Zwei Lehrerinnen stehen lächelnd vor einem Whiteboard

Eine bessere Bildung für eine bessere Zukunft in Myanmar

Zwei Lehrerinnen stehen lächelnd vor einem Whiteboard

Eine bessere Bildung für eine bessere Zukunft in Myanmar

In vie­len Ländern ist es immer noch ein Privileg, lesen und schrei­ben zu kön­nen. So wie in Myanmar. In dem süd­ost­asia­ti­schen Staat lebt ein Großteil der eth­ni­schen Minderheiten in abge­le­ge­nen Bergregionen ohne Infrastruktur, ohne Bildung und Schulen für die Kinder. Seit Jahrzehnten herrscht dort ein Bürgerkrieg. Die Menschen haben die Hoffnung auf eine bes­se­re Zukunft fast ver­lo­ren. Gemeinsam mit unse­ren Partnerbüros rich­tet ADRA Deutschland ein Bildungsprojekt in den Konfliktgebieten aus. Wir möch­ten jedem Kind die Chance geben, eine Schule zu besu­chen.

Dieses Projekt ist bereits abge­schlos­sen.

Projektinfos

Bildung
Myanmar
2019 – 2024
PROJEKTZIELE

Folgen des Bürgerkriegs in Myanmar

Der süd­ost­asia­ti­sche Staat Myanmar, frü­her Birma oder Burma, behei­ma­tet mehr als 100 eth­ni­sche Volksgruppen. Die bir­ma­ni­sche Sprache ist die offi­zi­el­le Landessprache, jedoch spre­chen die meis­ten Volksgruppen ihre eige­ne Sprache, was ein baby­lo­ni­sches Sprachgewirr zur Folge hat. Im Vielvölkerstaat Myanmar ist der Zugang zu Bildung je nach Region unter­schied­lich. Während mehr als 80 Prozent der Kinder in städ­ti­schen Gebieten eine Schule besu­chen, sind es weni­ger als 65 Prozent in länd­li­chen Gebieten. Diesen Unterschied bekom­men die eth­ni­sche Minderheiten am meis­ten zu spü­ren, da sie mehr­heit­lich in abge­le­ge­nen Regionen woh­nen. Doch wor­an liegt das?

Eine gute Schule lebt von ihren Schülerinnen und Schülern sowie von ihren Lehrkräften. Seit Jahrzehnten herrscht in Myanmar ein Bürgerkrieg. Die bewaff­ne­ten Konflikte zwi­schen der Zentralregierung und oppo­si­tio­nel­len Gruppen fin­den in den Grenzregionen des Landes statt. Aus die­sen Regionen stammt ein Großteil der eth­ni­schen Minderheiten. Gewalt und Naturkatastrophen prä­gen das Leben die­ser Menschen und sind eine Erklärung für die Unterentwicklung die­ser Region. In den Konfliktgebieten haben nur weni­ge Kinder die Möglichkeit, eine Schule zu besu­chen. Und wenn sie zur Schule gehen, dann gibt es nicht genug Lehrkräfte für alle. Ferner man­gelt es an Lernmaterial in der Sprache der jewei­li­gen Minderheiten. So wach­sen vie­le Kinder auf, ohne Lesen und Schreiben oder die offi­zi­el­le Sprache Burmesisch zu ler­nen.

Zusammen lernen macht Spaß

Eine gute Bildung bedeu­tet mehr als nur ein Schulzeugnis und ein paar Bücher. Sie befä­higt den Menschen dazu, ihre Fähigkeiten zu ent­de­cken und zu ent­fal­ten. In der Schule und in der Ausbildung ler­nen die Schülerinnen und Schüler selb­stän­dig nach­zu­den­ken und nach Lösungen für Probleme zu suchen. Bildung ermög­licht dem­nach den Menschen, ihr Schicksal selbst in die Hand zu neh­men und für ihren Lebensunterhalt zu sor­gen. Sie bie­tet einen Ausweg aus der Armut und der Hoffnungslosigkeit. Langfristig pro­fi­tie­ren von dem neu­en Wissen nicht nur die oder der Lernende, son­dern auch die eige­nen Kinder, die Familien und die Gemeinschaft. Schließlich trägt Bildung zur Bekämpfung von Armut, Unterdrückung und Ungerechtigkeit bei.

