Mit Bildung einen Neuanfang in Thailand ermöglichen: Schulklasse während dem Unterricht
Mit Bildung einen Neuanfang in Thailand ermöglichen: Schulklasse während dem Unterricht

Hilfe für Geflüchtete aus Myanmar

Mit Bildung einen Neuanfang in Thailand ermöglichen

In den letz­ten Jahren haben rund 100.000 Menschen aus Myanmar Zuflucht in Thailand gefun­den. Sie leben in Notunterkünften nah an der Grenze zu ihrem Heimatland und haben kei­ne Möglichkeit, Geld zu ver­die­nen. ADRA bil­det des­halb 2.700 Geflüchtete in ver­schie­de­nen Berufen aus und hilft ihnen dabei, sich auf dem thai­län­di­schen Arbeitsmarkt zu behaup­ten. Dabei legen wir gro­ßen Wert auf die Förderung von Frauen. Mit einem finan­zi­el­len Zuschuss unter­stüt­zen wir sie bei der Gründung von Kleinstunternehmen. So kön­nen sie ihre Familie aus­rei­chend ver­sor­gen.

Projektinfos

Bildung
Thailand
2023 ‑2025
PROJEKTZIELE

Die Situation an der thailändisch-myanmarischen Grenze

Am 01. Februar 2021 setz­te das Militär in Myanmar die demo­kra­tisch gewähl­te Regierung ab und über­nahm die Herrschaft im Land. Um der Unterdrückung zu ent­kom­men, haben Zehntausende Menschen Zuflucht in Thailand nahe der Grenze gesucht. Sie muss­ten dabei ihr Heimatland ille­gal ver­las­sen, weil sie vom neu­en Régime kei­ne Reisedokumente erhal­ten.  

In Thailand leben der­zeit knapp 100.000 Geflüchteten in neun Flüchtlingslagern ent­lang der thailändisch-myanmarischen Grenze. Sie dür­fen weder eine Arbeit in Thailand suchen noch das Lager ver­las­sen, da die thai­län­di­sche Regierung ihnen ohne Reisedokumente kei­ne Aufenthaltserlaubnis gewährt. Sie haben kein Geld, um ihre Familien zu ernäh­ren und kön­nen aus Angst vor Verfolgungen auch nicht nach Myanmar zurück­keh­ren. Des Weiteren hat Thailand weder die Genfer Flüchtlingskonvention von 1951 noch das dazu­ge­hö­ri­ge Protokoll von 1967 rati­fi­ziert. Folglich gibt es kei­nen for­ma­len Rechtsrahmen für die Anerkennung von Geflüchteten oder die Gewährung von Rechtsschutz. Geflüchtete aus Myanmar wer­den nach thai­län­di­schem Recht oft als „Vertriebene“ und nicht als Geflüchtete betrach­tet. Ihre Rechte und ihre Mobilität ist dadurch ein­ge­schränkt. 

Gemeinsam mit der fran­zö­si­schen Hilfsorganisation ACTED bil­det ADRA in den neun Flüchtlingslagern 2.700 Flüchtlinge in ver­schie­de­nen Berufen wie Bäcker/in, Näher/in und Friseur/in aus. Das mit­tel­fris­ti­ge Ziel ist es, ihnen zu hel­fen, einer bezahl­ten Arbeit nach­zu­ge­hen, um ihre Familien aus­rei­chend zu ver­sor­gen. Das lang­fris­ti­ge Ziel ist es, das Leben der in den Flüchtlingsunterkünften leben­den Menschen durch bes­se­re Dienstleistungen zu ver­bes­sern.  

