Ältere Frau in Madagaskar hält Hilfsgüter vor ADRA- und ADH-Banner, hinten warten Menschen in der Schlange
Ältere Frau in Madagaskar hält Hilfsgüter vor ADRA- und ADH-Banner, hinten warten Menschen in der Schlange

Wie entsteht ein Nothilfeprojekt?

Egal ob Erdbeben, Krieg, Hungersnot oder Wirbelsturm – Katastrophen kom­men schnell und tref­fen arme Menschen hart. Von einem Moment auf den ande­ren ste­hen sie vor dem Nichts. Oft sind sie auf Unterstützung von außen ange­wie­sen, um eine Normalität zurück­zu­er­lan­gen. Gemeinsam mit den Menschen vor Ort schaf­fen wir als Hilfsorganisation die Grundlage für einen Neuanfang. 

Unsere geleis­te­te Nothilfe kann in fünf Phasen zusam­men­ge­fasst wer­den:

1. Phase: Erste Einschätzung nach der Katastrophe

In der Regel erhält ADRA Deutschland e.V. direkt nach dem Auftreten einer Katastrophe von unse­ren Partnerbüros vor Ort einen Bericht über die Lage. Das ADRA-Länderbüro löst den Katastrophenalarm aus und nimmt mit dem ADRA-Netzwerk und loka­len Partnern Kontakt auf. Dabei geht es um die Fragen, wel­che Art von Unterstützung für die Menschen not­wen­dig ist und wie viel Geld für einen Katastropheneinsatz bereit­ste­hen wür­de. Darüber hin­aus reist ein spe­zi­ell aus­ge­bil­de­tes Notfallteam aus dem Netzwerk an den Ort des Geschehens und unter­stützt unser Partnerbüro. Währenddessen spricht sich ADRA Deutschland e.V. mit ver­schie­de­nen Gebern mit­hil­fe von Lageberichten ab, ruft zu Spenden auf und steht im stän­di­gen Austausch mit dem Partnerbüro im Katastrophengebiet. Gemeinsam wird unter­sucht, wel­che Form der Hilfe die Menschen benö­ti­gen.

2. Phase: Die ersten zwei Tage nach der Katastrophe

Das loka­le ADRA-Partnerbüro akti­viert einen spe­zi­el­len Katastrophenplan, der dar­auf aus­ge­legt ist, drin­gend benö­tig­te Hilfsgüter so schnell wie mög­lich in die Katastrophengebiete zu trans­por­tie­ren. Die wich­tigs­ten Sofortmaßnahmen umfas­sen zum Beispiel Nahrungsmittel, Wasser, Bargeld, Notunterkünfte, Hygienesets, medi­zi­ni­sche Unterstützung und Medikamente. Diese Hilfe erreicht auch Menschen in abge­le­ge­nen Regionen.

3. Phase: In der ersten Woche nach der Katastrophe

In der ers­ten Woche nach der Katastrophe leis­ten wir huma­ni­tä­re Hilfe auf der Grundlage von Bewertungen zur aktu­el­len Lage. Darüber hin­aus muss die Hilfe mit den loka­len Behörden, Interessengruppen, Gebern sowie den Distrikten koor­di­niert wer­den. Die Bedürfnisse der Menschen wer­den regel­mä­ßig über­prüft und an die aktu­el­le Situation ange­passt. Die Katastrophe betrifft nicht jeden Menschen glei­cher­ma­ßen. Wir kon­zen­trie­ren uns auf die­je­ni­gen, die aus ver­schie­de­nen Gründen nicht mehr in der Lage sind, sich selbst zu ver­sor­gen. Dazu zäh­len zum Beispiel Menschen mit Behinderungen, Kranke, Kinder, allein­er­zie­hen­de Mütter sowie Familien mit wenig oder kei­nem Einkommen. In Notunterkünften kön­nen Menschen Schutz fin­den. ADRA bie­tet psy­cho­so­zia­le Hilfe an und gibt Familien die Chance, das Erlebte zu ver­ar­bei­ten.

4. Phase: Etwa 30 Tage nach der Katastrophe

In den ers­ten Tagen nach der Katastrophe steht das Überleben der Menschen im Vordergrund. Ab sofort geht es um den Wiederaufbau von Gebäuden, Brücken, Straßen und die Reparatur der Sanitäranlagen sowie der Strom- und Wasserversorgung. Währenddessen erhal­ten die Menschen wei­ter­hin Lebensmittel. Wenn sich Katastrophen ereig­nen, lei­den arme und sozi­al benach­tei­lig­te Menschen im beson­de­ren Maße unter den Folgen. Sie haben kein Geld, um ihren Familien einen siche­ren Neuanfang zu gewähr­leis­ten. Deshalb unter­stüt­zen wir sie mit Bargeld, um ers­te Reparaturen an ihren Häusern durch­füh­ren zu kön­nen. Durch Bargeldtransfers wer­den die loka­len Märkte gestärkt.

5. Phase: Etwa 6 Monate bis 1 Jahr nach der Katastrophe

In die­ser Phase beglei­ten wir die Menschen durch ihren neu­en Alltag und berei­ten sie auf eine etwa­ige nächs­te Katastrophe vor. Dazu gehört, dass wet­ter­be­stän­di­ge Häuser gebaut, Lebensmittel ein­ge­la­gert und Frühwarnsysteme ent­wi­ckelt und ein­ge­rich­tet wer­den. Aus den Reihen der Bevölkerung wer­den Rettungsteams gebil­det, die im Ernstfall Menschen in Sicherheit brin­gen kön­nen. Die Familien ler­nen, eigen­stän­dig auf Gefahren vor­be­rei­tet zu sein. Diese Maßnahmen tra­gen dazu bei, die Lebensqualität der Betroffenen zu ver­bes­sern. Sie schla­gen eine wich­ti­ge Brücke zwi­schen der aku­ten huma­ni­tä­ren Hilfe und dem lang­fris­ti­gen Wiederaufbau des Landes.

Die Phasen eines Nothilfeprojektes

Die fünf Phasen eines Nothilfeprojektes von ADRA

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