Landwirtinnen aus Mosambik setzen junge Pflanzen auf einem Feld ein, um ihre Anbaumethoden zu verbessern und die Ernteerträge zu steigern.

Hand in Hand mit der Natur in Mosambik

Umweltschutz ist Menschenschutz

Landwirtinnen aus Mosambik setzen junge Pflanzen auf einem Feld ein, um ihre Anbaumethoden zu verbessern und die Ernteerträge zu steigern.

Umweltschutz ist Menschenschutz

Hand in Hand mit der Natur in Mosambik

Das Naturparadies Mosambik ist in Gefahr. Das Küstenland in Südostafrika lei­det beson­ders unter den Folgen des Klimawandels. Extreme Wetterereignisse wie Wirbelstürme, Überschwemmungen und Dürre set­zen zuneh­mend Menschen und Natur unter Druck. Als Reaktion auf die­se Entwicklung setzt sich ADRA gemein­sam mit der Peace Parks Foundation im Maputo-Nationalpark für einen bes­se­ren Küstenschutz ein, um die Folgen des Klimawandels zu min­dern. Gleichzeitig hel­fen wir der loka­len Bevölkerung dabei, ihr Einkommen zu ver­bes­sern. Ziel des Projekts ist es, den Menschen zu hel­fen, ihre Umwelt zu schüt­zen, wirt­schaft­li­che Anreize für die Pflege des Naturschutzgebietes zu schaf­fen und durch nach­hal­ti­ge land­wirt­schaft­li­che Praktiken aus­rei­chend Nahrungsmittel für alle zu pro­du­zie­ren.

Projektinfos

Einkommen
Mosambik
Jun 2022 – Mai 2027
PROJEKTZIELE

Mit ihrer ein­zig­ar­ti­gen Fauna und Flora gilt Mosambik als gehei­mes Urlaubsparadies. Doch für die hei­mi­sche Bevölkerung sieht die Realität anders aus. Etwa jeder zwei­te Mensch in Mosambik lebt unter­halb der Armutsgrenze – das heißt mit weni­ger als 1.90 US Dollar pro Tag. Die Gründe für die hohe Armutsrate sind viel­fäl­tig: Geringes Bildungsniveau, Korruption, Naturkatastrophen und die Überschuldung des Staates ver­hin­dern eine nach­hal­ti­ge Wirtschaftsentwicklung. Die meis­ten Einwohner sind Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, die für den Eigenbedarf anbau­en oder vom Fischfang leben. Seit vie­len Jahren wan­dern Menschen nach Südafrika aus, um dort Arbeit zu fin­den.

Immer wie­der­keh­ren­de Dürreperioden, Überschwemmungen und Wirbelstürme erschwe­ren zusätz­lich die Lebensbedingungen vie­ler Familien. Im Jahr 2016 erleb­te das Land infol­ge des Klimaphänomens El Niño die schwers­te Dürre seit Jahrzehnten. Immer mehr Ernten fal­len aus und der Hunger brei­tet sich aus. Mangrovenwälder, die die Küsten vor den Fluten des Indischen Ozeans schüt­zen sol­len, wur­den in den ver­gan­ge­nen Jahren abge­holzt. Die Küstenerosion und der damit ver­bun­de­ne Verlust von Nutzflächen machen Ackerland zu einem hoch­ge­prie­se­nen Gut. Folge sind stei­gen­de Preise für Grundnahrungsmittel, Wasser und Strom.

Außerdem ist Mosambik mit einer Küstenlänge von über 2.500 Kilometer vom stei­gen­den Meeresspiegel beson­ders betrof­fen. Infolgedessen nimmt die Anzahl der Überschwemmungen zu, für Menschen und Tiere gehen Lebensräume ver­lo­ren.

Gemeinsam mit der Peace Parks Foundation möch­te ADRA die­sem Trend ent­ge­gen­wir­ken. Durch effek­ti­ven Küstenschutz und neue Anbaumethoden ler­nen die Küstengemeinden im Maputo-Nationalpark, Gutes für die Natur und die Menschen zu tun.