Getreu die­ser Einstellung setzt ADRA gemein­sam mit ADRA Myanmar und ADRA Großbritannien das Bildungsprojekt CASE2Learn (Conflict Areas Support for Education 2 Learn) in Myanmar um. Im Rahmen des aktu­el­len Projektes wer­den Schulen in 10 Bundestaaten unter­stützt. Neue Lehrkräfte wer­den aus­ge­bil­det und die Kinder erhal­ten Schulmaterial. Insgesamt wer­den 400.000 Menschen in 5.000 Schulen geför­dert.

Im Vordergrund steht die Aus- und Weiterbildung der Lehrerinnen und Lehrer. ADRA bil­det neue Lehrkräfte aus und schickt sie in die Projektregionen. Das sind Personen, die aus den jewei­li­gen Regionen kom­men, die Sprachen der Minderheiten beherr­schen sowie über eine Grundbildung ver­fü­gen. Um sicher­zu­stel­len, dass die neu­en Lehrer und Lehrerinnen ihrer Arbeit nach­ge­hen kön­nen, erhal­ten sie jeden Monat einen finan­zi­el­len Zuschuss. Oft erhal­ten sie kein Gehalt von der Zentralregierung. Mit der finan­zi­el­len Hilfe von ADRA kön­nen sie ihre Familien ernäh­ren. Sie arbei­ten dar­an, den Kindern eine gute Grund- und Mittelschulbildung zu geben. Dieser Einsatz wird das Leben vie­ler Menschen ver­bes­sern. Mehr Kinder kön­nen eine Schule besu­chen und ler­nen, ihr Leben posi­tiv zu gestal­ten.

Zum Zwecke eines ange­mes­se­nen Arbeitsklimas wer­den die Schulen reno­viert, u.a. wird für Latrinen, Strom und flie­ßen­des Wasser gesorgt.

Schulkinder malen und basteln in der Schule
Eine Gruppe von Schülern während des Unterrichts. Der Lehrer lacht die Schüler an, während er vor der Tafel steht.

Bildung in Konfliktgebieten

Das Projekt fin­det expli­zit in Konfliktregionen in Myanmar statt, die zwi­schen Stabilität und Fragilität schwan­ken. Viele der Menschen in die­sen Gebieten benö­ti­gen unse­re Unterstützung. Gemeinsam mit unse­ren Spenderinnen und Spendern und unse­ren Partnern, strebt ADRA Deutschland den Aufbau eines eth­nisch ange­pass­ten Bildungssystems an. ADRA lädt dazu regel­mä­ßig Regierungsvertreter, Lehrpersonal und Vertreter ande­rer Hilfsorganisationen zu Gesprächen ein.

Jetzt für Myanmar spenden

5 Euro

für Lernmaterial für eine gan­zes Schuljahr

260 Euro

für einen Gehaltszuschuss einer Lehrkraft für ein gan­zes Schuljahr

Die ver­wen­de­ten Icons wur­den
mit­hil­fe der KI recraft.ai gene­riert.

Auf Notsituationen vorbereit

Neben dem Unterricht ler­nen die Schulkinder und ihre Lehrkräfte auch, wie sie sich im Falle einer Naturkatastrophe oder eines Angriffs zu ver­hal­ten haben. Sie ler­nen auf Warnmeldungen zu reagie­ren und wis­sen sich in Sicherheit zu brin­gen.

Daw Mie Mie berichtet über die Auswirkungen des Projekts

Welche Auswirkung das Bildungsprojekt auf die Kinder hat, berich­tet die Schülerin Daw Mie Mie. „Ich bin neun Jahre alt und woh­ne in einem klei­nen Bergdorf in Myanmar. Unsere Lehrerin teil­te uns eines Tages Schulhefte und Bücher aus. Sie sag­te: „Die hat ADRA für euch gebracht!“ Ich habe mich sehr über die neu­en Hefte und Bücher von ADRA gefreut. Aber wir bekom­men nicht nur Hefte und Bücher, son­dern auch Hilfe für unse­re Lehrerin. Sie hat uns erzählt, dass sie sogar von ADRA für unse­ren Unterricht bezahlt wird. Das ist wun­der­bar, denn nun kann sie ihrer Familie hel­fen. Ich ken­ne ADRA nicht, aber unse­re Lehrerin hat uns erklärt, dass es Menschen gibt, die uns hel­fen wol­len und ADRA bringt die Hilfe zu uns. Vielen Dank an alle, die uns hel­fen. Und dan­ke ADRA, dass ihr die Hilfe zu uns bringt.“

