„Der Klimawandel verschärft die Herausforderungen in der humanitären Nothilfe und Entwicklungszusammenarbeit. In der Nothilfe ist ADRA an der Seite der Menschen, die nach Hurrikans, Dürren oder Überschwemmungen alles verloren haben. In der Entwicklungszusammenarbeit helfen wir mit den Betroffenen Strategien zur Anpassung an den Klimawandel, beispielsweise in der Landwirtschaft, zu entwickeln. Da ist es nur folgerichtig, wenn wir unsere eigenen Emissionen kritisch betrachten und vermindern“, so Christian Molke, Vorsitzender des Vorstands von ADRA Deutschland e.V.
Im August 2019 startete ADRA Deutschland e.V. gemeinsam mit drei weiteren Länderbüros ein Pilotprojekt zur Emissionsreduzierung. Zunächst wurde der Ausstoß an Treibhausgasen ermittelt und ein Leitfaden zur Co2-Reduzierung erarbeitet.
„Wir sind sehr stolz auf unser Konzept und die zunehmende CO2-Reduzierung. Wir haben unseren Leitfaden auf der letzten Weltklimakonferenz vorgestellt und auf diesem Weg viele Multiplikatorinnen und Multiplikatoren erreicht. Auch bei Geldgebern wie ECHO (European Community Humanitarian Office - Europäisches Amt für humanitäre Hilfe) wurden wir eingeladen, an den Minimum Environmental Requirements mitzuarbeiten“, freut sich Molke.
ADRA Deutschland e.V. ist in einigen Bereichen bereits klimaneutral oder sogar mit einer positiven Bilanz unterwegs. Durch die eigene Photovoltaikanlage produziert ADRA mehr Strom, als die Hilfsorganisation selbst verbraucht. Durch die Einspeisung von emissionsfreiem Strom wird das Ergebnis der Klimabilanz verbessert. „Wo trotz aller Anstrengungen kein CO² eingespart werden kann, wird ‚kompensiert‘. An der Küste Madagaskars forstet ADRA ein Gebiet in der Größe von 70 Fußballfeldern wieder auf. Dort werden Mangroven gepflanzt, die die Küsten gegen Sturmfluten oder Tsunamis schützen. Außerdem speichern die Mangroven CO2 und bieten diversen Organismen neuen Lebensraum. Ganz typisch für ADRA beziehen wir die lokale Bevölkerung mit ein und schaffen auch neue Jobs. Klimaschutz muss sozial verträglich sein und sich für die am stärksten betroffenen Menschen lohnen. Madagaskar leidet unter einer jahrelangen Dürre und Hungersnot. Madagaskar ist ein gutes Beispiel für einen generellen Umstand. Die Bewohnerinnen und Bewohner des Landes emittieren kaum Treibhausgase. Die Folgen des Klimawandels schlagen dort aber mit voller Härte zu. Den leidenden Menschen im globalen Süden gilt daher unsere Solidarität“, so Molke.
Wir laden Sie herzlich ein, ADRA im Rahmen des Tages der Nachhaltigkeit, von 11 bis 17 Uhr, auf dem Luisenplatz in Darmstadt zu besuchen.