Maputo Nationalpark entlang der Küste mit Dünen in Mosambik
Landschaft des Naturschutzgebiets in Mosambik

Naturnaher Küstenschutz erleichtert die Katastrophenvorsorge

Der Maputo-Nationalpark gehört zu den arten­reichs­ten Lebensräumen des Landes. Um die Folgen künf­ti­ger Katastrophen zu mil­dern, wur­de das Naturschutzgebiet um eine Meeresschutzzone erwei­tert, um die Strände und die mari­ti­men Ökosysteme zu fes­ti­gen. Mangroven und Seegräser wer­den gepflanzt oder reha­bi­li­tiert. Sie schüt­zen nicht nur die Küsten vor Erosion und Sturmfluten. Sie bie­ten auch ein Heim für vie­le ver­schie­de­ne Tier- und Pflanzenarten. Somit kann sich bei­spiels­wei­se die Fischpopulation erho­len und sta­bi­li­sie­ren. Wenn die Fischbestände stei­gen, kön­nen die Fischerinnen und Fischern län­ger­fris­tig von ihrer Arbeit bes­ser leben! Mangroven sind neben dem Regenwald das wich­tigs­te Ökosystem der Welt und bin­den CO2 wie kaum ein ande­res Gewächs ein.

Küstenschutz war bis­lang aber sel­ten natur­nah. So ver­su­chen Küstenbewohner seit Jahrhunderten, sich vor allem durch den Bau von künst­li­chen Wellenbrechern oder Deichen und die Befestigung von Dünen vor Erosion, Sturmfluten und Überschwemmungen zu schüt­zen. Küstenökosysteme wie Mangroven und Seegraswiesen bie­ten dabei ein natür­li­cher Schutz vor Naturkatastrophen.

Gleichzeitig errich­ten wir mit den ört­li­chen Gemeinden ein Frühwarnsystem, um extre­me Wetterereignisse rechts­zei­tig zu erken­nen und die Menschen zu infor­mie­ren. Notfallpläne wer­den für den Ernstfall ent­wi­ckelt. Durch Simulationsübungen ler­nen die Einwohner des Nationalparks bes­ser auf Naturkatastrophen zu reagie­ren.

Kleinbäuerinnen und Kleinbauern stärken

In 19 Gemeinden unter­stüt­zen wir 18.620 Menschen mit neu­en Anbau- und Fischfangmethoden. Die Gemeinden erhal­ten ver­bes­ser­tes Saatgut, das kur­zen Dürreperioden oder Überschwemmungen stand­hält. Außerdem ler­nen sie, wie sie land­wirt­schaft­li­che Flächen opti­mal nut­zen kön­nen. Der Verzicht auf Pestizide und che­mi­sche Düngemittel ver­hin­dert die Verschlechterung der Bodenqualität. Die Fischerinnen und Fischer unter­stüt­zen wir mit neu­en Fanggeräten. Sie ler­nen vie­les über Handangeln, eine Fangmethode, die kei­ne Auswirkungen auf den Meeresboden hat, sowie kei­nen Beifang ver­ur­sacht. Damit die Fischbestände sich erho­len kön­nen, ist die Fischerei man­cher­orts ver­bo­ten. In den Gemeinden wird Personal aus­ge­bil­det, das die­se beson­de­ren Schutzzonen über­wa­chen wird.

Gleichzeitig för­dern wir die Entwicklung von umwelt­freund­li­chen Hühner- und Fischfarmen, um den Druck auf die über­fisch­ten Bestände zusätz­lich zu redu­zie­ren. Diese alter­na­ti­ven Ernährungszweige schaf­fen neue Arbeitsplätze für die loka­le Bevölkerung. Im Rahmen einer Weiterbildung kön­nen sich Interessenten das nöti­ge Wissen aneig­nen und sich mittel- und lang­fris­tig ein eige­nes Einkommen sichern. Als Startkapital erhal­ten sie finan­zi­el­le Hilfe und die nöti­ge Ausrüstung für den Aufbau einer Hühner- oder Fischzuchtanlage.  

