ADRA-Mitarbeitende sprechen über Maßnahmen | © ADRA Fidschi
ADRA-Mitarbeitende sprechen über Maßnahmen | © ADRA Fidschi
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Fidschi: Nachhaltige Katastrophenvorsorge bringt Sicherheit

Vorausschauendes Handeln und Umweltschutz retten Leben im Pazifik

Auf Fidschi arbei­tet ADRA dar­an, den Katastrophenschutz in den Gemeinden zu ver­bes­sern. Besonders geach­tet wird dar­auf, dass Frauen, Kinder und Menschen mit Behinderungen recht­zei­tig Hilfe und einen bar­rie­re­frei­en Zugang zu Notunterkünften erhal­ten. ADRA unter­stützt die Gemeinden beim Planen und Einlagern lebens­wich­ti­ger Hilfsgüter wie Trinkwasser und Hygieneartikel, die im Notfall sofort ver­füg­bar sind. Für eine kli­ma­freund­li­che Vorsorge wer­den die Lager mit Solarenergie ver­sorgt.

Projektinfos

Katastrophenvorsorge, Umweltschutz
Fidschi
2025 – 2027
PROJEKTZIELE

Fidschi zunehmend von Katastrophen betroffen

Der Inselstaat Fidschi gehört zu den am stärks­ten von Katastrophen bedroh­ten Ländern der Welt. Durch sei­ne Lage in der Nähe des Pazifischen Feuerrings1 ist das Land häu­fi­gen Erdbeben, erd­be­ben­be­ding­ten Tsunamis und Erdrutschen aus­ge­setzt. Darüber hin­aus nimmt auf­grund des Klimawandels die Anzahl der Wirbelstürme, star­ken Regenfälle sowie Überschwemmungen jähr­lich zu. Der Großteil der Bevölkerung Fidschis lebt in Küstengebieten, sodass sie zuneh­mend den Gefahren von Katastrophen oder des welt­weit stei­gen­den Meeresspiegels aus­ge­setzt sind. Zwischen 2011 und 2020 haben neun schwe­re Wirbelstürme mehr als 800.000 Menschen unmit­tel­bar betrof­fen. Mit die­sem Projekt ver­folgt ADRA das Ziel, die Menschen auf Fidschi bes­ser auf Katastrophen vor­zu­be­rei­ten und durch umwelt­freund­li­che Praktiken das Risiko von Katastrophen zu min­dern. Hierbei baut ADRA auf die Erfahrung von frü­he­ren Projekten der Katastrophenvorsorge in der Region auf.
Gesundheitstraining ADRA | © ADRA Fidschi
Frau spricht in ein Fundgerät und macht sich Notizen | © ADRA Fidschi
ADRA-Mitarbeitende sprechen über Maßnahmen | © ADRA Fidschi

Wie ADRA die Menschen auf Fidschi auf Katastrophen vorbereitet

In den frü­he­ren Projektphasen wur­den Notfallpläne ent­wi­ckelt, um die Menschen im Falle einer Naturkatastrophe recht­zei­tig in Sicherheit zu brin­gen und sie mit ange­mes­se­nen Hilfsgütern wie Trinkwasser, Nahrungsmitteln oder Hygieneartikeln zu ver­sor­gen. ADRA ver­netz­te Kirchengemeinden, Familien und Behörden, um so vie­le Menschen wie mög­lich in die Notfallplanung ein­zu­be­zie­hen.

In die­ser Projektphase soll nun die prak­ti­sche Umsetzung von Notfallplänen erlernt wer­den. Doch das ist nicht alles. Es geht auch dar­um vor­aus­schau­en­des Handeln zu för­dern, das heißt bereits vor der Katastrophe aktiv zu wer­den. Die Menschen ler­nen anste­hen­de Katastrophen recht­zei­tig zu erken­nen und set­zen früh­zei­ti­ge Maßnahmen um, die die Menschen bes­ser schüt­zen sowie mate­ri­el­le Schäden min­dern. Außerdem geht eine gute Katastrophenvorsorge und ‑prä­ven­ti­on mit einem wirk­sa­men Umweltschutz ein­her. Ein zen­tra­les Anliegen von ADRA ist es daher, Hilfsprojekte so kli­ma­freund­lich wie mög­lich zu gestal­ten. Auf Fidschi bei­spiels­wei­se soll der Katastrophenschutz kei­nen zusätz­li­chen CO₂ aus­sto­ßen oder der Natur zur Last fal­len. Somit wird den Menschen gehol­fen und die Umwelt nach­hal­tig geschützt.

