Anwohner gehen am 10. November 2013 durch die von Taifun Haiyan verwüstete, mit Trümmern übersäte Straße in Tacloban

Katastrophenvorsorge: Vorsorge ist besser als Nachsorge!

Seit vie­len Jahren beschäf­tigt uns der Klimawandel. Doch was wir hier­zu­lan­de bis­lang kaum zu spü­ren beka­men sind die Naturkatastrophen, die immer häu­fi­ger und mit immer stär­ke­rer Intensität her­ein­bre­chen. Ob Wirbelstürme, Erdbeben, Flutkatastrophen oder Dürren: die Folgen all die­ser Katastrophen sind für jeden ein­zel­nen Betroffenen und jede ein­zel­ne Betroffene immens. Menschen ste­hen auf ein­mal vor einem finan­zi­el­len Ruin, wis­sen nicht, wie sie den Wiederaufbau ihres ver­schlamm­ten Hauses finan­zie­ren sol­len oder wie sie nach einer lan­gen Dürreperiode ihre Familie ernäh­ren. Zwar kön­nen wir dank moder­ner Wissenschaft die Katastrophen immer prä­zi­ser vor­her­sa­gen, aber ver­hin­dern kön­nen wir sie bis­lang nicht. Eine gute Katastrophenvorsorge ist daher enorm wich­tig.

Warum ist die Katastrophenvorsorge so wichtig?

Sie berei­tet Menschen in Risikogebieten bes­ser auf mög­li­che Naturkatastrophen vor. Angewandte Katastrophenvorsorge kann Leid ver­hin­dern, bevor es ent­steht – damit Erdbeben, Tsunamis, Stürme oder Dürren nicht zu huma­ni­tä­ren Katastrophen wer­den. Stabile Häuser und Straßen sind zum Beispiel siche­rer gegen­über Flutkatastrophen, Schäden kön­nen erheb­lich ver­rin­gert wer­den. Jeder Euro, der in die Katastrophenvorsorge fließt, spart Kosten in der Nothilfe und beim Wiederaufbau.

Ein Diagramm, welches den Kreislauf der Katastrophenvorsorge verdeutlicht

Warum trifft es manche Regionen stärker als andere?

Naturkatastrophen neh­men welt­weit zu. Doch in wel­chem Land die Menschen beson­ders ver­wund­bar sind, hängt nicht nur davon ab, wie inten­siv die Naturkatastrophe ein Gebiet trifft, son­dern auch davon, wie die Menschen die­ser Katastrophe begeg­nen kön­nen.

Entscheidend für das Ausmaß einer Katastrophe sind vor allem die Lage des Wohnorts, die Infrastruktur und die ver­füg­ba­ren Schutzmaßnahmen. Je stär­ker die Armut und Ungleichheit in einer Gesellschaft ist und je schlech­ter der Zugang zu Gesundheitseinrichtungen, des­to gefähr­de­ter sind die Menschen gegen­über Katastrophen.

Die Bekämpfung von Hunger und Armut sowie die Förderung von Bildung und Gesundheit tra­gen dazu bei, das Risiko für Katastrophen zu redu­zie­ren.

Wenn wir gemein­sam mit unse­ren Partnern vor Ort Frühwarnsysteme instal­lie­ren, Notfallpläne erar­bei­ten und die Umwelt schüt­zen, wirkt sich das posi­tiv auf die gefähr­de­ten Regionen aus und macht die Menschen wider­stands­fä­hi­ger gegen­über Krisen. Vorsorge kann eine Katastrophe nicht ver­hin­dern, sie kann aber die Auswirkungen für die Menschen stark ver­min­dern.

In diesen Gebieten ist ADRA in der Katastrophenvorsorge aktiv

Peru
In den Städten Lima und Arequipa ent­wi­ckeln wir Notfallpläne, um eine geord­ne­te Evakuierung der Bevölkerung im Falle einer Katastrophe zu ermög­li­chen, denn jedes Leben zählt!

Fidschi
Um die Folgen der Katastrophen zu mil­dern, berei­tet ADRA gemein­sam mit den Kirchengemeinden und den Menschen vor Ort auch auf den Fidschi Inseln Notfallpläne vor. Außerdem beglei­ten wir die Bewohner dabei, Hilfsgüter für den Ernstfall zu lagern. So ste­hen sie im Fall einer Katastrophe schnell bereit.
Indonesien
ADRA unter­stützt die Menschen in den abge­le­ge­nen Gebieten durch die Schulung von Schutzteams. Im Krisenfall kön­nen sie schnell und gezielt Hilfe anbie­ten – vor allem für Frauen und Kinder – und sie vor mög­li­chen Übergriffen schüt­zen.

Katastrophenvorsorge in Deutschland?

Seit der Flut 2013 in Deutschland wird der Ruf nach Katastrophenvorsorge auch inner­halb Deutschlands lau­ter. Die neu­er­li­che Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 hat uns gezeigt, dass die Katastrophenvorsorge in Deutschland einen immer wich­ti­ge­ren Stellenwert ein­neh­men soll­te, denn Wissenschaftler sind sich sicher: die nächs­te Flut wird kom­men.

Akteure in der Katastrophenvorsorge in Deutschland

Es exis­tie­ren vie­le ver­schie­de­ne Einrichtungen und Institutionen zur Gefahrenabwehr, Katastrophenvorsorge und zum Bevölkerungsschutz in Deutschland. Neben Feuerwehren, Rettungsdiensten und den frei­wil­li­gen Hilfsorganisationen gibt es in Deutschland auch beson­de­re Behörden und Organisationen wie bei­spiels­wei­se das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) oder das Technische Hilfswerk (THW). Bei grö­ße­ren Krisen und Katastrophenlagen kön­nen Bundeskräfte wie das THW, die Bundespolizei und die Bundeswehr im Rahmen der Amtshilfe Unterstützung leis­ten. Der Katastrophenschutz ist eine staat­li­che Aufgabe, für die die Bundesländer per Gesetz ver­ant­wort­lich sind und die durch die Kreise und Kommunen wahr­ge­nom­men wird. Der Katastrophenschutz stellt Notfallpläne und Einsatzkontingente auf und sorgt im Katastrophenfall für eine ent­spre­chen­de schnel­le und ziel­ge­rich­te­te Hilfe für Menschen, Tiere und die Umwelt. In Deutschland arbei­ten in einem Katastrophenfall unter­schied­li­che staat­li­che und öffent­li­che Akteure auf ver­schie­de­nen Ebenen sowie pri­va­te Hilfsorganisationen zusam­men. Das Grundgesetz regelt, wel­cher der Akteure wann zustän­dig ist.

Man könn­te also mei­nen, wir wären hier­zu­lan­de gut auf Katastrophen vor­be­rei­tet. Doch die Flut 2013 und 2021 hat gezeigt, dass die Hilfen den­noch zu lang­sam anlau­fen und auch ein Jahr nach der Flut vie­le Betroffene noch nicht wis­sen, wie es für sie wei­ter geht. Wie viel mehr sind die Menschen in weni­ger gut struk­tu­rier­ten Gebieten auf Unterstützung im Katastrophenfall ange­wie­sen – oder noch bes­ser: auf eine gute Katastrophenvorsorge.

Die NINA-App warnt schnell vor Gefahren

NINA ist die Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). NINA warnt deutsch­land­weit vor Gefahren, wie z. B. Unwettern, Hochwasser und ande­ren soge­nann­ten Großschadenslagen.

ADRAkompakt Katastrophenvorsorge

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