Die Marienschule in Euskirchen ist ein Ganztagsgymnasium mit über 1.000 Schülerinnen und Schülern. In der Hochwassernacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 wurde das Schulgelände überflutet und die Sportanlagen einschließlich der Turnhalle zerstört. Erste Hilfe leistete die Stadt Euskirchen in Form einer kleinen Traglufthalle, in der ein eingeschränktes Sportprogramm möglich war. Ein Großteil der Schüler muss jedoch seit der Flutnacht mit Bussen zu sieben anderen Sportstätten in der Region pendeln. Während die Sporthalle noch auf ihre Instandsetzung wartet, können die Schüler nun in einer neuen Freilufthalle, der MSE-Arena, auf dem Schulgelände Sport treiben. Die spezielle Halle wurde auch durch die Unterstützung von ADRA Deutschland e.V. ermöglicht und am Donnerstag, den 12. September feierlich eingeweiht.
Bei der neuen Freilufthalle handelt es sich um eine sogenannte Kaltluft-Sporthalle. Das ist eine eingeschossige, offene Sporthalle mit überdachter Fläche. Auf einer stabilen Stahlkonstruktion ist ein Dach montiert, die Wände bestehen aus einer hüfthohen Bande und Ballnetzen. Eine Beleuchtung mit LED-Lampen macht die Halle auch in der dunklen Jahreszeit nutzbar. Die Kaltlufthalle in Euskirchen bietet eine Fläche von 35 mal 18 Metern und eignet sich damit besonders für Ballsportarten wie Fußball und Volleyball. Aber auch bewegungsintensive Gymnastik findet hier ihren Platz, denn die Halle hat keinen Hartboden, sondern einen „weichen“ Kunstrasenbelag.
Schulleiter Michael Mombauer freute sich, dass mit der neuen Freiluftsporthalle für seine Schülerinnen und Schüler wieder ein Stück Normalität im Sportunterricht eingekehrt ist. Doch nicht nur die Schülerinnen und Schüler der Marienschule profitieren von der neuen Halle, die außerhalb der Schulzeiten auch den örtlichen Sportvereinen zur Verfügung steht. Niko Panic, der zuständige Projektbetreuer bei ADRA Deutschland e.V.: „Im Juni letzten Jahres standen wir hier noch auf einer Wiese und haben über Finanzierung und Konzept gesprochen, umso schöner jetzt die fertige Halle und das Leben in ihr sehen zu können.“
Spielgeräte in der Regenbogenschule in Sinzig
Ganz ähnlich wie der Marienschule in Euskirchen ging es der Regenbogenschule in Sinzig. An der größten Grundschule im nördlichen Rheinland-Pfalz werden rund 430 Kinder unterrichtet. Die nahe Ahr überflutete in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 neben der einer gebauten Mensa auch die Dreifeldsporthalle, die beide gemeinsam mit der benachbarten Realschule genutzt wurden. Damit raubte das Hochwasser auch hier den Kindern die wichtigste Ressource für Sportunterricht und Bewegung. Derzeit behilft sich die Schule mit Provisorien. So findet der Sportunterricht mit den ersten Klassen in der Aula der Schule statt. Ältere Klassen können in einer kleinen Turnhalle in der Nähe gewisse Zeitkontingente nutzen.
Mit Unterstützung von ADRA Deutschland e.V. entstand auf dem Schulgelände eine Fläche mit großen Spielgeräten zum Klettern, Toben und Rutschen. Damit kann die Schule den Kindern nun eine weitere Möglichkeit für sportliche Aktivitäten in der „bewegten Pause“ bieten. Nach der abschließenden Sicherheitsabnahme können die Kinder bald auf dem neuen Spielplatz aktiv werden.
Beide Projekte, die nun erfolgreich abgeschlossen werden konnten, zeigen, wie ADRA Deutschland e.V. dazu beiträgt, dass in den vom Hochwasser betroffenen Regionen wieder ein normaler Schulalltag Einzug halten kann. Ein Alltag, in dem Sportunterricht und Bewegung für die Entwicklung der Kinder und Jugendliche von großer Bedeutung sind.
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