Drei Grundschulkinder in gelben ADRA-TShirts sitzen mit Mundschutz an einem Tisch und lernen

Sozialen Zusammenhalt stärken: ADRA hilft Roma-Familien in Serbien

Hilfe für Roma-Familien in Serbien

Drei Grundschulkinder in gelben ADRA-TShirts sitzen mit Mundschutz an einem Tisch und lernen

Sozialen Zusammenhalt stärken: ADRA hilft Roma-Familien in Serbien

Hilfe für Roma-Familien in Serbien

In Serbien leben die Roma am Rande der Gesellschaft. Sie werden diskriminiert und zählen zu den Ärmsten der Armen im Land. Die meisten von ihnen finden keine regelmäßige Arbeit und überleben als Tagelöhner. Die Kinder gehen nur einige Jahre zur Schule. Oft leben sie in Siedlungen, außerhalb der Städte, ohne Strom- Wasser- und Abwasserversorgung. Um ihre Lage zu verbessern, engagiert sich ADRA seit 2015 an ihrer Seite mit Bildungsangeboten für Groß und Klein. Im Rahmen dieses Projekts arbeitet ADRA weiter daran, das Qualifikationsniveau der Roma-Bevölkerung zu erhöhen und ihren Einstieg in den Arbeitsmarkt zu erleichtern. Ihre Integration in die Gesellschaft ist für uns eine Herzensangelegenheit!

Dieses Projekt ist bereits abgeschlossen.

Projektinfos

Bildung

Serbien

Apr 2021 - Mrz 2023

PROJEKTZIELE

Roma-Familien sind stark von Armut und Arbeitslosigkeit betroffen

In Serbien bildet die Roma-Gemeinschaft eine ethnische Minderheit. Offiziellen Statistiken zufolge machen sie zwei Prozent der Gesamtbevölkerung aus. Das entspricht ca. 150.000 Menschen. Offizielle Schätzungen gehen jedoch von 400.000 aus. Viele unter ihnen sind bei den Behörden erst gar nicht registriert und haben deshalb keinen Zugang zu einer angemessenen Gesundheitsversorgung, Grundschulbildung und zu Sozialleistungen. Im Vergleich zur Mehrheitsbevölkerung sind die Romas überdurchschnittlich stark von Armut und Arbeitslosigkeit betroffen. Weniger als ein Drittel von ihnen übt eine Beschäftigung aus. Nur 15 Prozent der Jugendlichen schließen einen Schulabschluss oder eine Berufsausbildung ab. In Serbien gehört Diskriminierung zu den wichtigsten Gründen, weshalb Roma-Familien am Rande der Gesellschaft leben. Darum ist es für ADRA Deutschland wichtig, jungen Roma die Chance auf eine gute Bildung und einen guten Arbeitsplatz zu bieten. In den Städten Belgrad und Novi Sad steht ADRA Roma-Familien zur Seite, um ihnen zu helfen, sich selbst und ihre Familien langfristig aus der Armut zu befreien und ihren Platz in der Gesellschaft zu finden.

Drei junge Schüler sitzen an einem Tisch, tragen Mund-Schutz-Bedeckung und malen gemeinsam auf einem Papier
zwei Schulkinder und eine Betreuerin tragen Mund-und-Nasen-Schutz-Masken und lesen gemeinsam aus einem Disney-Buch vor einem Regal mit vielen Büchern und einem Stempel

Eine gute Bildung ist der Schlüssel zum Erfolg

„Bildung ist die mächtigste Waffe, die du verwenden kannst, um die Welt zu verändern“ sagte einst der ehemalige südafrikanische Präsident Nelson Mandela. Getreu diesem Ansatz fördert ADRA die Schulbildung von Roma-Kindern und unterstützt Erwachsene beim Lesen- und Schreibenlernen. Roma werden unterstützt, einen Hauptschulabschluss zu machen und erhalten Nachhilfe. In früheren Projekten lag der Fokus auf der Absolvierung der Grundschule. Nun ist das Ziel zu verhindern, dass  junge Roma die Schule nach der Grundschule verlassen. In Serbien ist es ohne Hauptschulabschluss  sehr schwierig, eine Arbeit zu finden. Darum begleitet ADRA Kinder und Jugendliche bei der Einschreibung in die Hauptschule und beim Lernen. Familienberaterinnen und Familienberater suchen das Gespräch mit den Eltern, um sie von der Bedeutung des Schulbesuchs für ihre Kinder zu überzeugen.

Besserer Einstieg in den Arbeitsmarkt dank einer besseren Ausbildung

Um den Roma den Einstieg in den Arbeitsmarkt zu erleichtern, wird der beruflichen Bildung eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Das Qualifikationsniveau und somit die Attraktivität junger Menschen für den Arbeitsmarkt werden mit berufsbezogenen Schulungen erhöht. Roma ohne Bildungsabschluss erlernen in einer dreimonatigen Ausbildung neue Fähigkeiten, die sie auf dem Arbeitsmarkt nachweisen können. Die angebotenen Ausbildungen beziehen sich auf Berufe, die auf dem Arbeitsmarkt besonders nachgefragt sind. Nach Abschluss des Trainings erhalten die Absolventen ein anerkanntes Zeugnis. Darüber hinaus unterstützt ADRA die jungen Leute bei der Bewerbung auf einen Arbeitsplatz in Betrieben vor Ort.