Außerdem unter­stüt­zen wir die Gründung von Kleinstunternehmen wie klei­ne Lebensmittelläden oder Friseursalons und bie­ten Kurse im Bereich der Unternehmensführung an. Nach der Ausbildung kön­nen die Absolventen eine die­ser Tätigkeiten als Nebenbeschäftigung aus­üben und das Einkommen der Familie auf­bes­sern.

Frauen in Mosambik bewässern ihre Felder sorgfältig mit Gießkannen, um das Wachstum ihrer Pflanzen zu fördern.
Mann im Boot hält Austern, trägt Rettungsweste

Hand in Hand mit der Natur

Der Maputo-Nationalpark bringt Chancen für Natur, Wirtschaft und Tourismus. Mittels finan­zi­el­ler Unterstützung för­dern wir die Ausbildung von qua­li­fi­zier­ten Fachkräften im Bereich des Ökotourismus. Hinter dem Begriff des Ökotourismus ver­ste­hen wir einen Tourismus, der die Natur respek­tiert und aus­rei­chend Mittel ein­bringt, um die Fauna und Flora nach­hal­tig zu schüt­zen. So pro­fi­tie­ren in der Region nicht nur die­je­ni­gen, die im Naturschutzgebiet oder Tourismussektor tätig sind, son­dern auch die Landwirtinnen und Landwirte. Sie kön­nen ihre zusätz­li­chen Ernten ver­kau­fen, wäh­rend Touristen authen­ti­sche Gerichte kos­ten kön­nen. Außerdem wer­den gefähr­de­ten Tier- und Pflanzenarten groß­räu­mi­ge Lebensräume gesi­chert.

Am Ende des Projekts küm­mern sich die Menschen selbst um den Nationalpark, gene­rie­ren aus­rei­chen­des Einkommen für des­sen Pflege und haben genug zu essen für die gan­ze Familie.

Lokale Organisationen der Zivilgesellschaft (Vereine und Gruppen auf Dorfebene) wer­den von der Planung bis zur Umsetzung des Projektes in alle Entscheidungen ein­be­zo­gen. Ihr Wissen ist wich­tig, um das Leben der Menschen lang­fris­tig zu ver­bes­sern.

Wir dan­ken dem Blue Action Fund für die finan­zi­el­le Unterstützung, die die Umsetzung des Projektvorhabens erst mög­lich mach­te. Der Blue Action Fund ist der größ­te öffent­li­che Fonds zum Schutz der Küsten und Weltmeere. Unter ande­rem wird die­ser Fonds mit Gelder aus dem Green Climate Fund (dt. Grüner Klimafonds) der Vereinten Nationen finan­ziert. Der Grüner Klimafonds för­dert Projekte, die dem Klima und den Menschen in Entwicklungsländern zugu­te­kom­men.

Jetzt für Mosambik spenden

25 Euro

für 25 Mangrovenpflanzen ermög­li­chen uns, einen Beitrag zur Aufforstung zu leis­ten

50 Euro

für den Kauf von einem Hahn und fünf Hühnern, die einer Familie ver­hel­fen eine Hühnerzucht lang­fris­tig auf­zu­bau­en

125 Euro

für die Beschaffung von Notunterkünften und lebens­wich­ti­gen Hygieneartikeln für eine Familie als Vorbereitung für den Ernstfall

Die ver­wen­de­ten Icons wur­den
mit­hil­fe der KI recraft.ai gene­riert.

Über Mosambik

Mosambik ist einer der ärms­ten Länder die­ser Welt. Anfang der neun­zi­ger Jahre ende­te ein zwan­zig­jäh­ri­ger Bürgerkrieg, der Leid und Zerstörung hin­ter­ließ. Im Rahmen des Projektes hel­fen wir Küstengemeinden ein neu­es Kapitel in ihrer Geschichte auf­zu­schla­gen und bie­ten Zukunftsperspektiven für Menschen und Natur an.

Partner und Förderung

Dieses Projekt wird unter­stützt vom Blue Action Fund und Aktion Deutschland Hilft.

Die Küste des Maputo Nationalparks in Mosambik
Ein Fluss im Maputo Nationalpark in Mosambik
Die Dünen an der Küste des Maputo Nationalparks in Mosambik

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