Die von Elon Musk geleitete „Behörde für Regierungseffizienz“ DOGE wickelt derzeit in den USA nicht nur Abteilungen von Regierungsbehörden, sondern teilweise ganze Behörden komplett ab. Mitarbeiter werden per E-Mail fristlos gekündigt, die Arbeit der Behörde massiv zurückgefahren oder eingestellt. Davon ist auch die United States Agency for International Development (USAID) massiv betroffen. USAID ist das Pendant zum deutschen Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Das hat weltweit erhebliche Auswirkungen auf humanitäre und entwicklungspolitische Projekte. Als eine der größten Geberorganisationen war USAID in über 100 Ländern tätig und unterstützte Millionen von Menschen in Krisen- und Konfliktregionen. Die abrupten Maßnahmen, darunter ein Stopp nahezu aller Programme und die Entlassung eines Großteils der Mitarbeitenden, haben viele Hilfsorganisationen und Projekte in Unsicherheit gestürzt.
Globale Folgen der Schließung
USAID war ein zentraler Akteur in der Entwicklungszusammenarbeit und humanitären Hilfe. Die Schließung hat dazu geführt, dass wichtige Programme in Bereichen wie Gesundheit, Ernährungssicherheit und Bildung ausgesetzt wurden. Ein Beispiel: Wie die Tagesschau am 6. Februar meldete, verrotten in US-Häfen Lebensmittel im Wert von 35 Millionen US-Dollar, die eigentlich in Regionen geliefert werden sollten, in denen die Menschen akut an Hunger leiden.
Besonders betroffen sind Regionen wie Syrien, Sudan, Gaza und die Ukraine, wo lebensrettende Maßnahmen nicht mehr durchgeführt werden können. Langfristige Errungenschaften in der Armutsbekämpfung und Demokratieentwicklung stehen ebenfalls auf dem Spiel.
Internationale Organisationen melden, dass Millionen von Menschen direkt oder indirekt betroffen sind. So prognostiziert die afrikanische Gesundheitsbehörde CDC Africa mehrere Millionen Todesfälle durch Rückschritte in der Gesundheitsversorgung. In Ländern wie Haiti mussten bereits Krankenhäuser schließen, während in anderen Regionen, wie dem Sudan, Nahrungsmittelhilfen eingestellt wurden.
Die Position von ADRA Deutschland e.V.
ADRA Deutschland ist bislang nicht direkt von der Maßnahme gegen USAID betroffen, da unsere Projekte weitgehend unabhängig von US-amerikanischen Fördergeldern finanziert werden. Dennoch beobachten wir die Entwicklungen mit großen Sorgen. Nicht zuletzt, da ADRA auch ein weltweites Netzwerk ist und andere Standorte und Partner durchaus betroffen sind. Die Schließung von USAID zeigt, wie fragil das globale humanitäre System ist und dass es mehr denn je stark auf internationale Zusammenarbeit angewiesen bleibt.
Doch wir richten den Blick nicht nur auf die aktuelle Lage in den USA. Auch hierzulande stellen wir fest: Die bisherige und noch amtierende Bundesregierung hat zugesagte Finanzierungen für humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit nicht gesichert. Auch hierzulande stellen wir fest: Die bisherige und noch amtierende Bundesregierung hat zugesagte Finanzierungen für humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit bislang nicht gesichert. Bereits seit dem Sommer letzten Jahres standen und stehen immer wieder Kürzungen im Raum. Das, obwohl humanitäre Notlagen durch Naturkatastrophen, den Klimawandel oder Kriege und Krisen weltweit zunehmen.
Nach der Bundestagswahl steht die Bildung einer neuen Bundesregierung an. Ohne verlässliche Mittel können wir als Hilfsorganisation keine neuen Projekte starten und Menschen helfen, obwohl die Not weltweit wächst.
Am Welttag der NGOs: Appell an die internationale Gemeinschaft
Der Welttag der NGOs soll Menschen dazu motivieren, sich stärker in Nichtregierungsorganisationen (Englisch: NGOs) einzubringen, und die Zusammenarbeit zwischen NGOs sowie dem öffentlichen und privaten Sektor fördern. Er würdigt NGOs weltweit und die Menschen dahinter, regt zum Nachdenken an, und fördert gemeinsame Aktionen.
Wir sehen es als unsere Verantwortung, weiterhin verlässliche Hilfe zu leisten und gemeinsam mit unseren Partnern Lösungen zu finden, um den wachsenden humanitären Bedarf zu decken. Die internationale Gemeinschaft muss sich engagieren, um die entstandenen Lücken zu schließen. Die aktuelle Situation verdeutlicht einmal mehr die Bedeutung globaler Solidarität. ADRA Deutschland ruft daher gemeinsam mit zahlreichen anderen Organisationen die Regierungen weltweit und insbesondere die deutsche Bundesregierung dazu auf, zusätzliche Mittel für humanitäre Hilfe bereitzustellen und eine Führungsrolle in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit einzunehmen.
Mit Blick auf die Zukunft bleibt es entscheidend, nachhaltige und diversifizierte Strukturen zu schaffen, um den Schutz von Menschen in Krisenregionen langfristig sicherzustellen. ADRA Deutschland wird weiterhin alles daransetzen, seinen Beitrag zu leisten und Menschen in Not zu unterstützen.
Ihre Spende kann Leben retten. Dank Ihrer Unterstützung können wir Menschen in Krisenregionen aber auch Konfliktgebieten helfen und unterstützen. Spenden können Sie auf das Spendenkonto IBAN DE36 3702 0500 0007 7040 00 oder unter adra.de/spenden.