ADRA hilft den Menschen nach dem Erdbeben in Marokko
Am 8. September wurde Marokko von einem Erdbeben der Stärke 6,8 erschüttert. Das Erdbeben war das stärkste in der Region seit über 60 Jahren und forderte Regierungsquellen zufolge mindestens 2.946 Tote und über 5.476 Verletzte. Das Epizentrum befand sich in der Stadt Ighil im Altas-Gebirge, 71,8 Kilometer südwestlich von Marrakesch. Nach der schlimmen Katastrophe leistet ADRA Nothilfe für die Betroffenen und hilft mehr als 4.200 Menschen, sich vor der Kälte und vor Krankheiten zu schützen.
Die Hilfe kommt an
Gleich nach dem Ereignis reiste ein Nothilfe-Team aus dem ADRA-Netzwerk ins Katastrophengebiet, um sich ein Bild von der Situation vor Ort zu machen. Die Kollegen und Kolleginnen führten gemeinsam mit Freiwilligen eine erste Bedarfsanalyse durch, um die dringendsten Bedürfnisse zu ermitteln. Es gibt derzeit kein ADRA-Büro im Königreich Marokko. Das Land hat die Hilfe von vier Ländern angenommen, darunter Spanien. Die Projektarbeit wird deshalb von ADRA Spanien koordiniert. Das Büro ist mit den Strukturen und Bedürfnissen im Land vertraut. Seit 2005 hat ADRA Spanien immer wieder in der Region Projekte durchgeführt und mit den Menschen zusammengearbeitet.
ADRA kann sich auf elf Freiwillige, die seit Jahren im Land leben, bei ihrer Arbeit stützen. Ihnen gilt unser besonderer Dank. Ihre guten Beziehungen zu den lokalen Gemeinschaften und ihr Engagement erleichtern die Projektarbeit.
Unter der Federführung von ADRA Spanien schlossen sich in der ersten Woche nach der Katastrophe mehrere Länderbüros – darunter ADRA Deutschland – aus dem weltweiten ADRA-Netzwerk zusammen. Sie stellen finanzielle Mittel zur Verfügung, um die betroffenen Menschen in Marokko zu unterstützen. Im Rahmen des Netzwerkprojektes konnten in den ersten Monat nach dem Erdbeben 4.200 Erwachsene und Kinder (812 Familien) in verschiedenen Ortschaften Hilfspakete erhalten. Die Hilfspakete enthielten warme Kleidung und Socken, Taschenlampen, Seife für die persönliche Hygiene, Damenbinden und Hygienetücher zur Verwendung an Orten ohne Zugang zu Wasser. Wir verteilten auch Schulmaterial an Kinder, die bei der Katastrophe alles verloren haben. Insgesamt erhielten 400 Kinder einen Rucksack, Hefte, Buntstifte und Stifte, um ihren Schulalltag wieder aufnehmen zu können. Durch die Bereitstellung von Nahrungsmittelpaketen konnten wir die akute Lebensmittelknappheit in der betroffenen Region verringern.
Bei der Anschaffung und Verteilung der Hilfsgüter arbeitet ADRA mit lokalen Organisationen zusammen. Die Zusammenarbeit hat dazu beigetragen, dass wir zusätzlich den Kauf von Decken Matratzen und Zelten, die dringend benötigt sind, finanzieren konnten. Ferner konnten 150 Ziegen für lokale Dörfer, in denen Vieh verloren gegangen ist, erworben werden.
Die genannten Hilfsgüter wurden an verschiedenen Orten in Marrakesch gekauft, um die lokalen Märkte zu stärken.
Wie geht es weiter?
ADRA weitet die Hilfsmaßnahmen aus und baut winterfeste Notunterkünfte in der Nähe des Epizentrums des Erdbebens für Familien, die noch in Zelten untergebracht sind. Bei diesen
Notunterkünften handelt es sich um kleine vorgefertigte Häuser mit einer guten Wärmedämmung. Die Familien können dort wohnen, bis ihr Haus wiederaufgebaut ist.
„Es gibt noch viel zu tun, denn das Ausmaß der Katastrophe ist immens, und es gibt viele Menschen in Not“, erklärt Daniel Abad, der Koordinator von ADRA in Marokko, und fügt hinzu. „Es ist beeindruckend, wie widerstandsfähig die betroffenen Menschen sind und wie sehr sie an Allah glauben, um diese Situation zu überwinden. Aber es gibt noch viel zu tun. Es gibt abgelegene, schwer zugängliche Dörfer, die völlig zerstört sind“.
Die Nothilfe in Marokko wird von den Spenderinnen und Spender, ADRA Deutschland, ADRA Japan, ADRA Australien, ADRA Frankreich, ADRA Kanada, ADRA Niederlande, ADRA Belgien, ADRA Österreich, ADRA Europa, ADRA Norwegen, ADRA Neuseeland, ADRA Tschechische Republik, ADRA Portugal und ADRA Schweiz gefördert.
ADRA verteilt Ziegen
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Unser Ziel als Hilfsorganisation ist es, den Menschen nicht nur kurzfristig zu helfen, sondern sie auch langfristig beim Wiederaufbau zu begleiten. Dafür brauchen wir auch Ihre Unterstützung.
Unser Spendenkonto:
ADRA Deutschland e.V.IBAN: DE36 3702 0500 0007 7040 00
Stichwort: Katastrophenhilfe
Wie helfen wir nach einer Katastrophe?
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- Letzte Aktualisierung:
- Autor: Pierre Schweitzer
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