Künstlich generiertes Bild, das die Verwüstung im Nahen Osten während des Krieges darstellt.

Nahost-Konflikt: die humanitäre Not steigt

Die anhaltende Gewalt im Nahen Osten lässt uns als Hilfsorganisation mit großer Sorge auf die Lebenssituation der Kinder, Frauen und Männer in Israel, Palästina und den Nachbarländern blicken. Die komplexe humanitäre Katastrophe droht in bestimmten Regionen weiter zu eskalieren. Den Menschen fehlt es dort an grundlegender Versorgung mit lebensnotwendigen Dingen wie Wasser, Nahrung, Hygieneartikeln und medizinischer Hilfe. Nicht zuletzt fehlt es an Schutz und Sicherheit. ADRA fordert, gemeinsam mit vielen anderen Hilfsorganisationen, einen sicheren Zugang zu humanitärer Hilfe für alle Notleidenden!

Der Konflikt im Nahen Osten verursacht für Millionen von Menschen tagtägliches Leid. Bedrohung, Gewalt und Vertreibung dürfen nicht zum Normalzustand werden. Als Hilfsorganisation ist es unser höchstes Ziel, allen Menschen zu helfen, unabhängig von ihrer Religion, ihrer ethnischen Verwurzelung oder ihrer politischen Einstellung. Das entspricht den humanitären Prinzipien und ist damit Grundlage unserer Arbeit in der humanitären Hilfe. Wir vertrauen auf die verändernde Kraft der Nächstenliebe, die uns als Menschheit verbindet und uns dazu aufruft, emphatisch füreinander da zu sein. Wir vertrauen in unserer Arbeit auf Friedensperspektiven, gerade in Situationen, in denen der Friede in weite Ferne rückt oder gar unmöglich erscheint. Wahrer Friede ist mehr als nur die Abwesenheit von Krieg. Es geht um Gerechtigkeit und Würde für alle Menschen. Wir beten für alle, die von diesem Konflikt betroffen sind. In Gedanken sind wir bei den Opfern des Krieges.

„Wir verurteilen jegliche Gewalt gegen die Zivilbevölkerung und fordern die Konfliktparteien zur Einhaltung des humanitären Völkerrechts auf“, sagt Christian Molke, Vorsitzender des Vorstands von ADRA Deutschland e.V. „Terroristische Gewaltverbrechen an der Zivilbevölkerung aus rassistischen oder antisemitischen Motiven sind eine widerliche Enthemmung jeglichen menschlichen Mitgefühls. Diese Verbrechen sind eine Entzivilisierung des Menschseins, die durch nichts zu rechtfertigen sind“, so Molke.

ADRA Deutschland e.V. steht in Kontakt mit Kolleginnen und Kollegen in den Nachbarländern Libanon und Syrien. ADRA ist dort bereits seit Jahren mit Projekten für die Zivilbevölkerung aktiv.

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Vorbemerkung

Am 7. Oktober griff die radikal-islamische Hamas die Zivilbevölkerung in Israel an und verletzte und tötete über 1.000 Personen. Mehr als 200 Menschen wurden in den Gaza-Streifen entführt. Israels Militär reagiert seither mit Gegenangriffen im Gaza-Streifen, infolgedessen zehntausende Menschen ihr Leben verloren. Die Getöteten auf beiden Seiten sind vor allem Zivilistinnen und Zivilisten. Die Zivilbevölkerung leidet in jedem Krieg, sie immer ist zu schützen, unabhängig von Wohnort, Nationalität, Religion und Herkunft. Bei diesem Konflikt liegt die besondere Schärfe darin, dass die Hamas die Zivilbevölkerung beider Seiten als menschliche Schutzschilde missbraucht.

Unsere Gebete und unser Mitgefühl gelten allen Menschen, die von diesem schrecklichen Krieg betroffen sind. Wir rufen die Konfliktparteien auf, dem Schutz der Zivilbevölkerung oberste Priorität einzuräumen und appellieren an die Aufrechterhaltung des Völkerrechts!

FAQs

Seit dem 7. Oktober 2023 eskaliert die Gewalt im Nahen Osten erneut. Tausende Zivilistinnen und Zivilisten sind tot oder verletzt, große Teile der Infrastruktur zerstört. Es ist eine humanitäre Katastrophe. Die Folgen der Gewalteskalation für die Region sind bereits jetzt verheerend.