 

1 Der Pazifische Feuerring ist ein Vulkangürtel, der den pazi­fi­schen Ozean von drei Seiten umgibt. Er gilt als die aktivs­te Vulkanregion der Welt. In die­ser Region tre­ten tek­to­ni­sche Platten auf­ein­an­der, die auch schwe­re Erdbeben aus­lö­sen kön­nen (für mehr Informationen sie­he eskp.de ).

Hilfe, die ankommt

Das Projekt kommt 4.447 Menschen zugu­te. 

Die Hilfsmaßnahmen im Überblick

Verbesserung der Notfallplanung und deren praktische Umsetzung

  • Durchführung von Übungen und Planspielen für ört­li­che Rettungsteams, ADRA-Mitarbeitende, Kirchenmitglieder, loka­le Partner und Behörden, um Notsituationen zu üben und Abläufe zu ver­bes­sern

  • Vernetzung und regel­mä­ßi­ge Treffen mit regio­na­len ADRA-Länderbüros im Südpazifik, um Erfahrungen aus­zu­tau­schen und Katastropheneinsätze zu koor­di­nie­ren

  • Durchführung von Schulungen zu umwelt­freund­li­cher huma­ni­tä­rer Hilfe. Die ADRA-Kolleginnen und Kollegen ler­nen den CO₂-Fußabdruck ihrer Arbeit zu erfas­sen und pla­nen Maßnahmen zur Vermeidung oder Kompensation von Emissionen bei Nothilfeeinsätzen.

  • Zusammenarbeit mit loka­len und natio­na­len Behörden, Partnern und Rettungsteams, um einen Plan zu erstel­len, damit der Umweltschutz auch bei der Durchführung von Katastrophenhilfsmaßnahmen berück­sich­tigt wird. Es geht dar­um, nega­ti­ve Auswirkungen mensch­li­cher Aktivitäten auf die Umwelt zu ver­mei­den, selbst in Notfällen.

  • Einbindung des Plans für eine umwelt­freund­li­che huma­ni­tä­re Hilfe in die Notfallpläne, die von ADRA und ihren Partnern in frü­he­ren Phasen des Projekts ent­wi­ckelt wur­den

  • Vernetzung mit loka­len Händlern, um Überschüsse aus der Land- und Weidewirtschaft zu fai­ren Preisen zu ver­mark­ten

  • Sensibilisierungskampagne in Kirchengemeinden ver­schie­de­ner Glaubensrichtungen für die Bedeutung der Katastrophenvorsorge und bewähr­te Praktiken in Notfällen

Förderung von vorausschauenden Maßnahmen

  • Schulung in pro­ak­ti­ven Maßnahmen, um früh­zei­tig zu han­deln, bevor eine Katastrophe ein­tritt.

  • Während die Katastrophenvorsorge die Minderung von Katastrophenrisiken zum Ziel hat, geht es beim vor­aus­schau­en­den Handeln dar­um, die Not nach einer Katastrophe schnellst­mög­lich zu lin­dern. So ler­nen die Menschen in Schulungen Evakuierungspläne sowie früh­zei­ti­ge Maßnahmen wie die Verteilung von Bargeld oder Hilfsgütern ken­nen.

  • Entwicklung und Test eines Maßnahmenplans zum früh­zei­ti­gen Handeln mit den Gemeinden

  • Austausch mit Behörden über die Vorteile von vor­aus­schau­en­dem Handeln und Vorstellung des Maßnahmenplans

Umweltfreundliche humanitäre Hilfe

  • Schulung von ADRA-Mitarbeitenden, um bei­spiels­wei­se in den ADRA-Lagern weni­ger Müll zu ver­ur­sa­chen oder nach­hal­ti­ge Produkte zu kau­fen.