Wie ADRA konkret vor Ort Hilfe leistet

Zu Beginn des Projekts ermit­tel­te ADRA gemein­sam mit den Bewohnern und Bewohnerinnen der Flüchtlingslager, wel­che beruf­li­chen Ausbildungsmöglichkeiten am drin­gends­ten benö­tigt und gewünscht wur­den. Ziel ist es, Berufe zu erler­nen, die in Myanmar oder in Thailand drin­gend benö­tigt wer­den. Dadurch kön­nen die Menschen die neu erlern­ten Fähigkeiten, im Falle einer Rückkehr nach Hause, gut ein­set­zen oder sich bes­ser auf dem thai­län­di­schen Arbeitsmarkt behaup­ten, sobald sie eine Aufenthaltserlaubnis erhal­ten. 

2.7000 Flüchtlingen wird eine drei­mo­na­ti­ge Ausbildung in den Bereichen Computerbenutzung, Motorradreparatur, Hotelmanagement, Nähen, Friseurhandwerk, Bauwesen, Kochen und Backen sowie Elektro- und Elektroinstallation ange­bo­ten.  

Zu die­sem Zweck wer­den Lehrkräfte in den Flüchtlingslagern aus­ge­bil­det und Lernzentren ein­ge­rich­tet. Bestehende Gebäude wer­den saniert, um die Auszubildenden in einer guten Lernumgebung emp­fan­gen zu kön­nen. In einem frü­he­ren Projekt wur­den bereits Ausbildungen ange­bo­ten. Arbeitsgeräte wie Nähmaschinen, Computer oder Kochutensilien wer­den des­halb über­prüft und gege­be­nen­falls aus­ge­tauscht 

ADRA unter­stützt die Absolventen und Absolventinnen mit einem finan­zi­el­len Zuschuss für die Gründung eines Kleinstunternehmens oder Geschäfts inner­halb der Flüchtlingslager. Da sie zur Zeit das Lager nicht ver­las­sen kön­nen, sol­len sie die Möglichkeit erhal­ten, ihre neu erlern­ten Fähigkeiten gleich ein­zu­set­zen. Davon pro­fi­tie­ren auch die ande­ren Bewohnerinnen und Bewohnern in den Notunterkünften. Der finan­zi­el­le Zuschuss beträgt ca. 300 Euro pro Person.  

Eine Gruppe von Männern aus Thailand genießt einen gemeinsamen Friseurbesuch und lässt sich verwöhnen.
Ein Mann aus Thailand repariert sein Mofa mit Geschick und Hingabe
Drei fleißige Näherinnen aus Thailand bei der Arbeit an ihren Nähmaschinen.

Frauen gestalten die Zukunft mit!

Im Rahmen des Projekts unter­stüt­zen wir ins­be­son­de­re Frauen. 50 Prozent der Ausbildungsplätze sind für sie reser­viert. In Myanmar und in Thailand füh­ren tra­di­tio­nell die Frauen das Haushalt und hei­ra­ten früh, sodass sie kaum die Chance erhal­ten, eine Ausbildung oder ein Studium zu absol­vie­ren. Nach Ende des Projekts können sie ein eige­nes Einkommen erwirt­schaf­ten und das Leben ihrer Familie verbes­sern. 

Ein Neuanfang in Thailand ist möglich

Gleichzeitig setzt sich ADRA mit den loka­len Behörden, Wirtschaftsvertreterinnen und ‑ver­tre­tern sowie der loka­len Presse zusam­men, um einen künf­ti­gen Einstieg der Geflüchteten in den thai­län­di­schen Arbeitsmarkt zu erleich­tern. Gemeinsam arbei­ten wir dar­an, die Einschränkung der Bewegungsfreiheit für die Menschen aus Myanmar auf­zu­he­ben und bie­ten bei admi­nis­tra­ti­ven Belangen unse­re Hilfe an. 

Jetzt für Thailand spenden

84 Euro

Ermöglicht einer jun­gen Person einen neu­en Beruf im Rahmen einer drei­mo­na­ti­gen Ausbildung zu erle­nen.

300 Euro

Mit die­sem Startkapital kann eine Person ein Kleinstunter­neh­men grün­den.

