Erster Weltgipfel für Humanitäre Hilfe
Die Zahl der Menschen, die unter Krisen und Katastrophen leiden, steigt kontinuierlich. Nach UN-Angaben sind weltweit insgesamt 130 Millionen Menschen auf Humanitäre Hilfe angewiesen. Davon fliehen rund 60 Millionen Menschen vor Krieg und Gewalt, schätzt das Flüchtlingshilfswerk UNHCR. Hinzu kommen Millionen Betroffene von Naturkatastrophen wie Dürren oder Erdbeben.
Seit Jahren ist ein kontinuierlicher Anstieg von Gewalt gegen Helfer zu beobachten. Sie sind unter anderem mit Bedrohungen, Folter und Plünderungen konfrontiert. Diese Menschen risikieren nicht selten ihr eigenes Leben, um anderen zu helfen. Ihre Arbeit basiert auf den Grundsätzen von Menschlichkeit und Neutralität.
An diese veränderten Gegebenheiten muss das humanitäre Handeln angepasst werden, um den Bedürfnissen von Menschen in Not auch künftig gerecht zu werden. Aus diesem Grund fand am 23. und 24. Mai 2016 der erste Weltgipfel für Humanitäre Hilfe in Istanbul statt. Jonathan Duffy, Präsident von ADRA International, beschrieb zwei humanitäre Prinzipien, denen sich ADRA in besonderer Weise widmet:
Niemanden zurücklassen
Ein Fokus von ADRA liegt auf der Förderung von Frauen und Mädchen. Dazu gehören eine umfassende Sexualaufklärung und eine nachhaltige Gesundheitsfürsorge, welche unbedingt notwendig sind, um eine selbstbestimmte Familienplanung der Frauen zu gewährleisten. Weiterhin verpflichtet sich ADRA, politische Ansätze zur Prävention geschlechtsspezifischer Gewalt zu unterstützen und zu verbessern sowie die Gleichstellung der Geschlechter zu berücksichtigen. Die politische Mitbestimmung und die Rechte der Frauen werden aktiv gefördert.
Die Abhängigkeit von Hilfsleistungen beenden
Anliegen von ADRA ist, nicht nur akute Nothilfe zu leisten. Vielmehr sollen die Menschen befähigt werden, sich in Zukunft selbst zu helfen. Hierfür ist die regionale und lokale Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen sowie die flexible Mobilisierung von Ressourcen für die weitere Entwicklung von innovativen Lösungsansätzen unerlässlich. Zudem gilt es, die Auswertung von Daten, zum Beispiel für den Einsatz von Frühwarnsystemen, zu optimieren. Nur mit einem vielschichtigen Ansatz, der alle wichtigen Lebensbereiche integriert, ist es möglich, die dauerhafte Abhängigkeit von Hilfsleistung zu beenden.