Bei der Gründung von Kleinunternehmen werden die jungen Menschen begleitet und gefördert. In Workshops erwerben sie praktische Fertigkeiten und erhalten eine technische Unterstützung in Form von Handwerkszeug. Außerdem erhalten junge Unternehmen die Möglichkeit, ein Stipendium für ein weiterführendes Studium in einer Wirtschaftsschule zu bekommen.

Jetzt für Serbien spenden

35 Euro

für Nachhilfeunterricht

300 Euro

für eine dreimonatige Ausbildung

1.500 Euro

für Startkapital, um ein Kleinunternehmen zu gründen

Begegnung auf Augenhöhe

Das erklärte Ziel des Projektes ist, die Integration von Roma-Familien in die serbische Gesellschaft zu erleichtern. Einer ihrer wichtigsten Prämissen ist das Ende der Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt. Zu diesem Zweck informiert ADRA die Roma-Gemeinschaft in Belgrad und Novi Sad über ihre Rechte, um Diskriminierungen am Arbeitsplatz vorzubeugen. Außerdem wird ihnen eine kostenlose Rechtsberatung angeboten. Runde Tische mit Regierungs-, Behördenvertretern und Hilfsorganisationen stärken zudem das öffentliche Bewusstsein für die Rechte und die Eingliederung von Roma-Minderheiten.
Das Projekt kommt insgesamt 640 Personen zugute.

Remzija und Nadira nehmen am Projekt des ADRA-Gemeinschaftszentrums teil

Eine Schülerin steht in einem Raum mit Bücherregalen lächelnd vor einem offen Fenster, auf dessen Fensterbank vier Bücher liegen, auf welche die Hand des Mädchens draufliegt

Remzija und Nadira sind 15-jährige Mädchen aus Belgrad. Sie wohnen mit ihren Familien in einer Roma-Siedlung am Rande der Stadt. Im Jahr 2021 schlossen sie erfolgreich die Grundschule ab. In Serbien reicht die Grundschule von der ersten bis zur achten Klasse. Nun können sie mit der Unterstützung von ADRA eine weiterführende Schule besuchen. Sie freuen sich sehr über diese Entwicklung! In der Regel hören die Roma-Kinder nach der Grundschule auf, weil sie ihren Eltern im Haushalt oder bei der Arbeit helfen müssen.

Seit April 2021 nehmen beide Mädchen an einem Projekt teil, das im ADRA-Gemeinschaftszentrum durchgeführt wird. Im Rahmen dieses Projekts erhalten sie regelmäßig Nachhilfeunterricht, der ihnen geholfen hat, die Grundschule abzuschließen und jetzt weiter zu lernen. Wie wichtig diese Unterstützung für die Kinder und die Eltern ist, erzählt uns Samir, der Vater von Remzija, bei unserem Besuch im Gemeinschaftszentrum:  „Wir können nicht genug betonen, wie wichtig es für uns ist, dass jemand unseren Kindern angemessene Hilfe und Unterstützung bietet, damit sie eine Schule besuchen können. Wir sind sehr froh, dass unsere Kinder einen Ort zum Lernen und Lehrer haben, die ihnen helfen. Wir können das nicht tun, da die meisten Eltern in unseren Siedlungen keinen Schulabschluss haben.“

Samir berichtet uns stolz, dass seine Tochter, gemeinsam mit ihrer Freundin Nadira, an einer Studienreise mit neun weiteren Schülerinnen und Schülern aus Serbien teilnehmen wird. Zehn Tage lang werden die beiden mit weiteren 60 Teilnehmern aus sechs europäischen Ländern Italien besuchen. Das Ziel der Reise ist es, neues Wissen in drei Bereichen zu erwerben und zu vertiefen: Mathematik, Chemie und Biologie. Außerdem soll den Kindern die Möglichkeit zum interkulturellen Austausch gegeben werden. Samir bedankt sich bei ADRA und den Spenderinnen und Spendern für die Unterstützung. „Ohne eure Hilfe, wäre meine Tochter nie ins Ausland gegangen!“, fügt er hinzu.

Über Serbien

Diese Volksgruppe stamm ursprünglich aus Indien. Im Mittelalter wanderten sie nach Europa aus und ließen sich vorwiegend in Osteuropa nieder. In ihren jeweiligen Heimatsländern bilden sie eine nicht gern gesehene Minderheit. Nur die wenigen unter ihnen bekommen eine angemessene Arbeit.

Partner und Förderung

Dieses Projekt wird unterstützt von dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit - deutsch-serbische Zusammenarbeit Logo
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit - deutsch-serbische Zusammenarbeit Logo
Viele junge Schüler warten aufgeregt darauf, die mobile Schule von innen zu sehen
Drei fröhliche Schulmädchen springen vor der mobilen Schule in die Luft und zeigen mit beiden ihrer Händen das Peace-Zeichen
Eine junge Schülerin steht vor einem mobilen Schulbus und zeigt mit der linken Hand auf das ADRA Logo

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