Ihre Freude gibt uns den Mut und die Kraft, die Arbeit fort­zu­füh­ren. Danke an alle unser Spenderinnen und Spender und an die Europäische Union, die das Projekt finan­ziert!

Über Myanmar

Seit der Unabhängigkeit 1948 hal­ten bewaff­ne­te Konflikte in ver­schie­de­nen Landesteilen an. Mit dem Putsch des Militärs Anfang Februar 2021 kehr­te die Angst vor erneu­ten Gewaltausbrüchen und Vertreibungen zurück. Die Schulen muss­ten kurz­fris­tig schlie­ßen. Für die Überbrückungszeit bis zur Wiedereröffnung der Schulen im Frühling 2021 bot ADRA digi­ta­le Unterrichtseinheiten an.

Partner und Förderung

Dieses Projekt wird unter­stützt von der Europäischen Union.

Ein kleines Mädchen hält eines der Finger eines Erwachsenen fest und schaut dabei in die Ferne
Junge schaut in die Kamera, weiterer Junge im Hintergrund isst mit bemaltem Gesicht
Ein kleines Mädchen hält sich die Hand an die Stirn und schaut nachdenklich in die Ferne

Teilen auf:

Helfen Sie Menschen in Not durch eine Spende. Gezielt kön­nen Sie Projekte und Kampagnen unter­stüt­zen.

Sie suchen ein Geschenk für jeman­den? Wie wäre es mit einem Geschenk aus unse­rem ADRA-Spendenshop?

Weitere Projekte | ADRA Deutschland e.V.

Zwei Mädchen sitzen nach dem Erdbeben 2025 vor zerstörten Häusern in Afghanistan.
Projekte

Nothilfe nach Erdbebenkatastrophe in Afghanistan

Ende August 2025 erschüt­ter­te ein star­kes Erdbeben der Stärke 6,0 die öst­li­chen Regionen Afghanistans. Am stärks­ten betrof­fen waren die Provinzen Nangarhar, Kunar, Laghman und Nuristan. Über 2.000 Menschen ver­lo­ren ihr Leben, Tausende wur­den ver­letzt oder obdach­los. Die Katastrophe traf eine Bevölkerung, die unter ande­rem auf­grund schlech­ter Ernten ohne­hin schon Schwierigkeiten hat­te, sich zu ernäh­ren. › mehr dazu

Projekte

Nahrungsmittelhilfe als Weg aus der Krise

Der Jemen erlebt 2025 eine Hungerkrise. Mehr als fünf Millionen Menschen sind von Hunger betrof­fen. Besonders schlimm ist es im Gebiet Al Wazi’yah, wo mehr als die Hälfte der Bevölkerung nicht genug zu essen hat. Gründe dafür sind hohe Lebensmittelpreise, der andau­ern­de Konflikt im Land sowie die gerin­gen Löhne. Obwohl Lebensmittel lokal erhält­lich sind, kön­nen sich die­se immer weni­ger Familien leis­ten. › mehr dazu

Eine Gruppe von Frauen sitzt im Kreis, diskutiert und arbeitet gemeinsam an einem großen Papierbogen mit Zeichnungen und Plänen auf einer Terrasse in Indien
Projekte

Indien: Wirksame Maßnahmen für eine bessere Katastrophenplanung

ADRA unter­stützt den Katastrophenschutz in Indien. Durch früh­zei­ti­ges Handeln las­sen sich bei vor­her­seh­ba­ren Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Zyklonen und Hitzewellen die Folgen mil­dern. Gemeinsam mit Behörden, Wissenschaft und loka­len Hilfsorganisationen ent­wi­ckelt ADRA kla­re Abläufe, um Menschen recht­zei­tig zu schüt­zen und mate­ri­el­le Schäden zu ver­rin­gern. › mehr dazu