafür sind hohe Lebensmittelpreise, der andau­ern­de Konflikt im Land sowie die gerin­gen Löhne. Obwohl Lebensmittel lokal erhält­lich sind, kön­nen sich die­se immer weni­ger Familien leis­ten. › mehr dazu