Vor allem im Gaza-Streifen spitzt sich die humanitäre Lage zu. Hunderttausende Menschen sind geflohen, können aber die Region nicht verlassen, weil die Grenzübergänge zu Israel und Ägypten weitgehend geschlossen sind. Nahrungsmittel, Medikamente und Trinkwasser werden knapp. Der Zugang für Hilfslieferungen und humanitäre Helferinnen und Helfer ist stark eingeschränkt. Die radikal-islamische Hamas verschärft die Not zusätzlich, indem sie zivile Einrichtungen, wie Krankenhäuser, Schulen und Notunterkünfte – in denen sich Menschen sicher fühlen sollten – als Waffenlager und Rückzugsorte für Terrorkommandos missbraucht.

Als Hilfsorganisation ist ADRA Deutschland e.V. den humanitären Grundsätzen verpflichtet, diese sind: Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität und Unabhängigkeit. Das bedeutet, dass ADRA nicht auf der Seite einer der Kriegsparteien steht, sondern auf der Seite der notleidenden Bevölkerung. Dabei unterscheiden wir Hilfsorganisationen nach Artikel 2 der UN-Menschenrechte nicht nach Religion, Herkunft oder Weltanschauung. Die Zivilbevölkerung muss immer und überall geschützt werden. 

Lesen Sie mehr darüber, wie ADRA arbeitet: Über uns – Wie wir Arbeiten  

ADRA hat derzeit kein Büro oder Partner im Gaza-Streifen oder in Israel. Obwohl wir unter den gegenwärtigen Umständen nicht in der Lage sind zu reagieren, sind wir bereit zu helfen, wenn sich Möglichkeiten eröffnen. Im Gaza-Streifen, in der Westbank und in Israel sind Hilfsorganisationen des Bündnisses Aktion Deutschland Hilft tätig, in dem auch ADRA Deutschland e.V. Mitglied ist. ADRA selbst arbeitet in Syrien und im Libanon, da wir hier Partnerbüros vor Ort haben. Mehr über die Projekte erfahren Sie hier.

Die Hilfsorganisationen vor Ort helfen mit Gütern des täglichen Bedarfs, die fast ausschließlich innerhalb von Gaza beschafft und verteilt werden können. Der Bedarf ist größer als die noch vorhandenen Möglichkeiten. Über die Grenzen nach Gaza gelangen nur unzureichend Hilfslieferungen zu den Menschen.

 
Das Völkerrecht definiert die rechtliche Verantwortung von Staaten im Umgang miteinander sowie den Umgang mit der Zivilbevölkerung innerhalb der Staatsgrenzen. Die UN-Charta schreibt die Prinzipien internationaler Beziehungen fest. Diese sind unter anderem die souveräne Gleichstellung aller Staaten und das Verbot der Gewaltanwendung in internationalen Beziehungen. Das humanitäre Völkerrecht als Teilbereich des UN-Völkerrechtes zielt darauf ab, die humanitären Folgen von bewaffneten Konflikten zu minimieren. Zudem beinhaltet es die Verpflichtung zum Schutz der an Kriegshandlungen unbeteiligten Zivilbevölkerung und ziviler Einrichtungen, dieser Schutz muss in der aktuellen Situation unbedingt gewährleistet werden – und für die Zivilbevölkerung auf allen Seiten gelten. Konkret bedeutet dies:
    • Zivile Infrastruktur wie Schutzräume oder Krankenhäuser müssen geschützt werden.
    • Um Leben zu retten, brauchen humanitäre Helferinnen und Helfer sicheren und ungehinderten Zugang zu Menschen, die dringend medizinische Hilfe, Nahrung und Trinkwasser benötigen.

Jeder Mensch hat das Recht auf humanitäre Hilfe!
Der Zugang zu den notleidenden Menschen ist derzeit schwierig bis unmöglich. Diese Menschen mit Nothilfe zu erreichen, ist jetzt das wichtigste Ziel.

Nach Angaben der Vereinten Nationen benötigen die Menschen in der Konfliktregion derzeit vor allem Schutz und Notunterkünfte, medizinische Hilfe, Medikamente sowie Nahrungsmittel und sauberes Trinkwasser.

Als Hilfsorganisation, die weltweit in akuten Krisensituationen Nothilfe leistet, ist der humanitäre Imperativ eine wichtige Leitlinie unseres Handelns. Er besagt: Jeder Mensch hat das Recht, humanitäre Hilfe zu erhalten oder zu gewähren. Humanitäre Hilfe basiert auf den Prinzipien der Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität und Unabhängigkeit.

 

Beten Sie mit uns für die Menschen, die sich weltweit in Not befinden und bewaffneten Konflikten ausgesetzt sind! Wir vertrauen auf die verändernde Kraft der Nächstenliebe, die uns als Menschheit verbindet und uns dazu aufruft, füreinander da zu sein. Unterstützen Sie unsere Arbeit in der Katastrophenvorsorge mit Ihrer Spende. Danke!

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