Bereits seit 2008  beteiligt sich ADRA Deutschland e.V. am weltwärts-Programm des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und schickt mit ADRAlive! junge Erwachsene aus Deutschland für ein Jahr in den Freiwilligendienst ins Ausland. Also aus dem Norden in den Süden. „In diesem Jahr haben wir das Konzept erstmals umgedreht“, erläutert Natalie Luetjens, Abteilungsleiterin für Freiwilligendienste und entwicklungspolitische Bildungsarbeit. Erstmals sind im Rahmen des bei ADRA aufgelegten Süd-Nord-Programms mit Rema, Nelsone und Jermina drei junge Menschen aus Mosambik für ein freiwilliges Jahr in Deutschland aktiv.
Die Freiwilligen lernten sich nach ihrer Ankunft im August in einem von ADRA durchgeführten Vorbereitungsseminar kennen. ADRA bereitete die jungen Leute damit auf zentrale Themen vor. Themen wie Leben und Arbeiten in Deutschland, Kulturschock, Heimweh, Resilienz und Identität. Zudem wurden die 17 Nachhaltigkeitsziele (SDGs) vorgestellt und der Freiwilligendienst damit auch in einen globalen Zusammenhang gestellt. Im Anschluss ging es für die drei dann in ihre jeweiligen Einsatzstellen in der Region:
Nelsone unterstützt das Team von ADRA Deutschland e.V. in Weiterstadt und bringt sich dort aktiv in die Projektarbeit der Hilfsorganisation ein.
Jermina engagiert sich bei der Freien Kinderschule Sozialpädagogische Praxis e.V. in Frankfurt Unterliederbach in einer Vorschuleinrichtung mit Kindergarten.
Rema arbeitet im Frauen- und Familienzentrum Szenenwechsel e.V. in Seeheim-Jugenheim, insbesondere in einer Kinderkrippe und im Familienzentrum.
Seit Anfang September sind die drei in ihren Einsatzstellen tätig und fester Bestandteil der jeweiligen Teams. Alle drei besuchen regelmäßig einen Sprachkurs, um ihre Deutschkenntnisse weiter zu verbessern. Aus den Einsatzstellen kommen durchweg positive Rückmeldungen.
Ankommen und einleben
Nelsone berichtet: „Seit Beginn meines Freiwilligendienstes hatte ich nur positive Erfahrungen. Das Team bei ADRA hat mir sehr geholfen, mich einzuleben. Ich habe das Gefühl, dass ich mich auf alle verlassen kann. Besonders schätze ich die offene und direkte Kommunikation in der Organisation. Die Kollegen sind sehr geduldig mit mir, auch wenn ich Fehler in der neuen Sprache mache. Das motiviert mich sehr, meine Deutschkenntnisse weiter zu verbessern.“
Rema berichtet über ihre Motivation: „Sowohl die Arbeit als auch mein Aufenthalt in Deutschland sind bisher sehr gut. Ich arbeite mit wundervollen Menschen und wirklich bezaubernden Kindern – sie machen jeden Tag bedeutungsvoll. Ich fühle mich sehr wohl und habe wirklich das Gefühl, dass ich hier etwas Wichtiges und Besonderes tue.“
Jermina engagiert sich ebenfalls mit großer Motivation in ihrer Einsatzstelle und profitiert von den vielfältigen Erfahrungen, die der Freiwilligendienst sowie der Austausch mit dem Team ermöglichen.
Ausblick:
„Wir sammeln mit diesem ersten Jahrgang des Süd-Nord-Programmes derzeit sehr wertvolle Erfahrungen, die in die Weiterentwicklung einfließen“ betont Natalie Luetjens und ergänzt: „Auch im kommenden Jahr suchen wir ab Sommer wieder Familien, die bereit sind, Freiwillige als Gastfamilie aufzunehmen. Und natürlich Einsatzstellen, in denen sie tätig werden können.“ Das Süd-Nord-Programm wird auch 2026/27 fortgeführt, um weiterhin zur globalen Verständigung und zur Stärkung des gesellschaftlichen Engagements beizutragen.
 
Hinweis an die Redaktion: Gerne vermitteln wir ein Gespräch oder Interview mit Nelsone, Rema oder Jermina, falls sie ausführlicher über ihr freiwilliges Jahr in Deutschland berichten möchten.