1.200 Euro

Damit Arbeitsmate­ria­li­en wie Computer, Nähmaschinen oder Kochuten­si­li­en in einem Lernzentrum ein Jahr lang instand­ge­hal­ten wer­den kön­nen.

Die ver­wen­de­ten Icons wur­den
mit­hil­fe der KI recraft.ai gene­riert.

Über Thailand

Das süd­ost­asia­ti­sche Thailand ist bekannt für sei­ne vie­len Inseln mit fei­nen Sandstränden, Tagesmärkten bis tief in die Nacht, alten Ruinen und reich ver­zier­ten Tempeln mit Buddhafiguren. Die Hauptstadt Bangkok ver­eint mit ihren Wolkenkratzerhotels und viel­stö­cki­gen Einkaufsläden, dem regen Verkehr mit zahl­rei­chen Taxis und drei­räd­ri­gen Kraftfahrzeugen (Tuk Tuk genannt) einen star­ken Gegensatz zu den gleich neben­an gele­ge­nen, eher ruhi­gen Siedlungen am Kanal und den bekann­ten Tempeln Wat Arun, Wat Phở und Wat Phra Kaeo.

Partner und Förderung

Das Projekt wird durch die Europäische Union und Aktion Deutschland Hilft unter­stützt.

Teilen auf:

Helfen Sie Menschen in Not durch eine Spende. Gezielt kön­nen Sie Projekte und Kampagnen unter­stüt­zen.

Sie suchen ein Geschenk für jeman­den? Wie wäre es mit einem Geschenk aus unse­rem ADRA-Spendenshop?

Weitere Projekte | ADRA Deutschland e.V.

Zwei Mädchen sitzen nach dem Erdbeben 2025 vor zerstörten Häusern in Afghanistan.
Projekte

Nothilfe nach Erdbebenkatastrophe in Afghanistan

Ende August 2025 erschüt­ter­te ein star­kes Erdbeben der Stärke 6,0 die öst­li­chen Regionen Afghanistans. Am stärks­ten betrof­fen waren die Provinzen Nangarhar, Kunar, Laghman und Nuristan. Über 2.000 Menschen ver­lo­ren ihr Leben, Tausende wur­den ver­letzt oder obdach­los. Die Katastrophe traf eine Bevölkerung, die unter ande­rem auf­grund schlech­ter Ernten ohne­hin schon Schwierigkeiten hat­te, sich zu ernäh­ren. › mehr dazu

Projekte

Nahrungsmittelhilfe als Weg aus der Krise

Der Jemen erlebt 2025 eine Hungerkrise. Mehr als fünf Millionen Menschen sind von Hunger betrof­fen. Besonders schlimm ist es im Gebiet Al Wazi’yah, wo mehr als die Hälfte der Bevölkerung nicht genug zu essen hat. Gründe dafür sind hohe Lebensmittelpreise, der andau­ern­de Konflikt im Land sowie die gerin­gen Löhne. Obwohl Lebensmittel lokal erhält­lich sind, kön­nen sich die­se immer weni­ger Familien leis­ten. › mehr dazu

Eine Gruppe von Frauen sitzt im Kreis, diskutiert und arbeitet gemeinsam an einem großen Papierbogen mit Zeichnungen und Plänen auf einer Terrasse in Indien
Projekte

Indien: Wirksame Maßnahmen für eine bessere Katastrophenplanung

ADRA unter­stützt den Katastrophenschutz in Indien. Durch früh­zei­ti­ges Handeln las­sen sich bei vor­her­seh­ba­ren Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Zyklonen und Hitzewellen die Folgen mil­dern. Gemeinsam mit Behörden, Wissenschaft und loka­len Hilfsorganisationen ent­wi­ckelt ADRA kla­re Abläufe, um Menschen recht­zei­tig zu schüt­zen und mate­ri­el­le Schäden zu ver­rin­gern. › mehr dazu