ADRA ist wie ein Haus, das wir gemeinsam mit euch aufgebaut haben. Krisen oder Katastrophen können wir nicht verhindern. Wir können aber in schweren Zeiten Hilfe und Schutz bieten. Gemeinsam geben wir in unseren Hilfsprojekten auf die Menschen acht und haben für sie und ihre Geschichten ein offenes Ohr.
Regelmäßig dürfen wir euch von unseren gemeinsamen Erfolgen berichten. Seit 2012 setzt ADRA Deutschland gemeinsam mit dem lokalen ADRA-Büro Gesundheitsprojekte im Nordjemen um. ADRA unterhält sechs Krankenhäuser und mobile Kliniken, um dort zu sein, wo Hilfe gebraucht wird. Inzwischen ist ADRA als NGO federführend, was die Gesundheitsversorgung im Jemen angeht.
Im Januar konnten wir dank eurer großartigen Unterstützung unsere Hilfe vor Ort weiterführen und ausbauen.
Zum ersten Mal werden wir mit zwei Krankenhäusern im Südjemen medizinische Hilfe anbieten können. Somit steigt die Anzahl unserer Gesundheitseinrichtungen im Land auf acht. Krankenwagen werden bereitgestellt und Fachkräfte ausgebildet. Mehrere Krankenhäuser erhalten eine bessere Ausstattung, um mehr Menschen behandeln zu können. Insbesondere die Geburtsmedizin wird verbessert, um die Mütter- und Kindersterblichkeit zu senken. Operationssäle werden wieder in Stand gesetzt und ausgestattet, damit Frauen im Falle von Komplikationen in der Schwangerschaft und bei der Geburt schnelle Hilfe erhalten.
Für das neue Projekt mussten wir einen großen Anteil an Spenden einbringen, um die öffentlichen Gelder in voller Höhe in Anspruch nehmen zu können. Im Dezember 2020 haben wir euch um Unterstützung gebeten. Viele von euch haben auf unseren Aufruf geantwortet. Eure Hilfe war überwältigend! Gemeinsam haben wir es geschafft, die nötigen Mittel zu finden, um die Menschen im Jemen nicht im Stich lassen zu müssen. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen sind fast eine Viertelmillion Menschen durch Waffengewalt oder infolge von Mangelernährung, Krankheit und fehlender medizinischer Versorgung seit 2015 ums Leben gekommen. Weitere 24 Millionen benötigen dringend humanitäre Hilfe. Wir können den Krieg nicht beenden, aber zusammen können wir Leben retten. In der Anfangsphase des neuen Projektes herrschte noch eine rechtliche Unsicherheit. Im Januar hatte die US-Regierung unter Trump die Ansar Allah, auch Huthi-Rebellen genannt, als ausländische Terrororganisation eingestuft. Infolgedessen waren Hilfsorganisationen von US-Sanktionen bedroht, wenn sie humanitäre Hilfe im Norden des Jemen leisteten. Kurz danach zog die neue Biden-Regierung diese Entscheidung zurück und verhinderte somit eine humanitäre Katastrophe. Die Arbeiten vor Ort laufen weiter. Gemeinsam können wir Kinder und ihre Familien medizinisch versorgen und ihnen eine neue Chance im Leben schenken.
Herzlichen Dank für eure Hilfe.
Der Jemen ist ein Staat im Süden der arabischen Halbinsel. Auf einer Fläche von 528.076 km² leben 29,2 Mio. Menschen. Seit 2015 herrscht im Jemen ein blutiger Krieg. Seit 2012 ist ADRA Deutschland im Jemen aktiv. Dort ist ADRA die zweitgrößte Hilfsorganisation.