Erdbeben in Afghanistan
Nach dem schweren Erdbeben vom 07. Oktober 2023 organisiert ADRA die ersten Hilfsmaßnahmen für die Betroffenen in Afghanistan. An jenem Tag wurde die Provinz Herat im Westen des Landes von einem Erdbeben der Stärke 6,3 auf der Richterskala erschüttert. Nachbeben waren bis zum 10. Oktober zu spüren. Ersten Berichten zufolge sind über 2.400 Menschen gestorben und mehr als 9.000 schwer verletzt. Viele Dörfer sind zerstört. Tausende Familien in den Kreisen Zindajan, Injil, Gulran, Kohsan und Khushk brauchen unsere Hilfe.
Der Kreis Zindajan ist am stärksten von der Katastrophe betroffen. Dort steht kein einziges Haus mehr. Die Mehrheit der Überlebenden sind erwachsene Männer. Zur Zeit der Beben waren sie draußen mit ihrer Arbeit beschäftigt. Unter den Opfern befinden sich viele Frauen und Kinder unter fünf Jahren, die nicht rechtzeitig aus dem Haus gehen konnten.
Die Not breitet sich aus
Der Hunger in der Region breitet sich nach dem schlimmen Ereignis aus. Die Katastrophe trifft eine Bevölkerung, die durch den jahrzehntelangen Bürgerkrieg ohnehin geschwächt ist. Es fehlt im Land an Lebensmitteln und finanziellen Mitteln, um die Bedürfnisse der Bevölkerung angemessen zu decken. Seit vielen Jahren bestimmen Hunger und Armut, Gewalt und Unsicherheit den Alltag der Bevölkerung. Die Preissteigerungen für wichtige Nahrungsmittel infolge des Ukraine-Krieges haben die Lage zusätzlich erschwert. Nach der Machtübernahme der Taliban im Jahr 2021 sind weniger internationale Gelder für humanitäre Hilfe nach Afghanistan gegangen. ADRA ist jedoch mit einem Büro vor Ort und steht den Menschen zur Seite.
Unsere Kolleginnen und Kollegen haben eine erste Bedarfsanalyse durchgeführt, um effektiv auf die Bedürfnisse der Menschen zu reagieren. Gemeinsam mit dem weltweiten ADRA-Netzwerk werden die ersten Hilfsmaßnahmen eingeleitet. In der betroffenen Region werden Lebensmittel und Güter des täglichen Bedarfs verteilt. Wir brauchen Ihre Unterstützung, um so vielen Familien wie möglich jetzt zu helfen!
ADRA arbeitet seit 25 Jahren gemeinsam mit den Menschen in Afghanistan. Während der kältesten Wintermonate versorgte ADRA Familien in den Provinzen Herat und Bamyan mit Heizmaterial und Geldleistungen in Form von Bargeld für Lebensmittel. Dadurch sollte nicht nur die materielle Grundlage vieler notleidender Menschen verbessert, sondern auch bereits verlorene Hoffnungen wieder erwecket werden. Schon nach dem Erdbeben in der Provinz Paktika im Jahr 2022 leistete ADRA Nothilfe und verteilte Lebensmittel an betroffene Familien.
Hilfe für Familien in Afghanistan
Für 110 Euro kann eine Familie mit wichtigen Lebensmitteln wie Weizenmehl, Pflanzenöl, Hülsenfrüchte und Salz für zwei Monate versorgt werden.
Wie helfen wir nach einer Katastrophe?
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Unser Ziel als Hilfsorganisation ist es, den Menschen nicht nur kurzfristig zu helfen, sondern sie auch langfristig beim Wiederaufbau zu begleiten. Dafür brauchen wir auch Ihre Unterstützung.
Unser Spendenkonto:
ADRA Deutschland e.V.IBAN: DE36 3702 0500 0007 7040 00
Stichwort: Erdbeben Afghanistan
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- Letzte Aktualisierung:
- Autor: Pierre Schweitzer
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