  • Vereinbarungen mit Lieferanten mit dem Ziel, schnell auf bestimm­te Hilfsgüter wie Hygieneartikel, Trinkwasser, Lebensmittel oder Baumaterial – je nach Notfall – zurück­grei­fen zu kön­nen

  • Modernisierung der ADRA-Lagerhäuser zum Beispiel mit der Installation von Solarpanels für eine grü­ne Stromerzeugung

  • Durchführung von Simulationsübungen, um Nöte zu iden­ti­fi­zie­ren und den Lagerbestand recht­zei­tig zu decken

Die Hilfsmaßnahmen im Überblick

Verbesserung der Notfallplanung und deren prak­ti­sche Umsetzung ​
  • Schulungen über nach­hal­ti­ge Anbaumethoden und Tierhaltungspraktiken
  • Verteilung von ver­bes­ser­tem Saatgut[2] für den Anbau von Reis, Mais, Hirse, Bohnen und Gemüse
  • Verteilung von land­wirt­schaft­li­chen Werkzeugen wie Pflug, Spitzhacke, Schaufel oder Schubkarre zur Erleichterung der Feldarbeit
  • Verteilung von Ziegen sowie von Hähnen und Hühnern für die eige­ne Zucht
  • Durchführung von Impfkampagnen, um Viehbestände vor Krankheiten zu schüt­zen
  • Vernetzung mit loka­len Händlern, um Überschüsse aus der Land- und Weidewirtschaft zu fai­ren Preisen zu ver­mark­ten
  • Wiederherstellung geschä­dig­ter Böden durch bepflanz­te Steinkorridore und Aufforstungsmaßnahmen, um die Bodenerosion zu ver­hin­dern
  • Erschließung von neu­en Agrarflächen für den Reisanbau
  • Herstellung und Verwendung von orga­ni­schem Kompost als Dünger
  • Bau von Wassersammel- und rück­hal­te­be­cken damit Menschen und Tiere aus­rei­chend Wasser haben

[2] Dieses Saatgut ist an ver­än­der­te Klimabedingungen opti­mal ange­passt: es kann auch bei Trockenheit oder kur­zen Überschwemmungen kei­men.

Förderung von vor­aus­schau­en­den Maßnahmen
  • Kochveranstaltungen für Mütter, um aus Eigenanbau nähr­stoff­rei­che Mahlzeiten vor­zu­be­rei­ten
  • Schulungen von Gesundheitsexpertinnen und ‑exper­ten zur Früherkennung und Behandlung von Unterernährung
Umweltfreundliche huma­ni­tä­re Hilfe ​
  • Einrichtung von Komitees aus Vertreterinnen und Vertretern aller 30 Dörfer, um die Umsetzung der Projektaktivitäten zu fol­gen und tech­ni­sche Beratung zu leis­ten
  • Einrichtung von Entscheidungsgremien aus Vertreterinnen und Vertretern aller 30 Dörfer, um bei Konflikten über die Wasser‑, Vieh- oder Landbewirtschaftung Lösungen zu erar­bei­ten
  • Einführung regel­mä­ßi­ger Austauschtreffen zwi­schen Behörden und Gemeinden, um kol­lek­ti­ve Nutzungsrechte für Land und loka­le Wasserstellen ein­zu­rich­ten.

Jetzt für Fidschi spenden

35 Euro

decken die Teilnahmegebühr für eine Person an einer Schulung im Bereich umwelt­freund­li­che huma­ni­tä­re Hilfe 

75 Euro

ermög­li­chen klei­ne Reparaturen an einem ADRA-Lagerhaus  

230 Euro

kos­tet die Ausstattung eines Lagerhauses mit Solarpanels

Die ver­wen­de­ten Icons wur­den
mit­hil­fe der KI recraft.ai gene­riert.

Über Fidschi

Die Republik Fidschi ist ein Staat im Südpazifik, der sich über mehr als 300 Inseln erstreckt. 110 davon sind bewohnt. Die Folgen des Klimawandels sind durch eine Zunahme außer­ge­wöhn­li­cher Wetterereignisse stark bemerk­bar und bedro­hen das Leben auf Fidschi. ADRA arbei­tet seit vie­len Jahren mit den Gemeinden auf Fidschi dar­an, die Folgen von Katastrophen zu min­dern und Perspektiven für die Menschen zu schaf­fen.

Partner und Förderung

ADRA, Aktion Deutschland Hilft

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