„Wir freuen uns sehr, dass wir die Arbeit von ADRA den Vertreterinnen und Vertretern des Deutschen Bundestags vorstellen durften. ADRA begleitet Menschen aus der Ukraine und sorgt für ihr Überleben. Gemeinsam mit unseren lokalen Partnern und mit dem Auswärtigen Amt kümmern wir uns um mehr als 50.000 Geflüchtete in der Ukraine, Polen, Rumänien, Ungarn, Slowakei und Moldawien. An die Menschen werden Lebensmittelpakete, Hygieneartikel und Bargeld verteilt, um akute Bedürfnisse zu decken. Ein besonderes Augenmerk legen wir auf die sogenannten „vulnerablen Gruppen“: ältere Menschen, Frauen und Kinder müssen besonders geschützt und berücksichtigt werden“, berichtet Christian Molke, Vorsitzender des Vorstands von ADRA Deutschland e.V. „Teil der Nothilfe von ADRA ist auch eine psychologische Unterstützung. Die vielen Menschen aus der Ukraine, die Leid, Zerstörung und Krieg erlebt haben, müssen ihre traumatischen Erlebnisse verarbeiten können. Mit einem Team von Psychologinnen und Psychologen steht ADRA ihnen zur Seite“, so Molke.
Im Vorfeld des Besuchs nahm Christian Molke an einem „Runden Tisch“ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) über den Wiederaufbau in der Ukraine teil. Der „Runde Tisch“ diente der Vorbereitung einer internationalen Expertenkonferenz über den Wiederaufbau, die ebenfalls diese Woche in Berlin stattfand.
„ADRA war schon vor der Eskalation des Krieges im Februar an der Kontaktlinie für die Menschen da. Von 2014 – 2020 leistete ADRA Deutschland e.V. humanitäre Hilfe in den Gebieten Donezk und Luhansk. Die Projektinhalte ähneln sich zu den aktuellen Projekten: Schutzraum für Zivilisten, Reparatur von Wohnraum, psychosoziale Gesundheitsmaßnahmen, Zugang zu medizinischen Basisdienstleistungen, Nahrungsmittel- und Trinkwasserversorgung. Wir stehen weiterhin bereit, um beim Wiederaufbau zu helfen und Zerstörung durch Spezialfeuerwehrfahrzeuge zu minimieren. Vor dem Wiederaufbau kommt allerdings erst einmal die kalte Jahreszeit. Mit dem eintreffenden Winter ändert sich auch die Aufgabenstellung. In der Ukraine fallen die Temperaturen auf -20 Grad Celsius und Millionen von Ukrainerinnen und Ukrainern müssen in beschädigten Wohnungen bzw. Häusern zurechtkommen. Sie haben keinen ausreichenden Schutz vor dem harten Winter. ADRA beteiligt sich mit einem Zuschuss an Miet- und Heizkosten für bestimmte Haushalte, damit Menschen in ihren warmen Unterkünften auch bleiben können. Manchmal ist es aber angeraten den Wohnort zu verlassen. In diesen Fällen bietet ADRA eine Evakuierung in sichere Unterkünfte in den Nachbarländern an. Darüber hinaus baut ADRA 70 leerstehende Gebäude zu winterfesten Notunterkünften um. In Erwartung des Winters werden dringend zusätzliche Mittel benötigt, um Familien in der Ukraine zu helfen. Wir hoffen sehr, dass uns institutionelle Geldgeber, wie z.B. das Auswärtige Amt und das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), aber auch private Spenderinnen und Spender bei dieser Aufgabe weiter unterstützen“, appelliert Molke abschließend.